„Brüssel wird aktiv. Das ist ein gutes Zeichen. Onlinehändler, die gegen EU-Recht verstoßen und Verbraucher täuschen und gefährden, müssen zur Verantwortung gezogen werden“, sagt Uwe Mazura, Hauptgeschäftsführer, Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie. Der Verband begrüße die Einleitung eines Verfahrens durch die Europäische Kommission gegen den chinesischen Onlinehändler Temu. Mazura sagt weiter: „Während Hersteller und Händler immer mehr Auflagen und Berichtspflichten erfüllen müssen und auch dadurch höhere Kosten haben, umgehen und unterlaufen chinesische E-Commerce-Anbieter, was in der Europäischen Union und Deutschland geltendes Gesetz ist. Diesem ungleichen Wettbewerb zu Lasten von Herstellern und Handel in Europa muss ein Riegel vorgeschoben und Verbraucher vor gesundheitsgefährdenden und risikobehafteten Produkten geschützt werden.“
Als weitere Schritte fordert der Gesamtverband Textil+Mode unter anderem das Vorziehen der Abschaffung der 150 Euro-Zollfreigrenze auf den frühestmöglichen Zeitpunkt, eine Marktüberwachung mit mehr Stichproben-Käufen, die Pflicht, sogenannte Zustellungsbevollmächtigte auf nationaler und europäischer Ebene zu benennen, die für Verstöße haftbar gemacht werden können sowie die Änderung oder Aussetzung der Lieferkettengesetzgebung und weiterer die heimische Wirtschaft belastender Vorschriften, denen sich Unternehmen von außerhalb der EU entziehen können.
Bereits im Mai 2024 hatte der Gesamtverband in einem 7-Punkte-Papier die Politik zum Handeln aufgerufen. Jeden Tag kommen in Deutschland rund 400.000 Päckchen aus China über Onlineplattformen wie Temu und Shein an. Kleidung und Schuhe machen laut einer Studie des Ibi-Research Institutes der Universität Regensburg den höchsten Anteil aus.
Gesamtverband Textil+Mode: Maßnahmen gegen ungleichen Wettbewerb
/ 04.11.2024Gegen Temu wurde von der Europäischen Kommission ein Verfahren eingeleitet. Der Gesamtverband Textil+Mode unterstützt den Schritt und fordert weitere Maßnahmen…
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