Fashion Week Berlin, Januar 2019: Aussteller-Statements

  /  21.01.2019

Wie fällt das Resümee der Aussteller auf den Berliner Fachmessen nach den Januar-Ausgaben 2019 aus? 1st-blue hat bei den Marken nachgefragt…

Welche Berliner Fachmesse war zur Fashion Week im Januar 2019 wie gut besucht? Wie waren die Besucherqualität und -internationalität? Wie kamen die Neuerungen an? 1st-blue hat bei den Ausstellern nachgefragt!

Moritz Biel, Geschäftsführer, Stoffbruch Fair Fashion Berlin: „Es war für uns der erste Auftritt auf der Neonyt und die Messe war für uns ein voller Erfolg. Gut organisiert, am Puls der Zeit, tolle Location – so sieht Fair Fashion heutzutage aus. Wir werden das nächste Mal wieder dabei sein. Auf der Premium ist leider die Green Area mit nachhaltigen Labels kleiner geworden. Für uns ist die Messe dadurch etwas weniger interessant geworden.“

Patrick Laquer, Sales Manager Germany & Austria, Craghoppers GmbH: „Die Seek hat ein sehr interessantes Konzept, in dem der Betreiber eine einheitliche Präsentationsfläche für alle Marken anbietet. Mit dieser Strategie können sich die Lieferanten gleichermaßen entfalten und präsentieren; für uns als Marke aus der Sportbranche eine neue Erfahrung. Da wir uns in der Mode ebenfalls positionieren möchten, bietet das Umfeld eine bessere Sichtbarkeit. Die neu in weiß bemalten Holzwände ließen die Stände etwas moderner und hochwertiger aussehen. Eine weitere tolle Neuerung stellte die Non-Profit Organisation One Warm Winter dar, bei der Marken Reklamationsware bzw. Musterteile für einen guten Zweck spenden konnten. Im Gegensatz zur Sommer-Seek fehlten jedoch die Nutzungsmöglichkeiten der Außenbereiche. Einen kleinen Kritikpunkt sehe ich in der unzureichenden Anzahl an Sitzmöglichkeiten in der Gastronomie. Insgesamt denke ich, dass wir über eine gute Besucherfrequenz sprechen können, jedoch ist anzumerken, dass auch viele Endverbraucher den Weg auf die Seek finden. Interessanterweise lässt sich eine unterschiedliche Besucherqualität an jedem der drei Tage feststellen. Zum einen bietet es den Vorteil, dass man ganz unterschiedliche Kunden ansprechen kann, zum anderen führt es jedoch auch zu einem erhöhten Streuverlust.“

Karim Choukair, Geschäftsführer, Melvin & Hamilton: „Die Premium in Berlin ist gut gestartet mit vielen nationalen und internationalen Besuchern sowie Neukunden. Der Saisonstart in der Hauptstadt ist ein Gradmesser für das ganze Jahr, welches wir dieses Mal stark und mit viel Enthusiasmus beginnen. Melvin & Hamilton war zum ersten Mal auf der Premium. Die Messe bietet uns als Premium-Schuhlabel das interessantere Umfeld mit Brands aus demselben Segment sowie mit hohem Qualitätsanspruch. Das Konzept der Messe ist sehr gut realisiert. Es ist durchaus bemerkbar, dass es konstant optimiert wird. Die Besucherfrequenz war auf einem hohen Niveau und zufriedenstellend. Wir bemerken dennoch hohes Potential für ein größeres, internationales Publikum.“

Bas Jansen, CEO, EsQualo: „Insgesamt verlief die Panorama Berlin für uns sehr positiv. Im Vergleich zum letzten Mal konnten wir eine größere Besucherzahl verzeichnen – die Marke EsQualo hat bei den Messebesuchern an Bekanntheit gewonnen. Gäste kamen aus ganz Europa: Holland, Griechenland oder Schweden. Es ist ein langer Weg, bis man sich in einem Markt etabliert hat. Umso mehr freuen wir uns darüber, dass EsQualo in Deutschland wahrgenommen wird und fokussieren uns weiterhin auf die Bekanntheitsgradsteigerung in Deutschland. Positiv erwähnenswert ist die zunehmende Digitalisierung auf der Messe, wie z.B. Mobile Tickets.“

