Am 22. Januar 2025 ist die internationale Fabric Trade Show Munich Fabric Start mit den Show-in-Shows The Source, Bluezone und Keyhouse zu Ende gegangen – 625 Ausstellerinnen und Aussteller zeigten in rund 1.200 Kollektionen die neuen Fabric-Trends und Materialneuheiten für Spring/Summer 2026. Nach zwei Tagen schloss die Messe laut Veranstalter mit einem Besucherplus von 4% im Vergleich zur letzten Munich Fabric Start. Die Besucherinnen und Besucher kamen aus 58 Ländern, neben Deutschland, Österreich und der Schweiz überwiegend aus Italien, den Niederlanden, Tschechien, Polen, Griechenland, UK und Portugal.
„Zwei vollgepackte Messetage gehen zu Ende und wir ziehen ein verhalten positives Resümee. Wir haben von Besuchern wie Ausstellern gutes Feedback erhalten: Wir setzen auf die richtigen Themen und bringen mit unseren unterschiedlichen Show-in-Show-Konzepten die entscheidenden Menschen zusammen, um neue Marktstrategien zu entwickeln und Innovationsthemen voranzutreiben“, sagt Sebastian Klinder, Managing Director, Munich Fabric Start. „Der Markt ist ambivalent. Die Lust auf Neues ist da, dafür aber ein Risiko einzugehen, dazu ist nicht jeder bereit. Mit starken Leitthemen wie Florescence, The Core und Techknowledge versuchen wir, dies aufzubrechen, neue Inspirationen zu bieten und Impulse zu setzen, die Mut machen“, so Frank Junker, Creative Director und Partner, Munich Fabric Start.
Munich Fabric Start & The Source: „Hochprofessioneller Research“
Das saisonale Leitthema der Munich Fabric Start, „Florescence“, gliederte sich in die fünf Trendthemen Betterverse, Unorthodox, Inventing Paradise, Fragile und Lasting, die Volker Orthmann und Katharina Majorek als o/m collective und Teil des Trendteams der Munich Fabric Start in ihrem Trend Forecast wie folgt beschrieben haben: „Die neuen Tendenzen thematisieren den Mut zur Innovation und feiern gleichzeitig die Faszination für zeitlose Schönheit. Sie beschäftigen sich damit, wie künstliche Intelligenz und neue Technologien unser Verhältnis zu Körper, Natur und Mode beeinflussen und verbessern können. Gleichzeitig wird der damit verbundene Einfluss auf Informationen und Konsumverhalten hinterfragt und mit kritischer Haltung und Individualität konfrontiert. Dier Kontrast aus Stärke und Zerbrechlichkeit, Romantik und Modernität bildet einen weiteren Themenschwerpunkt, der aktuelle Grundstimmungen aufgreift und auf Modeaspekte überträgt. Das letzte Konzept legt den Fokus auf klassische Elemente, die durch neue Interpretationen Zukunft und Vergangenheit klug miteinander verknüpfen.“
In einem preissensiblen, durch Zurückhaltung geprägten Umfeld gleiche das Einkaufsverhalten einem „vorsichtigen Aufblühen“: „Die Kunden wissen ganz genau, was sie wollen – zu welchem Preis und für welches Produkt. Sie betreiben hochprofessionellen Research. An den zwei Tagen haben sie ein straffes Programm. Da bleibt nicht viel Zeit, links und rechts zu schauen. Die Kunden gehen auf Sicherheit“, fasst Oliver Schnitzler, Founder und CEO der Agentur Loomseven, zusammen. Es funktioniere alles, was leicht verständlich und nicht zu ausgefallen sei, bestätigt Michael Berner, CEO, Agentur Berner und Sohn & Fabric House: „[…] Der Markt ist sehr angespannt und äußerst preissensibel. Dafür muss man Angebote schaffen.“
Bluezone: Love & Attention
Auf der Bluezone in der Zenith-Area zeigten rund 70 Denim-Mills ihre Entwicklungen für Denim und Sportswear. The Core lautete das Leitthema mit den Trends Collab Now, Deconstruct & Reconstruct, Phat Flavour, Green Minimalists und Secondhand-Trends. „Wir leben in einem Überflussmarkt, das heißt im Umkehrschluss: Wir müssen mutiger denn je sein, anstatt in Angst zu versteinern. Marken müssen begehrenswert sein. Sie müssen Liebe erwecken. Es geht um love & attention. Lovemarks kreieren, ist nicht nur eine Aufgabe für die Brands, sondern für alle Spieler entlang der Wertschöpfungskette“, so Tilmann Wröbel, Bluezone Trend-Kurator und Inhaber von Monsieur-T. Denim Lifestyle Studio. Kollaborationen seien dabei nur eine von vielen Möglichkeiten. Emotionen zu wecken, darum ging es auch Hans-Peter Hiemer: „Technologies need Emotion“, betonte der Style3D/Assyst-Geschäftsführer in seinem Vortrag. 3D und AI seien die Lösung, um Ideen in die Bedürfnisse der Konsumentinnen und Konsumenten zu übersetzen.
Wie es aussieht, wenn eine Kollaboration gelingt und wie man Menschen mitnimmt, zeigten die Denim Masterclasses von Endrime X Brother X Isko X Coats mit Denim-Designer und Lecturer Mohsin Sajid. David Shah schlug in seiner Keynote „Quantum Fashion“ über die Philosophie des Designs einen Spannungsbogen von politischen und wirtschaftlichen Zwängen, Arm und Reich, Alt und Jung zu kulturellen Clashes, Design-Unfällen und -Highlights.
