GfK: Furcht vor Lockdown lässt Konsumklima schwächeln

  /  22.10.2020

Konjunktur- und Einkommenserwartungen sowie auch die Anschaffungsneigung müssen laut GfK Einbußen hinnehmen. Die Lockdown-Befürchtungen steigen wieder…

Der Optimismus der deutschen VerbraucherInnen schwindet im Oktober 2020 spürbar. Rund drei Viertel gehen laut einer aktuellen GfK eBUS-Umfrage aktuell davon aus, dass Covid-19 eine große bzw. sehr große Bedrohung darstellt und etwa die Hälfte macht sich große bzw. sehr große Sorgen, wenn es um die persönliche Zukunft geht. Laut GfK sind die Ergebnisse seit Beginn der wöchentlichen Messung im April 2020 noch nie so hoch bzw. negativ wie aktuell ausgefallen. GfK prognostiziert für November 2020 einen Wert von -3,1 Punkten und damit 1,4 Punkte weniger als im Oktober dieses Jahres (revidiert -1,7 Punkte). „Die rasant steigenden Infektionszahlen führen zu Verschärfungen Pandemie-bedingter Einschränkungen. Zudem steigt die Furcht vor einem weiteren Lockdown, sollte das Infektionsgeschehen in den kommenden Wintermonaten außer Kontrolle geraten“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Die zum Teil kräftige Erholung der Stimmung vom Frühsommer dieses Jahres ist damit zum Stillstand gekommen und lässt das Konsumklima wieder abrutschen. Dazu hat auch eine im Oktober steigende Sparneigung mit beigetragen.“

Die Konjunkturerwartung der BundesbürgerInnen ist im Oktober der größte Verlierer unter den Stimmungsindikatoren. Nach fünf Anstiegen in Folge verliert die Konjunkturstimmung 17 Punkte und sinkt auf 7,1 Punkte. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres steht aber immer noch ein Plus von knapp 21 Zählern zu Buche. Die KonsumentInnen gehen offenbar davon aus, dass sich durch das deutlich aktivere Infektionsgeschehen in Deutschland die bislang erhoffte rasche Erholung der deutschen Wirtschaft verlangsamt. In der jüngst veröffentlichten „Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2020“ gehen auch die Wirtschaftsexperten davon aus, dass sich die Erholung aufgrund der Pandemie verlangsamen wird und erst im letzten Quartal des kommenden Jahres das Vorkrisenniveau erreicht werden kann. Hinzu komme, dass einige von Deutschlands wichtigsten Handelspartnern, wie Frankreich, Spanien oder Großbritannien, mit noch höheren Infektionsraten zu kämpfen haben. Deshalb werden wichtige Impulse für die Exportentwicklung in den kommenden Monaten ausbleiben.

Der schwindende Konjunkturoptimismus lässt auch die Einkommensaussichten nicht unbeeindruckt. Der Indikator Einkommenserwartung verliert 6,3 Zähler und sinkt auf 9,8 Punkte. Zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres fehlen damit gut 29 Punkte. Im Sog der sinkenden Einkommensaussichten muss auch die Anschaffungsneigung Einbußen hinnehmen. Mit einem Minus von 1,4 Punkten sind die Verluste allerdings wesentlich geringer. Aktuell weist der Indikator mit 37 Zählern nach wie vor ein sehr zufriedenstellendes Niveau auf. Im Vergleich zum Vorjahr fehlen derzeit knapp 15 Punkte.

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