Die für den heutigen 28. Mai 2024 angesetzte Gläubigerversammlung in Essen hat dem Galeria-Sanierungsplan zugestimmt. Das Amtsgericht Essen hat den Plan ebenfalls bestätigt, damit steht das Insolvenzverfahren nach einer jetzt folgenden zweiwöchigen Beschwerdefrist, bevor die Zustimmung rechtskräftig wird, vor dem Abschluss. Forderungen in Höhe von 800 Mio. Euro Passiva wurden angemeldet, davon soll voraussichtlich eine Quote von 2,5% gezahlt werden. Dies sei nur eine kleine Quote, aber die Gläubiger bekämen eine, so Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus im Presse-Statement nach der Versammlung. Zudem seien die Forderungen vor allem abhängig von den Schadensersatzansprüchen der Vermieter. Gelinge es selbigen aber, Standorte nach dem Galeria-Auszug zeitnah neu zu vermieten, verringern sich die Ansprüche. Hinzu komme in Kürze außerdem noch die Summe aus den Vergleichsgesprächen mit Signa Österreich.
NRDC Equity Partners, eine in New York ansässige Investmentgesellschaft rund um Richard Baker, und BB Kapital SA, das Family Office von Bernd Beetz, hatten Anfang April den Erwerb von Galeria mit Denkhaus vereinbart. Bis Juli soll die Übernahme abgeschlossen werden. 16 von 92 Filialen werden geschlossen, dies, plus der Stellenabbau im Service-Center, betreffe insgesamt rund 1.450 Mitarbeitende. Ob in den nächsten Wochen noch Häuser von der Schließungsliste genommen werden können, bleibe abzuwarten und hänge von eventuell nachgebesserten Angeboten der Vermieter ab. Ursprünglich hatte René Benko mit der Signa Holding 200 Mio. Euro für die Galeria-Sanierung zugesagt. Durch die Insolvenz kam die Finanzspritze dann allerdings nicht an – und Galeria beantragte im Januar dieses Jahres ein weiteres Mal Insolvenz.
Konkrete Details zum Sanierungskonzept, neben den Standortschließungen und angekündigten -modernisierungen, sind noch nicht bekannt. Beetz erklärte nach der Gläubigerversammlung, er müsse einen besseren Job machen als seine Vorgänger. Man werde künftig ein besseres Einkaufserlebnis bieten können und u.a. die Beratung und das Zugehen auf die Kundinnen und Kunden verstärken. Man habe die Kompetenz, aber auch den Kampfgeist.
100 Mio. Euro sollen laut Medienberichten in den nächsten zwei bis drei Jahren in die Neugestaltung der Galeria-Standorte fließen; mehr als eine Mrd. Euro sollen laut Expertinnen und Experten nötig sein. Seitens Verdi heißt es, die Vergangenheit habe gezeigt, dass Schließungen und Kostensenkungsprogramme nicht zu einer erfolgreichen Neuausrichtung führen würden. Bei Galeria zeigt man sich nach der Gläubigerversammlung aber noch einmal bestärkt: Das Unternehmen habe eine gute Chance.
Galeria-Gläubiger stimmen Insolvenzplan zu
/ 28.05.2024Die Galeria-Gläubiger haben dem Sanierungsplan zugestimmt – auch wenn von den Forderungen in Höhe von rund 800 Mio. nur eine Quote von ca. 2,5% gezahlt werden soll…

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