Görtz im Eigenverwaltungsverfahren

  /  06.09.2022

Görtz will sich im Eigenverwaltungsverfahren sanieren. Die aktuelle Kaufzurückhaltung habe deutliche Umsatzrückgänge zur Folge gehabt. CEO Revermann ist optimistisch…

Die Geschäftsführung des Hamburger Omnichannel-Händlers Görtz, der mit rund 160 Filialen in Deutschland und Österreich vertreten ist, hat für die Muttergesellschaft Ludwig Görtz GmbH am 6. September 2022 beim Amtsgericht Hamburg einen Antrag auf Einleitung eines Schutzschirmverfahrens und für die beiden operativen Tochterunternehmen Görtz Retail GmbH und Görtz Logistik GmbH jeweils Anträge auf Anordnung einer Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Mit den gerichtlichen Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung will sich die Görtz-Gruppe restrukturieren aufstellen. Das Gericht hat das Schutzschirmverfahren mit Beschluss vom 6. September bewilligt und auch die Eigenverwaltungsverfahren der Tochtergesellschaften angeordnet. Der im Februar 2022 ausgebrochene Ukraine-Krieg, die Inflation und steigende Energiepreise hätten zu enormer Kaufzurückhaltung in den Stores und im Onlinegeschäft geführt.

Die Geschäftsführung um CEO Frank Revermann und CFO Tobias Volgmann bleibt im Amt und ist weiterhin handlungs- und weisungsbefugt. Das Gericht hat Rechtsanwalt Dr. Sven-Holger Undritz von der Kanzlei White & Case zum vorläufigen Sachwalter bestellt, der im Auftrag des Gerichts die Geschäftsführung im Rahmen des Sanierungsverfahrens beaufsichtigen und dieses im Interesse der Gläubiger begleiten soll. Ziel sei es, die gerichtlichen Sanierungsverfahren zügig mit einem Sanierungsplan abzuschließen. Die Geschäftsführung werde den Plan in den kommenden drei Monaten erarbeiten und dem Gericht vorlegen.

Der Geschäftsbetrieb in den Shops, der Zentrale in Hamburg und den beiden Zentrallagern läuft uneingeschränkt weiter, die Löhne und Gehälter der rund 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für die Monate September, Oktober und November 2022 durch die Zahlungen der Bundesagentur für Arbeit gesichert. Ab Dezember 2022 will Görtz die Löhne und Gehälter wieder aus eigenen Mitteln zahlen. „Görtz ist eine starke und bekannte Marke, die weiterhin viel Potential in sich trägt. Als Omnichannel-Händler sind wir überzeugt, dass wir nach der Sanierung eine erfolgreiche Zukunft erwarten können und ein nachhaltiges Wachstum erzielen werden“, sagt Revermann.

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