Energiekosten: Existenzgefahr für Einzelhandel

  /  21.09.2022

Mehr als die Hälfte der Handelsunternehmen sind laut HDE aufgrund der gestiegenen Energiekosten in Existenzgefahr – die Forderung: erweiterte Wirtschaftshilfen…

Die Energiekosten im Einzelhandel sind seit Jahresbeginn im Durchschnitt um knapp 150% gestiegen. In der Folge sieht mehr als die Hälfte der Handelsunternehmen in Deutschland seine wirtschaftliche Existenz bedroht, 22% bereits innerhalb der kommenden zwölf Monate. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter 900 Unternehmen aller Standorte, Branchen und Größenklassen. Der HDE fordert deshalb die schnelle Ausweitung der angekündigten Wirtschaftshilfen des Staates auf Handelsunternehmen, die die enormen Energiepreissteigerungen nicht mehr stemmen können. 86% der Befragten geben an, steigende Energiekosten nicht oder nicht vollständig auf die Verbraucherpreise aufschlagen zu können. Ein Viertel der Einzelhändlerinnen und -händler berichtet von Problemen bei der Verlängerung bestehender Verträge oder bei Neuabschluss; mehr als 90% rechnen dauerhaft mit höheren Energiekosten. Dementsprechend planen mehr als drei Viertel verstärkte Energiesparmaßnahmen.

„Nach den für viele Händler harten beiden Corona-Jahren mangelt es vielerorts an finanziellen Rücklagen, um die Energiepreisentwicklung kurzfristig auffangen zu können. Deshalb muss der Staat nun auch dem Einzelhandel unter die Arme greifen“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Zudem spüre die Branche die konjunkturelle Eintrübung bereits jetzt sehr deutlich, die Konsumstimmung sei im Keller. Für das zweite Halbjahr rechnet der HDE für den Einzelhandel insgesamt mit einem realen durchschnittlichen Umsatzrückgang von 5% zum Vorjahr. In einzelnen Branchen, insbesondere dem innerstädtischen Nonfood-Handel, liege der Umsatz jedoch immer noch um bis zu 20% unter dem Vorkrisenniveau aus 2019. Weder beim Entlastungspaket III noch beim Energiekostendämpfungsprogramm komme der Einzelhandel allerdings zum Zug. „Der Einzelhandel ist mit insgesamt 35 Terawattstunden pro Jahr einer der größten Energienutzer in Deutschland, wird aber nicht als energieintensiv eingestuft. Der steile Anstieg der Energiekosten stellt sämtliche Kalkulationen auf den Kopf und bringt viele Handelsunternehmen in aus eigener Kraft unauflösbare Situationen“, so Genth.

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