Die Verbraucherstimmung in Deutschland setzt im April 2025 die im Vormonat begonnene Erholung fort. Der Indikator prognostiziert für Mai 2025 im Vergleich zum Vormonat (revidiert -24,3 Zähler) einen Anstieg um 3,7 Zähler auf -20,6 Punkte. Dies zeigen die aktuellen Ergebnisse des GfK Konsumklimas powered by NIM (Nürnberg Institut für Marktentscheidungen). Neben einer zunehmenden Einkommenserwartung und einer steigenden Anschaffungsneigung verstärkt aktuell eine spürbare zurückgehende Sparneigung die Erholung des Konsumklimas. Der Sparindikator verliert nach zwei Anstiegen in Folge im April 5,4 Punkte und sinkt auf 8,4 Punkte.
„Die Neuausrichtung der Handelspolitik der US-Administration, die mit der Ankündigung von starken Zollerhöhungen kurz vor Beginn der Befragungen Anfang April begann, hat offenbar bislang die Stimmung der Verbraucher in Deutschland noch nicht nachhaltig beeinträchtigt. Vermutlich werden etwaige negative Effekte durch den Abschluss der Koalitionsverhandlungen und der Aussicht auf eine baldige voll handlungsfähige Regierung kompensiert,“ erklärt Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM. „Offenbar ist es für die deutschen Verbraucher bislang wichtiger, dass es nun zügig zu einer Regierungsbildung kommen kann. Damit verliert ein zentraler Auslöser der bisherigen Verunsicherung an Bedeutung – und entsprechend ist auch die Sparneigung zurückgegangen. Denn aus tiefergehenden Analysen wissen wir, dass Verunsicherung ein wesentlicher Grund für die hohe Sparneigung ist. Ob sich der Rückgang der Sparneigung in den kommenden Monaten fortsetzen wird, bleibt jedoch abzuwarten und hängt sicherlich auch davon ab, wie sich der Handelskonflikt zwischen den USA und dem Rest der Welt weiterentwickelt.“
Die Einkommenserwartungen nehmen zum zweiten Mal in Folge zu, mit einem Plus von 7,4 Zählern. Der Indikator klettert damit auf 4,3 Punkte, den höchsten Wert seit Oktober 2024. Im Vergleich zum April 2024 besteht jedoch noch immer ein Minus von 6,4 Punkten. Für die insgesamt positiveren Einkommensaussichten dürfte auch der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst verantwortlich sein, der Anfang April erzielt worden ist. Demnach erhalten die Beschäftigten von Bund und Kommunen zum 1. April 2025 eine Entgelterhöhung von 3%, mindestens jedoch 110 Euro monatlich. Ab dem 1. Mai 2026 gibt es eine weitere Erhöhung von 2,8%.
Von den gestiegenen Einkommensaussichten profitiert auch die Anschaffungsneigung. Sie gewinnt 3,3 Zähler hinzu und weist aktuell -4,9 Punkte auf. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres beträgt das Plus 7,7 Punkte. Nach wie vor weist die Anschaffungsneigung insgesamt gesehen ein niedriges Niveau auf. Allerdings zeigt sich seit Anfang 2023 ein Aufwärtstrend. Ob sich dieser fortsetzen kann, hängt auch davon ab, ob die Inflation bei etwa 2%, und damit in der Nähe des Zielwertes der Europäischen Zentralbank (EZB), bleibt.
Die Konjunkturerwartungen zum dritten Mal in Folge zu, mit einem Plus von 0,3 Zählern fällt der Anstieg jedoch gering aus. Der Indikator weist damit einen Wert von 7,2 Punkten auf. Ein besserer Wert wurde zuletzt im Juli 2024 mit 9,8 Zählern gemessen. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres beträgt der Zuwachs 6,5 Punkte. Damit trotzen die Konjunkturerwartungen den unsicheren Entwicklungen auf den Aktienmärkten, die durch die Zollpolitik der amerikanischen Regierung verursacht wurden. Gleichzeitig wurden die Wachstumsprognosen für dieses Jahr noch einmal nach unten korrigiert. Es drohe nun das dritte Rezessionsjahr in Folge – ein Novum in der Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik.
GfK: Konsumklima-Aufhellung auf niedrigem Niveau
/ 29.04.2025Die Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung verzeichnen Zuwächse, die Sparneigung geht deutlich zurück und stützt damit im April das GfK-Konsumklima…

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