GfK: Konsumlaune auf niedrigem Niveau

  /  27.05.2025

Die Konjunktur- und Einkommenserwartungen legen laut GfK im Mai zu, die Anschaffungsneigung sinkt. Die Verunsicherung auf Konsumentenseite bleibe groß...

Die Verbraucherstimmung in Deutschland zeigt im Mai 2025 eine uneinheitliche Entwicklung. Der Konsumklima-Indikator legt zum dritten Mal in Folge zu, für Juni 2025 wird im Vergleich zum Vormonat (revidiert -20,8 Zähler) ein moderater Anstieg um 0,9 Zähler auf -19,9 Punkte, den höchsten Wert seit November 2024, prognostiziert. Dies zeigen die aktuellen Ergebnisse des GfK Konsumklimas powered by NIM (Nürnberg Institut für Marktentscheidungen). „Das Niveau der Konsumstimmung bleibt überaus niedrig und die Verunsicherung der Verbraucher weiterhin hoch“, erklärt Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM. „Die unberechenbare Zoll- und Handelspolitik der US-Regierung, Turbulenzen an den Börsen sowie Befürchtungen vor einem dritten Jahr der Stagnation in Folge sorgen dafür, dass das Konsumklima somit weiterhin schwach bleibt. Die Menschen halten es offenbar aktuell für ratsam, in Anbetracht der allgemeinen Wirtschaftslage, zu sparen.“ 

Sowohl die leicht sinkende Anschaffungsneigung als auch die zunehmende Sparneigung wirken bremsend auf die Konsumstimmung und verhindern, dass in diesem Monat die Zuwächse bei den Einkommens- und Konjunkturaussichten eine stärkere Wirkung beim Konsumklima zeigen. Der Sparindikator steigt im Mai – nach einem deutlichen Rückgang im Vormonat – um 1,6 Zähler und klettert auf 10 Punkte.

Die Einkommenserwartungen legen spürbar zu. Der Indikator gewinnt 6,1 Zähler und klettert damit auf 10,4 Punkte. Dies ist der höchste Wert seit Oktober 2024 – damals wurden 13,7 Punkte gemessen. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres zeigt sich jedoch ein kleines Minus von 2,1 Zählern. Der steigende Einkommensoptimismus ist nicht unbegründet. Gute Tarifabschlüsse, bei einem sich leicht abschwächenden Preisauftrieb, sorgen für ein Kaufkraftplus. So betrug nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im April die Inflationsrate 2,1%, nach 2,2% in den beiden Vormonaten.

Von den spürbar gestiegenen Einkommensaussichten kann die Anschaffungsneigung in diesem Monat nicht profitieren. Nach einem Minus von 1,5 Zählern rutscht der Indikator auf -6,4 Punkte. Im Vergleich zum Mai 2024 wird dagegen ein Plus von knapp 6 Punkten gemessen. Trotz anhaltender Verunsicherung der Verbraucherinnen und Verbraucher legt deren Konjunkturerwartung für die kommenden zwölf Monate weiter zu: Der Konjunkturindikator steigt um 5,9 Zähler auf 13,1 Punkte. Dies ist der vierte Anstieg in Folge. Ein höherer Wert wurde zuletzt im April 2023 mit 14,3 Punkten gemessen.

Die Erwartungen an die weitere wirtschaftliche Entwicklungen sind derzeit recht optimistisch. Ob dieser Optimismus gerechtfertigt ist, bleibt jedoch abzuwarten, denn der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung geht im Frühjahrsgutachten davon aus, dass in diesem Jahr keinerlei Wirtschaftswachstum zu erwarten sei. Im kommenden Jahr soll die deutsche Wirtschaft mit einer Rate von 1% wieder wachsen.

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