Auch die vierte Verhandlungsrunde zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) und dem insolventen Galeria-Konzern blieb am 28. April 2023 ergebnislos und ohne ein verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeberseite. „Wir haben den Arbeitgebern sehr deutlich gemacht, dass wir sie zu ernsthaften Verhandlungen mit uns auffordern. Konkret haben wir der Arbeitgeberseite eine klare Absage erteilt für einen Warenhaustarifvertrag mit dauerhaft abgesenkten Entgelten. Sie signalisieren, dass sie verstanden haben. Aber wir sagen auch: Wir lassen in unseren Forderungen nicht nach. Wir erwarten jetzt ein klares Entgegenkommen und ein verhandlungsfähiges Angebot in der nächsten Runde“, so Verdi-Verhandlungsführer Marcel Schäuble.

Bereits jetzt verzichteten die Beschäftigten auf 5.500 Euro im Jahr. Ein weiterer Verzicht sei ihnen nach dem Kaufkraftverlust durch die Inflation und Energiepreissteigerungen der letzten Monate nicht zuzumuten. „Mit Blick auf die rasant gestiegenen Lebenshaltungskosten sind Einkommenssteigerungen dringend nötig, damit die Beschäftigten und ihre Familien auch über ein existenzsicherndes Einkommen verfügen“, sagt Schäuble weiter. Wer den Anspruch erhebe, auch zukünftig guten Service und Beratung in den Filialen bieten zu wollen – und dafür wolle sich Galeria ja mit dem Insolvenzverfahren in Eigenregie rüsten –, „muss den Beschäftigten eine Perspektive bieten und qualifiziertes Fachpersonal auch anständig bezahlen“, sagt der Verhandlungsführer.

Verdi rief in den vergangenen Wochen bei Galeria immer wieder zum Streik auf. Laut Business Insider soll die Galeria-Chefetage eine Schadensersatzklage vorbereiten.

Die fünfte Verhandlungsrunde ist für den 25. Mai 2023 in Frankfurt geplant.

KA