Galeria beantragt zweite Schutzschirm-Insolvenz

  /  01.11.2022

Galeria hat einen Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt, zum zweiten Mal seit 2020. Der Antrag für neues Geld vom Staat war zuvor gescheitert…

Galeria hat jetzt zum zweiten Mal seit April 2020, während des ersten Corona-Lockdowns, einen Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt und will selbiges in Eigenverwaltung absolvieren. Verhandlungen um Staatshilfe aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds der Bundesregierung, die zum dritten Mal beantragt wurde, waren gescheitert. „Zusätzliche zinstragende Fremdmittel“ würden Galeria „finanziell zu sehr belasten“, sagte Galeria-Chef Miguel Müllenbach gegenüber der Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Unter den aktuellen Rahmenbedingungen müsse nun das Filialportfolio „deutlich reduziert werden, um sich von Häusern zu trennen, die in diesem volkswirtschaftlichen Umfeld – und damit anders als nach dem ersten Schutzschirmverfahren angenommen – nicht mehr profitabel zu betreiben sind“, so Müllenbach weiter. Von den derzeit 131 Stores müsse mindestens ein Drittel geschlossen werden. Dort werde es betriebsbedingte Kündigungen geben, das sei „unumgänglich“.

Verdi kündigte an, um jeden Arbeitsplatz zu kämpfen und fordert mehr Engagement von Galeria-Eigentümer René Benko mit seiner Signa Holding. Laut Müllenbach habe er in der Vergangenheit bereits fast eine Milliarde Euro investiert. Ohne die Signa gäbe es schon längst keine Warenhäuser mehr in Deutschland, sagte er gegenüber der FAZ. Er gehe davon aus, dass Signa den aus dem Zusammenschluss von Karstadt und Kaufhof entstandenen Warenhauskonzern auch weiterhin mit Investitionen unterstützen werde. Laut Business Insider habe die Bundesregierung einer weiteren Staatshilfe skeptisch gegenüber gestanden, da Benko bislang nur bereit gewesen sei, 15% beizusteuern, es seien aber 50% der Kreditsumme von ihm gefordert worden.

Galeria hatte seit Beginn der Corona-Pandemie rund 680 Mio. Euro Unterstützung durch den Wirtschaftsstabilisierungsfonds erhalten.

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