GfK: Mehrwertsteuersenkung unterstützt Konsumklima-Erholung

  /  23.07.2020

Während die Konjunkturerwartung laut GfK leicht ansteigt, legen Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung zum dritten Mal in Folge deutlich zu...

Die deutschen Verbraucher lassen den Corona-Schock vom Frühjahr dieses Jahres laut GfK mehr und mehr hinter sich – GfK prognostiziert für August 2020 einen Wert von -0,3 Punkten und damit gut neun Punkte mehr als im Juli dieses Jahres (revidiert -9,4 Punkte). Das Konsumklima steigt somit zum dritten Mal in Folge spürbar an. Seit dem Tiefpunkt im Frühjahr hat der Indikator fast 23 Punkte hinzugewonnen. Das sind Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Juli 2020. „Zum überaus positiven Verlauf trägt sicherlich die Reduzierung der Mehrwertsteuer bei. Die Verbraucher beabsichtigen offenbar, geplante größere Anschaffungen vorzuziehen, was dem Konsum in diesem Jahr hilft“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Ob das allerdings einen nachhaltigen Effekt hat, darf bezweifelt werden. Händler und Hersteller müssen sich darauf einstellen, dass sich die Konsumneigung wieder zurückbilden könnte, wenn ab Januar 2021 der ursprüngliche Mehrwertsteuersatz gilt.“ Im Vorfeld der letzten Mehrwertsteuererhöhung 2007 steigerte sich die Anschaffungsneigung ebenfalls und es kam zu vorgezogenen Käufen. Mit Inkrafttreten der höheren Steuer jedoch fiel der Indikator rasch wieder auf das ursprüngliche Niveau zurück.

Vor allem die Anschaffungsneigung kann aktuell aber profitieren. Sie legt im Juli um 23,1 Zähler zu und klettert auf 42,5 Punkte. Damit liegt sie nur noch knapp vier Zähler unter dem entsprechenden Wert des Vorjahres. Auch die Einkommenserwartungen legen zum dritten Mal in Folge zu. Der Indikator gewinnt zwölf Zähler hinzu und weist nun 18,6 Punkte auf. Das Minus zum entsprechenden Wert des Vorjahres beträgt jedoch immer noch rund 32 Punkte. Die Aussicht auf die Auszahlung des Kinderbonus sowie gesunkene Preiserwartungen stützen den Einkommensindikator.

Die Konjunkturaussichten der deutschen Verbraucher legen ebenfalls zu. Allerdings ist das Plus mit 2,1 Zählern wesentlich bescheidener als bei Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung. Aktuell weist der Indikator 10,6 Punkte auf. Ein besserer Wert wurde zuletzt mit 10,8 Punkten im Dezember 2018 gemessen.

Die Verbraucher gewinnen offenbar vermehrt den Eindruck, dass sich die deutsche Wirtschaft in einem überschaubaren Zeitrahmen erholen kann. Dazu soll auch das verabschiedete Konjunkturpaket mit umfangreichen Hilfen für Wirtschaft und Verbraucher beitragen. Dies setzt allerdings voraus, dass die Infektionszahlen in Deutschland niedrig bleiben und eine zweite Welle ausbleibt.

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