Sascha Günther, Geschäftsführer, Fritzi aus Preußen: „Die Messe war insgesamt durchwachsen. Warum? Weil wir durchgehend starke Frequenzen vermisst haben. Die Panorama war am ersten Tag mit Sicherheit positiv, aber wenn man alle drei Tage zusammenzählt, lag sie unter unseren Erwartungen, weil keine Frequenzen vorhanden waren, vor allem nicht durch Neukunden. Natürlich haben uns aber unsere Stammkunden besucht und auch sehr gelobt. […] Bevor am Freitag Tempelhof als eine mögliche Option in den Fokus rückte, sagte ich intern, dass die Messe von einem Standort mit besseren Frequenzen profitieren könnte und Tempelhof für mich ein Standort mit genau diesen Faktoren ist. Aus meiner Sicht ist eine solche Messe nur gewinnbringend, wenn möglichst vielen Kunden die Welt der neuen Produkte und Innovationen geöffnet wird. Deshalb wäre es meiner Meinung nach ein großer Zugewinn, wenn sich die beiden Verantwortlichen der Premium und Panorama zusammentun, um das Potential von Tempelhof auszuschöpfen. Auch die Internationalität würde hiervon sicherlich profitieren, denn der Anspruch der Internationalität, der eigentlich für die Panorama steht, ist im Moment nicht gegeben. Durch die Kunden der Premium hätte man dadurch eine starke Zugkraft, denn das Produkt der kommerziellen Marken der Panorama hat eine Daseinsberechtigung, dadurch werden im Handel die großen Umsätze erzielt.“

Michi Klemera, Gründer und Geschäftsführer, Luis Trenker: „Das neue, durchgewürfelte Standkonzept der Messe Premium kam super an und erforderte von den Buyern die volle Aufmerksamkeit und Konzentration und das half allen unheimlich und war spannend. Wir hatten mit Luis Trenker eine erfolgreiche Messe. Mehr Frequenz und gute Kundengespräche. Natürlich fehlten leider aufgrund des Wetters die Kunden aus Österreich und aus den Bergen.“

Michael Dörner, Wholesale Director Germany, Benelux & Austria, Crocs:  „Berlin ist eine Reise wert – die Stadt pulsiert während der Fashion Week und die Messen sind eine Inspiration für Publikum und Marken. Die Panorama wird weiterhin gut angenommen und es findet sich dort Jahr für Jahr ein interessanter Mix aus etablierten Marken und neuen, interessanten Ansätzen. Ein idealer Platz um Markenidentität fokussiert und konzentriert einem hochwertigen Fachpublikum zu präsentieren, ohne den Rahmen mit vollständigen Kollektionen zu überfrachten. Viel Zeit für Fachgespräche, allerdings überwiegend im Kreise schon etablierter Partnerschaften. Neukundenpotentiale sind genauso Mangelware, wie eine durchgehende Frequenz bis zum letzten Messetag – leider. Eine Herausforderung, der sich nicht nur die Panorama stellen muss…“

Klaus Kirschner, CEO, Stetson: „Die Selvedge Run ist insgesamt sehr gut verlaufen. Die Zusammenlegung mit der Panorama hat unseren Kunden Zeit gespart und wurde daher mehrheitlich positiv wahrgenommen. Auch ist dadurch der ein oder andere Kunde auf uns aufmerksam geworden, der dies sonst verpasst hätte. Optimiert werden könnten die App und das Exhibitor Service Management. Besucherfrequenz, -qualität und -internationalität waren für uns allgemein zufriedenstellend.“

