GfK-Konsumklima: historisches Tief

  /  27.04.2022

Konjunktur- und Einkommenserwartungen und auch die Anschaffungsneigung müssen laut GfK spürbare Einbußen hinnehmen. Das Konsumklima unterschreitet sogar…

Die Verbraucherstimmung der Deutschen hat sich im April 2022 zum zweiten Mal in Folge deutlich verschlechtert. So prognostiziert GfK für das Konsumklima für Mai -26,5 Punkte und damit 10,8 Zähler weniger als im April dieses Jahres (revidiert -15,7 Punkte). Damit stürzt das Konsumklima auf einen neuen historischen Tiefststand und unterschreitet das bisherige Rekordtief aus dem Frühjahr 2020 während des ersten Corona-Lockdowns deutlich. Ein spürbarer Anstieg der Sparneigung im April hat diesen Absturz noch beschleunigt. „Der Ukraine-Krieg sowie die hohe Inflation haben der Verbraucherstimmung einen schweren Schlag versetzt. Damit haben sich die Hoffnungen auf eine Erholung als Folge der Lockerungen pandemiebedingter Beschränkungen endgültig zerschlagen“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte.

Das explosionsartige Ansteigen der Energiepreise als Folge der Verunsicherung durch den Krieg sowie der umfangreichen Sanktionen gegenüber Russland haben auch die Einkommensaussichten abrutschen lassen. Hohen Inflationsraten lassen die Kaufkraft dahinschmelzen. Folglich sinkt die Einkommenserwartung auf -31,3 Punkte. Das sind 9,2 Punkte weniger als im März und ist der niedrigste Wert des Indikators seit fast 20 Jahren. Im Februar 2003 wurde zuletzt mit -32,8 Zählern ein schlechterer Wert gemessen.

Nach dem Einbruch im Vormonat muss die Konjunkturerwartung im April erneut deutliche Einbußen hinnehmen. Der Indikator verliert 7,5 Punkte und sinkt auf -16,4 Zähler. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres beträgt das Minus knapp 24 Punkte. Das Risiko für die deutsche Konjunktur ist aus Sicht der Verbraucherinnen und Verbraucher weiter gestiegen, die Gefahr einer Rezession wird als hoch eingeschätzt. Der anhaltende Ukraine-Krieg, eine weitere Verschärfung der Sanktionen gegenüber Russland sowie unterbrochene Lieferketten bremsen die Konjunktur und verhindern, dass die Lockerungen der pandemiebedingten Beschränkungen ihre positiven Impulse entfalten können.

Im Sog sinkender Konjunktur- und Einkommenserwartungen muss auch die Anschaffungsneigung zum dritten Mal in Folge Einbußen hinnehmen. Mit einem deutlichen Minus von 8,5 Punkten sinkt der Indikator auf -10,6 Punkte. Das ist der niedrigste Wert seit mehr als 13 Jahren. Im Oktober 2008 – zu Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise – wurde mit -20,1 Zählern zuletzt ein schlechterer Wert gemessen.

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