Fairyland for Fashion: „sehr ungewöhnlich“

  /  04.03.2020

Die Februar-Ausgaben 2020 der Fairyland for Fashion-Messen mussten wegen des Coronovirus einen Besucherschwund von 49% hinnehmen…

Die Winterausgaben der unter dem Dach des Fairyland for Fashion stattfindenden Messen, die vom 10. bis zum 13. Februar 2020 stattfanden, waren laut Veranstalter „sehr ungewöhnlich“. Das Coronavirus hinderte fast 50% der chinesischen Aussteller daran, ihr Land zu verlassen, um nach Paris zu kommen. In einigen Fällen konnten die europäischen Vertreter die Kollektionen auf den Messen Apple Sourcing Paris, Avantex Paris, Lederwelt Paris, Schals & Schals Paris, Texworld Paris und Texworld Denim Paris präsentieren. 7.109 Besucher, und damit 49% weniger im Vergleich zum Vorjahr, kamen zu den sechs von der Messe Frankfurt France ausgerichteten Exhibitions. Die Entscheidung, die Messen nach Beratung mit den französischen Gesundheitsbehörden stattfinden zu lassen, sei im Hinblick auf das Business dennoch richtig gewesen. Die Hauptpartner aus China hätten bereits ihr Interesse bekundet, im September dieses Jahres wieder am Fairyland for Fashion teilnehmen zu wollen. Die Unsicherheit bezüglich der chinesischen Produktion habe dazu beigetragen, das durchschnittliche Kaufverhalten der Einkäufer zu verbessern, da sie ihre Beschaffung bei den anwesenden Ausstellern sicherstellen wollten. Länder wie die Türkei, Korea, Pakistan oder Bangladesch sollen laut Veranstalter von der außergewöhnlichen Situation profitiert haben.

Die außergewöhnlichen Umstände hätten wahrscheinlich zudem die Order kleiner Mengen von Textilien oder fertigen Kleidungsstücken begünstigt. Die Texworld Paris bot diesen zusätzlichen Service für Käufer und insbesondere für Designer erstmals an, durch die spezielle Beschilderung der Areas „Small Quantities“, „Artisan“ oder „Sustainable Sourcing“. Gleichzeitig hätten die Segmentierung und die nationalen Pavillons zur Sichtbarkeit von Beschaffungsländern wie der Mongolei und Äthiopien beigetragen. Trotz der Abwesenheit vieler chinesischer Hersteller habe die 46ste Ausgabe der Texworld Paris ihre Position als Vorreiter behaupten können. Mit einem 500 qm-Stand hätte die Türkei viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, ebenso wie Korea.

Die Texworld Denim habe einen Durchbruch im Hinblick auf nachhaltige Produkte erlebt, die ihren rechtmäßigen Platz im Rahmen der Messen eingenommen hätten. „Dies war das erste Mal, dass wir das Gefühl hatten, dass nachhaltige Fasern, organische oder recycelte Rohstoffe jetzt zur Norm werden“, kommentierte ein Käufer. Gefestigt wurde dies unter anderem durch die Kampagne des Oeko-Tex-Labels, umgesetzt mithilfe von Foursource, Partner der Messe Frankfurt.

Die Apparel Sourcing Paris und Shawls & Scarves Paris boten eine breite Vielfalt. Die 18ste Ausgabe der Messe bot die Gelegenheit, auch Produkte aus Ländern wie der Mongolei zu entdecken, die unter anderem Artikel aus Yak- oder Kamelwolle präsentierte. Eine weitere Neuheit für diejenigen, die Interesse an Near-Sourcing hatten, war die Premiere von drei Bekleidungsproduktionsfirmen aus der Ukraine, die sich einen Stand teilten. Die Laufstegshow des Labels Jenadin bot ebenfalls Gelegenheit, ukrainisches Design zu präsentieren. Die Februar-Messerunde war zudem erneut Bekleidungsherstellern aus Bangladesch gewidmet. Andere wichtige Aussteller waren pakistanische und äthiopische Hersteller – aufgrund ihrer Produktvielfalt. Die Avantex Paris habe mit neuen Konzepten für nachhaltige Produkte überzeugt. So zeigte beispielsweise Textildesignerin Marie Vinter am Fashion Tech-Stand Valk, ein neues, 100% biologisch abbaubares Material aus Proteinen. Im Rahmen der Leather World Paris wurde ein Überblick über die Skills und das Fachwissen von Ländern wie Indien, der Türkei und Pakistan geboten. Die ergänzenden Vorträge und Diskussionsrunden zogen laut Veranstalter ein großes Publikum an.

Catwalk Shows ermöglichten es den Besuchern, die Aussteller-Kollektionen „in live action“ zu entdecken. Nach der Zusammenarbeit mit Schülern der Haute Ecole des Arts du Rhin in Kooperation mit der chinesischen Organisation Ccpit Tex im Jahr 2019, stärkt die Messe Frankfurt France ihre Beziehungen zu den Schulen, indem sie Schülern der Fashion School L'Institut Supérieur des Arts Appliqués die Möglichkeit einer Zusammenarbeit bietet. Die Studenten ließen sich auf den Messen von 110 Kleidungsstücken inspirieren, um einzigartige Designs zu entwickeln. Nach dieser „Live“ -Sourcing-Session haben sie nun vier Monate Zeit, um ihre eigene kreative Arbeit abzuschließen, die für ihren Abschlusskurs angerechnet wird. Die besten Kleidungsstücke dieser „Future Professionals“ werden im September präsentiert.

Frédéric Bougeard ist ab dem 1. April 2020 neuer Präsident der Messe Frankfurt France. Am 11. Februar fand ein Abend-Event zu Ehren von Michael Scherpe statt, in dessen Rahmen seinem Engagement für die Texworld Paris Tribut gezollt wurde. Reden gehalten wurden unter anderem von Detlef Braun, CEO der Messe Frankfurt, sowie Georges Zhang Tao, Generalsekretär der Handelskammer der chinesischen Textilindustrie, der im Namen der chinesischen Hersteller die ank Scherpe einzigartig enge Beziehung zwischen der chinesischen Welt und der Messe Frankfurt betonte. Scherpe wird weiterhin das unabhängige Sales Office der Messe Frankfurt in Frankreich leiten, das er 1981 übernahm.

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