GfK-Konsumklima: Kurzes Stimmungshoch

  /  26.03.2021

Konjunktur- und Einkommenserwartung sowie Anschaffungsneigung verbesserten sich in der ersten Märzhälfte laut GfK spürbar. Dies werde aber „ein Strohfeuer“ bleiben…

Die Anfang März 2021 begonnene Lockerung des Lockdowns sowie die zum Zeitpunkt der GfK-Befragung (4. bis 15. März) sinkenden Infektionszahlen haben die Konsumstimmung beflügelt. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung verbessern sich zum Teil spürbar. So prognostiziert GfK für das Konsumklima für April 2021 einen Wert von -6,2 Punkten und damit 6,5 Punkte mehr als im März dieses Jahres (revidiert -12,7 Punkte). Da die Befragung in der ersten Märzhälfte stattfand, sind die Ereignisse um den Impfstoff AstraZenica sowie die deutliche Zunahme der Infektionszahlen der letzten Tage nicht berücksichtigt.

Eine ähnliche Entwicklung war auch im Frühjahr 2020 zu beobachten, als ebenfalls der harte Lockdown gelockert wurde. Da die Infektionszahlen nun wieder ansteigen und der Lockdown teilweise verschärft wird, ist es fraglich, ob die Verbesserung des Konsumklimas anhalten wird. Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte: „Der erneute harte Lockdown wird dem Konsumklima schwer schaden und die aktuelle Verbesserung ein Strohfeuer bleiben. Eine nachhaltige Erholung der Konsumstimmung wird demnach weiter auf sich warten lassen – für Händler und Hersteller bedeutet das weiterhin schwierige Zeiten.“

Einen wesentlichen Beitrag zum sprunghaften Anstieg des Konsumklimas leistet in diesem Monat die Einkommenserwartung. Der Indikator gewinnt 15,8 Punkte hinzu und klettert damit auf 22,3 Zähler. Ein höherer Wert wurde vor genau einem Jahr, im März 2020, mit 27,8 Punkten gemessen. Mit der Wiedereröffnung weiter Teile des Handels steigt offenbar auch bei vielen dort Beschäftigten die Erwartung, dass die Kurzarbeit zurückgefahren wird und sie wieder mit einer besseren Einkommensentwicklung rechnen können. Zudem dürfte die Angst vor Jobverlust etwas gemindert worden sein.

Im Sog deutlich steigender Einkommenserwartungen gewinnt auch die Anschaffungsneigung im März hinzu. Allerdings sind die Zuwächse mit einem Plus von 4,9 Punkten wesentlich geringer. Aktuell weist der Indikator 12,3 Punkte auf und liegt damit noch gut 19 Zähler unter Vorjahresniveau. Eine grundlegende, nachhaltige Verbesserung der Konsumneigung sei nur mit weiteren umfangreichen Lockerungen im Handel und im Dienstleistungsbereich möglich. Aufgrund steigender Infektionszahlen sei derzeit nicht davon auszugehen, dass es dazu kommen werde. Neben der Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung verbessern sich auch die Konjunkturaussichten. Nach einem Plus von 9,7 Punkten weist der Indikator aktuell 17,7 Zähler auf. Ein besserer Wert wurde zuletzt vor einem halben Jahr, im September 2020, gemessen. Damals standen 24,1 Punkte zu Buche.

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