Aktivator Keyhouse
Das Keyhouse, integriert in die Bluezone, sei nicht nur Anziehungspunkt, sondern auch Aktivator gewesen. „Bluezone und Keyhouse zusammen in einer Halle ist die perfekte Ergänzung. Die Synergieeffekte sind großartig. Aus dem Kern der Bluezone heraus strahlen die Sustainable Innovations auf die Branche ab. Wir sind wie eine Perle mit der Bluezone als Schale und im Herzen der Industrie“, fasst es der Kurator des Forums, Simon Angel, zusammen. Insgesamt fanden an den zwei Messetagen circa 50 Talks und Panels statt. Abgerundet wurde das Programm durch die Munique Night, bei der rund 1.200 Gäste den ersten Tag bei Drinks, Snacks, Networking und Musik ausklingen ließen.
Ausstellerstimmen
„[…] Wir hatten zwei erfolgreiche Tage mit Kunden wie Hugo Boss, Windsor, Cambio, Luisa Cerano, Riani, Brax, Mac und Baldessarini, um nur einige zu nennen“, sagt Simone Bellucci, CEO, Bellucci.
„Das Keyhouse ist das Beste. Es ist toll für die Besucher, sich inspirieren zu lassen und gleichzeitig viele Anwendungsbeispiele zu sehen. Wir tun unser Bestes, um das Textil-zu-Textil-Recycling voranzutreiben und Brands zu ermutigen, damit anzufangen. Die großen Player müssen sich mehr mit dem Thema vertraut machen und das große Ganze verstehen. Wir müssen über Kapselkollektionen hinausgehen, um die Infrastruktur voranzutreiben“, so das Fazit von Hélène Smits, Head of Business Development & Partnerships, Looper Textile Co.
„Wir sind zufrieden, weil unsere wichtigen Kunden wie Marc Cain, Gardeur, Peter Hahn oder auch der Workwear-Anbieter S-Gard da waren […]“, lautet das Fazit von Heike Taubeneck, Sales Representative, Bornemann-Etiketten.
„[…] Der erste Messetag ist sehr gut gelaufen, am zweiten war weniger los. In der Summe sind wir zufrieden. Uns wäre es lieber, die Messe würde weiterhin an drei Tagen stattfinden“, findet Dennis van Os, Sales Representative, Nooteboom Textiles.
„[…] Alle Hauptkunden waren da, insbesondere die klassischen Hemdenanbieter wie Seidensticker und Olymp, aber auch Drykorn“, sagt Mats Buschjost, Junior Sales Manager, Fashion & Friends für Liberty.
„Wir haben auf der Messe unser neues Projekt ‚Manifattura Italia – where else“ lanciert. […] Deutschland ist nach wie vor sehr sehr preissensibel und die Kunden sind vorsichtig, wenn es darum geht, etwas Neues auszuprobieren. Das Konzept ist richtig. Der deutsche Markt ist tough, genau deshalb wollten wir hier gemeinsam mit der Munich Fabric Start starten“, resümiert Luca Belugani, Owner, Bureau 31 für Manifattura Italia – where else.
„Der Markt ist sehr angespannt und äußerst preissensibel. Dafür muss man Angebote schaffen. Wir haben zum Beispiel den türkischen Hersteller Palmiye in der dritten Saison neu dabei. […] Mit der Munich Fabric Start sind wir sensationell zufrieden – ich kann sagen wirklich alle waren da“, freut sich Michael Berner, CEO, Agentur Berner und Sohn & Fabric House.
Besucherstimmen
„Wir suchen Dinge, die innovativ sind und uns modisch weiterbringen. Die Münchener
Messe ist für uns eine der wichtigsten Denim-Flächen. Hier sehen wir einen großen Querschnitt der Aussteller, die wir einsetzen. Munich Fabric Start und Bluezone sind eine wichtige Messe und eine starke lokale Institution“, sagt Michael Seiter, Head of Denim, Holy Fashion Group.
„Als Denim-Designerin suche ich auf der Bluezone nach den neuesten Trends, Stoffen, Fabrics und Innovationen. Die Trend-Areas sind toll, weil man sieht wie man Innovationen wie Laser, Waschungen und Styles umsetzen kann. Wir kommen immer auf die Bluezone, auch zum Networken ist die Messe für uns wichtig“, so Anna Weber, Designerin Denim & Flachgewebe, Luisa Cerano.
„Wir haben feste Termine bei Isko und Bossa – alles andere machen wir spontan. Das Kesselhaus war immer schön. Dadurch, dass jetzt alle Firmen in einer Halle gebündelt sind, wirkt es, als wäre mehr los“, resümiert Sabine Schweneker, Design Haka, Mac.
„[…] Viele hochwertige Kollektionen sind noch gar nicht da. Das Messegeschehen verlagert sich mehr und mehr nach Mailand. Das ist für uns schade. Vom Timing in der Kollektionsentwicklung sind wir so früh dran, dass wir gar nicht die Chance haben, nach Mailand zu gehen“, sagt Birgit Kastner, Head of Design, Marc O’Polo.
Die nächste View Premium Selection für Herbst/Winter 2026/27 findet am 24. und 25. Juni 2025 statt, die nächste Munich Fabric Start mit The Source, Bluezone und Keyhouse am 2. und 3. September 2025.
„Gutes Feedback“ für die Munich Fabric Start
/ 24.01.2025Die Januar-Edition 2025 der Munich Fabric Start mit The Source, Bluezone und Keyhouse mit 1.200 Kollektionen endete mit „gutem Feedback mit erhöhter Besucherfrequenz“…

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