Massimiliano Zenoni, Export Manager, Bomboogie: „Für uns ist die Premium positiv verlaufen, wir hatten gute Gespräche. Wir hatten bemerkt, dass sich einige Positionen der Markenstände verändert hatten. Optimiert werden könnte, dass sich ähnliche Marken auch in der gleichen Area befinden sollten, also dass ein Einkäufer mehr nach Themengebieten vorgehen kann und das Messebild einheitlicher wird. Die Besucherfrequenz war mittelmäßig. Das war andere Jahre bestimmt besser. Qualitativ gesehen gibt es nicht viel auszusetzen. Die Internationalität ist ein wenig eingebrochen, das Publikum war eher ‚lokal‘.“

Jane Schulz, Key Account Manager D.A.CH., Emu Australia: „Unsere erste Show & Order war ein voller Erfolg: Die Organisation war fantastisch, das Layout der Hallen optimal ausgenutzt und für Besucher sehr gut ‚beschildert‘. Alle Tage waren gut besucht, der Mittwoch war jedoch mit Abstand der stärkste Tag. Wir haben alle relevanten Premium-Einkäufer aus ganz Deutschland getroffen und konnten vor Ort viele produktive Gespräche führen.“

Johan Graffner, CEO, Dedicated: „Die Neonyt ist eine sehr wichtige Veranstaltung, denn sie vermittelt ein neues Bild von nachhaltiger Mode: Hier wird sie inspirativ, cool und aufregend präsentiert! Neonyt kann so zu einer echten Bewegung werden. Wir hatten eine gute Messe und nehmen eine äußerst positive Entwicklung wahr: Der Markt wächst und neue Stores haben insbesondere nachhaltige Produkte im Fokus. Hier auf der Messe haben wir Frankreich als neuen potentiellen Abnehmermarkt dazugewonnen. Ansonsten sind vor allem die Beneluxländer wichtig für uns sowie die deutschsprachige Region und Skandinavien.“

Constanze Klotz, Mitgründerin, Bridge and Tunnel: „Wir waren zum ersten Mal als Aussteller vor Ort dabei und sind begeistert vom Neonyt Community Spirit. Unter den Ausstellern und Besuchern herrschte ein offener und konstruktiver Ausstauch und die Location ist einfach perfekt!“

Dietrich Weigel, Inhaber, Goodsociety: „Wir hatten die bisher beste Frequenz in der Historie der Messe und konnten internationale Neukunden gewinnen. Mit der Fashionsustain Konferenz, an der ich als Speaker beteiligt war, wurde die Bewegung zusätzlich vorangebracht und das Bewusstsein für eine fairere und umweltbewusstere Modebranche gestärkt. Mit der Neonyt wird Nachhaltigkeit als deutsches Exportprodukt greifbar!“

Pierre Lefebvre, Managing Director, American Sneakers B.V. mit Cat Footwear: „Auch in diesem Jahr sind wir wieder erfreut über die große Anzahl deutscher und internationaler Besucher. Insbesondere der Intruder im 90er-Jahre Look, der bereits in der Frühjahrskollektion erfolgreich gestartet ist, hat von den Fachbesuchern viel positives Feedback erfahren.“

Jasper Knoop, International Sales Manager, Kings of Indigo: „Wir sind sehr zufrieden mit der Frequenz auf der Selvedge Run. Wir haben einige Neukunden verzeichnet und unsere bestehenden Kunden getroffen. Die neue Location gefällt uns besonders durch das Licht und Raumgefühl, das Set-up von Noodles Noodles & Noodles Corp. passt perfekt zu unserer Brand und dem Portfolio in der Halle. Der Markenmix in Kombination mit ‚Zeitgeist‘ zeigt überzeugend eine gelungene Brücke zwischen den authentischen und den etwas kommerzielleren Marken.“

Sabine Ritter, Inhaberin, Style Heaven: „Noch nie war die Show & Order so gut besucht wie in dieser Saison. Wir sind seit einigen Jahren mit unserer Brand auf der Messe und konnten in den drei Tagen sehr viele Neukunden akquirieren und einen großen Umsatz verzeichnen.“

