Galeria Kaufhof Karstadt: Jobangst und Tarifflucht

  /  29.03.2019

In den Kaufhof-Filialen sollen durch die Fusion mit Karstadt nun 1.800 statt 1.600 Stellen gestrichen werden. Zudem ist man aus der Tarifbindung ausgetreten…

Durch die Fusion von Karstadt und Kaufhof, durch die das Unternehmen Galeria Kaufhof Karstadt entstand, sollen 1.800 statt der bisher genannten 1.600 Jobs in den Filialen gestrichen werden. Laut Medienberichten könnten durch den geplanten Abbau von insgesamt 2.800 Vollzeitstellen bis zu 5.500 Mitarbeiter betroffen sein. Kaufhof hat zudem mitgeteilt, dass das Unternehmen nun in allen Tarifgebieten in die OT-Mitgliedschaft (ohne Tarifbindung) im Arbeitgeberverband gewechselt sei. Ver.di hat Kaufhof zu Verhandlungen über einen Anerkennungstarifvertrag aufgefordert und dafür mehrere Verhandlungstermine im April vorgeschlagen. „Die Botschaft ist klar. Die Unternehmensführung muss aufhören, Fakten zu schaffen, indem sie Tarifflucht begeht, bereits Kündigungen ausspricht und nun schon 1.800 statt 1.600 Vollzeitstellen in den Kaufhof-Filialen streichen will. So führt man keine konstruktiven Verhandlungen über eine erfolgreiche Zukunft des Warenhauses“, sagt Ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.

Die Arbeitgeber müssten Vertrauen schaffen und keine weiteren Hürden aufbauen. Dazu gehöre auch der Schritt, zunächst einmal Anerkennungstarifverträge abzuschließen. „Wir lassen uns nicht vor vollendete Tatsachen stellen. Wenn es darum geht, konstruktiv über mögliche Sanierungsschritte zu sprechen, dann nutzt es nichts, die Gräben durch einseitige Schritte immer weiter aufzureißen“, so Nutzenberger. Sie fügte hinzu: „Die Bundestarifkommission hat klargestellt, dass es ohne ein Bekenntnis zum Flächentarifvertrag, eine umfassende Standort- und Beschäftigungssicherung sowie ein nachhaltiges Zukunftskonzept, das diesen Namen auch verdient, nicht geht. Zurzeit hat man aber eher den Eindruck, dass das neue Unternehmen Galeria Kaufhof Karstadt kaputtgespart und die Existenzgrundlange von zigtausend Beschäftigten ruiniert werden soll. Man wirbt etwa mit mehr Beratung in den Filialen, streicht aber gleichzeitig Hunderte Stellen. Das ist eine Sackgasse.“

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