Gerry Weber: Stellenabbau und Prognoseanpassung

  /  14.06.2018

Gerry Weber will die Profitabilität erhöhen, was Einschnitte beim Personal mit sich bringt. Zudem wurde die Umsatzprognose nach unten hin angepasst…

Die Gerry Weber International AG verändert im Rahmen des neuen Performance-Programms das Geschäftsmodell. Das Performance-Programm, das insgesamt acht Teilprojekte – Produktentwicklung, Beschaffung, Retail, Wholesale, Logistik, IT, Support, und Digital – umfasst, verfolgt einen vertikalen Prozessansatz. Ralf Weber, Vorstandsvorsitzender: „Wir verändern unsere Denk- und Arbeitsweise grundlegend: weiter vertikalisiert und voll auf die Kundin ausgerichtet. Wir werden schneller, flexibler und zugleich moderner. Das ist der Kern unseres Performance-Programms. Dazu gehört aber auch ein umfassendes Maßnahmenpaket, um zusätzlich zum Wachstum auch die Profitabilität zu erhöhen. Gerade als traditionelles Familienunternehmen fallen uns die notwendigen Einschnitte, um Gerry Weber zurück auf die langjährige Erfolgsspur zu bringen, nicht leicht. Die Ergebnisse des ersten Halbjahrs 2017/18 haben jedoch gezeigt, dass wir trotz der positiven Effekte aus dem bereits abgeschlossenen Programm Fit4Growth fundamental und konsequent gegensteuern müssen. Unser Ziel bleibt es, wieder nachhaltig zu wachsen – bei Umsatz und Ergebnis.“

Die Sach- und Personalkosteneinsparungen belaufen sich auf 13 bis 15 Mio. Euro in der Produktentwicklung, der Beschaffung, der Logistik und im Verwaltungsbereich. Dies beinhaltet in den nächsten zwei Jahren einen geplanten Abbau von circa 140 bis 150 Vollzeitstellen in der Zentrale und Logistik, den die Gruppe sozialverträglich gestalten will. Im ersten Halbjahr 2017/18 (Stichtag: 30. April 2018) hat die Gerry Weber International AG einen Umsatz von 404,7 Mio. Euro erzielt, was einem Rückgang von 5,4% gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Der Core-Retail-Bereich, also der Umsatz mit Gerry Weber, Taifun und Samoon auf den eigenen Verkaufsflächen, verminderte sich im ersten Halbjahr um 14,2% auf 165 Mio. Euro. Die Anzahl der eigenen Geschäfte lag zum Ende des ersten Halbjahrs erwartungsgemäß bei 835 (Vorjahr: 886). Vor allem auf Grund der Schließungen reduzierte sich die Anzahl der Mitarbeiter in der Gerry Weber Gruppe zum 30. April 2018 auf 6.595 im Vergleich zu 6.938 per 30. April 2017.

Das Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank im ersten Halbjahr um 11,8% auf 25,5 Mio. Euro – nach 28,9 Mio. Euro in der entsprechenden Vergleichsperiode des Vorjahres. Das operative Ergebnis (Ebit) gab um 46,7% nach und beläuft sich auf 3,2 Mio. Euro. Die mit dem Performance-Programm verbundenen Maßnahmen führen im laufenden Geschäftsjahr 2017/18 zu über den ursprünglichen Erwartungen liegenden Sonderbelastungen von rund 15 Mio. Euro sowie zu Umsatzverschiebungen in das folgende Geschäftsjahr. Hinzu kommt, dass die Umsätze im Retail-Segment im laufenden Geschäftsjahr leicht hinter den Erwartungen liegen. Vor diesem Hintergrund passt der die Prognose für das Geschäftsjahr 2017/18 an und geht von einem Umsatz von 830 bis 840 Mio. Euro (bisher: 870 bis 890 Mio. Euro) und einem Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von -10 bis 0 Mio. Euro (bisher: 10 bis 20 Mio. Euro) aus. Auf Basis des Performanceprogramms strebt das Unternehmen an, die Umsatzerlöse in den nächsten drei bis fünf Jahren stärker als der Markt zu steigern und die Kosten im mittleren, zweistelligen Millionenbereich zu senken. Dadurch soll innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre für das operative Ergebnis ein zusätzliches Potenzial in Höhe von bis zu jährlich 35 bis 40 Mio. Euro ermöglicht werden.

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