Anton Jurina, Gründer & CEO, Maison Héroïne: „Wir sind sehr begeistert von dem neuen Hallenkonzept, der neuen Aufteilung. Ich finde vor allem die Halle 3 mit dem Concept Store macht die Messe noch edler. Die Atmosphäre ist dadurch viel gelassener und entspannter. Die Besucher waren sehr aufgeschlossen und wollten neue Marken entdecken, was auf das neue Konzept zurückzuführen ist. Wir haben viele neue Kontakte zu verzeichnen. Im Gegensatz zu Paris oder Mailand ist Social-Media-mäßig viel mehr Alarm – wir lieben den Content. Insgesamt ist die Premium Group mit ihren Digitalkonzepten ganz weit vorne.“

Roland Bieber, Area Sales Manager, Fila: „Die Seek war an allen drei Messetagen sehr voll. Wir haben viele internationale Kunden getroffen – aus Osteuropa, Italien, Spanien. Wie immer war die Stimmung toll und die Leute waren wissbegierig und aufgeschlossen. Die Messe ist für uns immer eine optimale Möglichkeit, um bestehende Kontakte zu pflegen und auszubauen.“

Carlos Avalos, (International) Sales Director, The Hundreds: „Wir sind von der Bright auf die Seek umgezogen und das war eine super Gelegenheit für uns, neue Kunden anzusprechen und unser Netzwerk im Streetwear-Segment weiter auszubauen. Das besondere an Seek ist, dass das Team einen großartigen Job macht, um die richtigen Leute auf die Messe zu bekommen. Im Gegensatz zu den Shows in den USA trifft man hier viel mehr Presse- und Medienvertreter, was wirklich cool ist.“

Jasmin Prinz, Geschäftsführung, Inyati: „Für uns war die Panorama Berlin sehr gut, das Interesse an Inyati war riesig und wir haben viele Neukunden gewinnen können. Die Verkleinerung der Panorama hat uns sehr gut gefallen. Es war übersichtlich und auf das Wesentliche reduziert. Die Marken waren alle sehr schön präsentiert und keine Marke bzw. kein Stand ging in der Masse verloren. Die Besucherfrequenz war durchgehend gut, wir hatten kaum Zeit zum Durchatmen. Qualitativ hochwertige Kunden waren an allen drei Tagen auf der Messe. Die Internationalität der Besucher war allerdings schon mal besser. Zu uns kamen viel mehr deutsche als internationale Kunden. Optimiert werden könnten die Eintrittskarten bzw. die App ist etwas umständlich, da wir als Aussteller unsere Kunden scannen und sie dafür jedes Mal das Handy hervorziehen mussten, um die App zu öffnen.“ 

Peer Mayer, Sales Director, Madness: „Der Fokus beim Besuch einer neuen Messe liegt auf der Umsatzgenerierung und Neukundengewinnung. Auf der Xoom konnten wir zum wiederholten Male neue Händler von uns überzeugen und wissen die positive Entwicklung in Berlin sehr zu schätzen. Besonders hervorzuheben ist der Besuch des Ministers, der zeigt, dass nachhaltige Mode politisch ein Thema ist. Dem Messeveranstalter ist es zudem gelungen, bekannten und großen Marken eine Plattform zu bieten. Die Markenpräsenz wirkt sich positiv auf alle Aussteller – wie uns – aus, da sie viele interessierte Besucher anziehen.“

Alexandra Polcar, Director Sales, Orwell: „Um uns als Premiummarke im Hosensegment zu positionieren, war für uns die Präsenz auf der Premium ein wichtiger Meilenstein. Die hohe Besucherfrequenz und die geschriebenen Orderzahlen auf dem 40 qm großen Messestand in der Kühlhaus-Halle bestätigen diesen Schritt. Wir konnten sowohl neue Kunden gewinnen, als auch die Kontakte zu unseren Bestandskunden erheblich ausbauen.“

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