GfK: Konsumenten erwachen aus Schockstarre

  /  25.06.2020

Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung legt laut GfK spürbar zu. Verunsicherung sei aber nach wie vor da…

Die zügige Öffnung von Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland lässt Konsumenten den Corona-Schock mehr und mehr vergessen. GfK prognostiziert für Juli 2020 einen Wert von -9,6 Punkten und damit neun Punkte mehr als im Juni dieses Jahres (revidiert -18,6 Punkte). Die Verbraucher erwachen zunehmend aus der Schockstarre, die noch im April zu einem beispiellosen Absturz der Stimmung geführt hatte. Zum zweiten Mal in Folge legt das Konsumklima zu. Damit hat der Indikator seit seinem Tiefpunkt im April dieses Jahres insgesamt mehr als 13 Punkte hinzugewonnen. Allerdings ist der Wert von -9,6 Zählern der drittniedrigste, der in der Historie des Konsumklimas jemals gemessen wurde. „Das schwache Licht am Ende des Tunnels, das sich bereits im vergangenen Monat abzeichnete, wird offenbar etwas heller“ erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Dazu tragen sicherlich auch die umfangreichen Hilfen durch die Konjunkturprogramme wie die Ankündigung einer befristeten Mehrwertsteuerabsenkung bei. Sofern Händler und Hersteller diese auch an die Verbraucher weitergeben, ist davon auszugehen, dass die eine oder andere geplante Anschaffung auf das zweite Halbjahr 2020 vorgezogen wird und somit dem Konsum in diesem Jahr als Stütze dient.“ Angesichts einer Rekordzahl an Kurzarbeitern sowie steigender Arbeitslosenzahlen sei die Verunsicherung aber nach wie vor groß. Deutschland befinde sich in einer schweren Rezession; Angst vor Jobverlust sowie Einkommenseinbußen blieben ein Konsumhemmnis.

Zum zweiten Mal in Folge legt die Konjunkturerwartung im Juni zu. Mit einem Plus von 18,9 Zählern fällt der Zuwachs deutlich aus. Der Indikator liegt nun mit 8,5 Punkten sogar wieder im positiven Bereich, das heißt über seinem langfristigen Durchschnittswert von null Zählern. Ein höherer Wert wurde zuletzt vor eineinhalb Jahren, im Januar 2019, mit 8,6 Punkten gemessen. Auch aufgrund des umfassenden Konjunkturpaktes erwarten die Konsumenten, dass sich die deutsche Wirtschaft wieder schneller erholen kann, als bislang befürchtet.

Ebenfalls zum zweiten Mal in Folge legt die Einkommenserwartung zu. Nach einem Plus von 12,3 Zählern klettert der Indikator auf 6,6 Punkte. Aber noch immer liegt er knapp 39 Punkte unter seinem entsprechenden Vorjahreswert. Zunehmende Einkommenserwartungen lassen aber auch die Anschaffungsneigung steigen. Der Indikator gewinnt 13,9 Zähler hinzu und klettert damit auf 19,4 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahr steht jedoch noch immer ein Minus von gut 34 Punkten zu Buche.

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