GfK: Konsumklima-Erholung legt Pause ein

  /  26.06.2024

Der GfK-Konsumklima-Indikator muss nach vier Anstiegen in Folge einen kleinen Rückschlag hinnehmen. Die Sparneigung in Deutschland legt zu…

Die Erholung der Verbraucherstimmung in Deutschland ist im Juni 2024 vorerst zum Stillstand gekommen, das Konsumklima geht insgesamt etwas zurück: Der Indikator sinkt nach vier Anstiegen nun in der Prognose für Juli im Vergleich zum Vormonat (revidiert -21,0 Punkte) um 0,8 Zähler auf -21,8 Punkte. Neben den etwas rückläufigen Einkommensaussichten ist dafür vor allem die leicht gestiegene Sparneigung verantwortlich. Dies zeigen die aktuellen Ergebnisse des GfK Konsumklimas powered by NIM (Nürnberg Institut für Marktentscheidungen).

„Die Unterbrechung des zuletzt verzeichneten Aufwärtstrends des Konsumklimas zeigt, dass der Weg aus der Konsumflaute mühsam werden wird und es immer wieder zu Rückschlägen kommen kann“, sagt Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM. „Die im Mai wieder etwas höhere Inflationsrate im Land sorgt für mehr Verunsicherung bei den Konsumenten, die auch im Anstieg der Sparneigung zum Ausdruck kommt. Für eine nachhaltige Erholung der Konsumstimmung benötigen die Verbraucher – neben den existierenden realen Einkommenszuwächsen – auch Planungssicherheit, die vor allem für größere Anschaffungen der Haushalte notwendig ist. Und diese Planungssicherheit wird dann zurückkehren können, wenn zum einen der Preisauftrieb weiter gebremst wird, und zum anderen den Verbrauchern klare Zukunftsperspektiven aufgezeigt werden. Dazu gehört auch, dass von der Regierung zügig und klar kommuniziert wird, was auf sie als Folge der anstehenden Haushaltsberatungen an Be- und Entlastungen zukommen wird. Dann können sich auch die spürbaren realen Einkommenszuwächse durchsetzen und die Verbraucher werden verstärkt bereit sein, größere Ausgaben zu tätigen.“

Der klare Aufwärtstrend der Einkommenserwartung ist – zumindest für den Moment – zum Stillstand gekommen. Nach vier Anstiegen in Folge verliert der Indikator 4,3 Zähler und sinkt auf 8,2 Punkte. Dennoch beträgt das Plus gegenüber dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres knapp 19 Punkte. Ein Grund für den moderaten Rückgang dürfte der Anstieg der Inflationsrate sein. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes betrug die Teuerungsrate im Mai 2,4%, nachdem sie im März und April jeweils bei 2,2% lag.

Nach wie vor zeigt die Anschaffungsneigung kaum Bewegung. Der Indikator verharrt seit mehr als zwei Jahren auf einem niedrigen Niveau, verliert diesen Monat 0,7 Zähler und weist -13 Punkte auf. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum wird ein kleines Plus von 1,6 Punkten gemessen.

Nach vier Anstiegen in Folge verliert der Konjunkturindikator 7,3 Zähler und sinkt auf 2,5 Punkte. Trotz des Rückgangs sei davon auszugehen, dass sich die Konjunkturerholung in Deutschland in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen dürfte, allerdings werde sie eher schwach ausfallen.

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