Gerry Weber mit deutlichem Verlust

  /  10.12.2018

Für das Geschäftsjahr 2017/18 muss die Gerry Weber International AG einen deutlichen Verlust in Höhe von 15,5 Mio. Euro vor Sondereffekten hinnehmen…

Die Gerry Weber International AG verzeichnet für das Geschäftsjahr 2017/18 (Stichtag: 31. Oktober) laut vorläufigen Ergebnissen Erlöse in Höhe von rund 795 Mio. Euro. Damit lag der Umsatz leicht über der zuletzt gültigen Prognose von 790 Mio. Euro und rund 10% unter dem Vorjahreswert von 880,9 Mio. Euro. Im operativen Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ohne Berücksichtigung von nicht zahlungswirksamen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen, außerplanmäßigen Abschreibungen und Wertberichtigungen sowie Beratungskosten wurde wie erwartet ein deutlicher Verlust in Höhe von 15,5 Mio. Euro (Vorjahr: +19,9 Mio. Euro) erzielt. Insgesamt ist das Ebit wie angekündigt von nicht zahlungswirksamen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen sowie Beratungskosten in Höhe von 63,3 Mio. Euro und von außerplanmäßigen Abschreibungen und Wertberichtigungen in Höhe von 69,3 Mio. Euro geprägt und erreicht somit einen Fehlbetrag von 148,1 Mio. Euro (Vorjahr: +10,3 Mio.).

„Mit der Entwicklung im vergangenen Geschäftsjahr können wir nicht zufrieden sein. Sie kommt aber auch nicht mehr überraschend“, kommentiert Johannes Ehling, Vorstandssprecher. „Wir richten unseren Blick und unsere Anstrengungen nun aber klar nach vorne, um mit der konsequenten Umsetzung unseres Zukunftskonzepts Gerry Weber im Markt neu zu positionieren.“ Florian Frank, Mitglied des Vorstands und Chief Restructuring Officer, ergänzt: „Unser Jahresabschluss für das vergangene Geschäftsjahr wird anhand der vorläufigen Ergebnisse von großen strukturellen sowie bilanziellen Anpassungs- und Aufräumarbeiten geprägt sein. Damit gewinnen wir die notwendige Flexibilität und legen ein tragfähiges Fundament, um das Unternehmen wieder zu alter Stärke zurückzuführen. Voraussetzung dafür ist der Abschluss eines nachhaltigen Finanzierungskonzepts bis Ende Januar 2019. Angesichts des bisherigen konstruktiven Verlaufs der Gespräche mit allen Beteiligten auf der Kapitalseite sind wir zuversichtlich, dass uns der Abschluss des Finanzierungskonzepts gelingen wird.“ Zu den Kernmaßnahmen des Zukunftskonzepts zählen unter anderem die Schließung von rund 230 Verkaufsflächen sowie der Abbau einer „korrespondierenden, signifikanten Anzahl“ von Arbeitsplätzen im In- und Ausland. Die endgültigen Zahlen sollen am 28. Februar 2019 veröffentlicht werden.

Gerry Weber steht derzeit in der Kritik, da das Unternehmen dieses Jahr das Weihnachtsgeld streichen will. Die Einhaltung des Sanierungsplans sei „nicht denkbar“, wenn die tarifvertraglich festgeschriebenen Zahlungen ausgeschüttet würden, hieß es seitens Gerry Weber. Laut Betriebsrat und der IG Metall sei selbiges allerdings zu zahlen.

FÜR DEN VOLLSTÄNDIGEN INHALT DIESER SEITE, MELDEN SIE SICH BITTE AN.

Noch kein Mitglied?

Dann registrieren Sie sich jetzt für den kostenfreien 1st-blue-Business Club.
Als Teil unserer Community erhalten Sie Zugriff auf Branchen-News, Orderinfos, Netzwerktools und den wöchentlichen B2B-Newsletter.