Die Verbraucherstimmung in Deutschland präsentiert sich im Juni ohne klaren Trend. Der Konsumklima-Indikator prognostiziert für Juli 2025 im Vergleich zum Vormonat (revidiert -20,0 Zähler) einen leichten Rückgang um 0,3 Zähler auf -20,3 Punkte. Dies zeigen die Ergebnisse des GfK Konsumklimas powered by NIM (Nürnberg Institut für Marktentscheidungen).
Vor allem eine steigende Sparneigung verhindert, dass das Konsumklima die Erholung fortsetzen kann. Der Indikator steigt im Juni um 3,9 Zähler und klettert mit aktuell 13,9 Punkten auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr. Im April 2024 wurden 14,9 Zähler gemessen. „Nach zuvor drei Anstiegen in Folge muss das Konsumklima damit wieder einen kleinen Dämpfer hinnehmen,“ erklärt Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM. „Dafür ist vor allem die gestiegene Sparneigung verantwortlich, die die positiven Impulse durch verbesserte Einkommensaussichten derzeit konterkariert. Eine hohe Sparneigung der Konsumenten ist auch Ausdruck ihrer anhaltenden Verunsicherung und damit fehlender Planungssicherheit. Letztere ist für die Konsumenten vor allem für größere Anschaffungen bzw. Ausgaben entscheidend. Deshalb muss auch die Anschaffungsneigung in diesem Monat kleine Einbußen hinnehmen.“
Die Einkommensaussichten bleiben auf Erholungskurs, der Indikator steigt zum vierten Mal in Folge – um 2,4 Zähler auf 12,8 Punkte. Gegenüber dem Vorjahr steht damit ein kleines Plus von 4,6 Punkten zu Buche. Die optimistischen Aussichten stützen sich laut GfK/NIM in erster Linie auf die zuletzt guten Tarifabschlüsse, in Verbindung mit einer moderaten Inflationsrate. Dies führe zu realen Kaufkraftzuwächsen für einen großen Teil der Beschäftigten. Auch die Rentnerinnen und Rentner können profitieren – ihre gesetzlichen Altersbezüge werden zum 1. Juli 2025 um 3,74% steigen.
Die Anschaffungsneigung bleibt verhalten. Der Indikator gewinnt mit einem Plus von 0,2 Zählern nur bescheiden hinzu und weist -6,2 Punkte auf. Damit kann sie den zweiten Monat in Folge nicht von dem deutlichen Anstieg der Einkommenserwartung profitieren. Die Verunsicherung durch die unberechenbare Politik der US-Regierung, besonders zu Fragen der Zoll- und Handelspolitik, sorge dafür, dass die deutschen Konsumentinnen und Konsumenten zurückhaltend bleiben.
Der Konjunkturindikator klettert nach einem Plus von sieben Zählern auf 20,1 Punkte. Dies ist der höchste Wert seit Ausbruch des Ukraine-Krieges, im Februar 2022 wurden 24,1 Punkte gemessen. Viele Menschen hierzulande gehen offenbar davon aus, dass sich die Konjunktur im weiteren Verlauf des Jahres erholen wird. Die deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute prognostizieren ebenfalls, dass ein kleiner Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes von etwa 0,3% möglich ist. Der wachsende Optimismus gründe sich in erster Linie in den verabschiedeten Konjunkturpaketen für Verteidigung und Infrastruktur, die bereits in der zweiten Jahreshälfte ihre Wirkung entfalten sollen.
GfK-Konsumklima: Dämpfer durch Sparneigung
/ 26.06.2025Konjunktur- und Einkommenserwartungen verbessern sich laut GfK im Juni. Die Anschaffungsneigung bleibt hingegen nahezu unverändert. Die Gründe...

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