GfK: Deutlicher Rückschlag fürs Konsumklima

  /  27.08.2024

Die Einkommens- und Konjunkturerwartungen müssen laut GfK Einbußen hinnehmen; ebenso die Anschaffungsneigung. Die Fußball-EM-Euphorie sei verflogen…

Nach der deutlichen Erholung im Vormonat erleidet die Verbraucherstimmung in Deutschland im August 2024 einen herben Rückschlag. Die Konsumklima-Prognose sinkt für September im Vergleich zum Vormonat (revidiert -18,6 Punkte) um 3,4 Zähler auf -22 Punkte. Dies zeigen die aktuellen Ergebnisse des GfK-Konsumklimas powered by NIM (Nürnberg Institut für Marktentscheidungen).

Das Konsumklima leidet derzeit vor allem unter dem Einbruch der Einkommensaussichten. Der leichte Anstieg der Sparneigung um 2,7 Punkte belastet die Konsumstimmung zusätzlich. „Offenbar war die Euphorie, die die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland ausgelöst hat, nur ein kurzes Aufflackern und ist nach Ende des Turniers verflogen. Hinzu kommen negative Meldungen rund um die Arbeitsplatzsicherheit, die die Verbraucher wieder pessimistischer stimmen und eine schnelle Erholung der Konsumstimmung unwahrscheinlich erscheinen lassen“, erklärt Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM. „Leicht steigende Arbeitslosenzahlen, eine Zunahme der Unternehmensinsolvenzen sowie Personalabbaupläne diverser Unternehmen in Deutschland lassen bei einer Reihe von Beschäftigten die Sorgen um ihren Arbeitsplatz zunehmen. Die Hoffnungen auf eine stabile und nachhaltige Erholung der Konjunktur müssen damit weiter verschoben werden.“

Der Indikator Einkommenserwartung verliert 16,2 und rutscht auf 3,5 Punkte. Ein größerer Rückgang innerhalb eines Monats wurde zuletzt vor knapp zwei Jahren, im September 2022, gemessen. Damals mussten die privaten Haushalte durch Inflationsraten von knapp 8% erhebliche Kaufkrafteinbußen hinnehmen. Die Sorgen um die Sicherheit des Arbeitsplatzes ist bei einer Reihe von Beschäftigten angestiegen. So meldete die Bundesagentur für Arbeit zuletzt wieder leicht steigende Arbeitslosenzahlen. Demnach liegt momentan die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen um etwa 200.000 höher als vor einem Jahr.

Von den deutlich gesunkenen Einkommenserwartungen bleibt auch die Anschaffungsneigung nicht unbeeindruckt. Allerdings fallen die Verluste mit 2,5 Zählern vergleichsweise moderat aus. Der Indikator weist im August -10,9 Punkte auf. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres steht immer noch ein Plus von gut 6 Punkten zu Buche. Das Auf und Ab der Konjunkturaussichten, das seit Mai 2024 zu beobachten ist, setzt sich fort. Nach dem Zuwachs von 7,3 Zählern im Vormonat verliert der Indikator 7,8 und weist nun 2 Punkte auf.

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