Einzelhandel fordert Öffnung ab 8. März

  /  03.03.2021

Der Forderung nach einer Wiedereröffnung des Einzelhandels ab dem 8. März 2021 wird immer nachdrücklicher; auch ein Konzept wird vorgelegt…

Im Vorfeld der Ministerpräsidentenkonferenz am heutigen 3. März 2021 haben die Händlerinnen und Händler der Initiative „Das Leben gehört ins Zentrum“ ein neues Konzept zur Öffnung in die Diskussion eingebracht. Im Einzelhandel fänden täglich 50 Millionen Kundenkontakte statt, davon entfielen 40 Millionen auf den Lebensmitteleinzelhandel. Es gehe beim aktuellen Lockdown daher nur um 20% der Kundenkontakte, aber um 50% der Arbeitsplätze im Einzelhandel, heißt es. Eine Öffnung des übrigen Einzelhandels erst ab einer Inzidenz von unter 35 widerspreche einer sachgerechten Beurteilung der Lage und berücksichtige in keiner Weise das inzwischen vorliegende Wissen über die niedrige Infektionsgefahr im Handel, so wie dies das RKI festgestellt habe. Derzeit habe in Europa nur Island eine Inzidenz von unter 35. Die Bundesregierung selbst gehe in den nächsten Wochen von steigenden Inzidenzen aus. Wer an diesem Wert festhalte, wolle daher noch für mehrere Monate keine Öffnung des Einzelhandels und nehme in Kauf, dass anschließend keiner mehr da sei, der noch öffnen könnte. Die vorgeschlagenen Click & Meet-Angebote seien keine Öffnungsstrategie. Die Personal- und Betriebskosten seien für die meisten Geschäfte höher als die Umsätze.

Der Einzelhandel fordert daher, dass alle Geschäfte auf der Basis der funktionierenden Hygienekonzepte am 8. März wieder öffnen dürfen. Das Konzept der vier Öffnungsschritte müsse durch ein fundiertes Stufenkonzept ersetzt werden. Insbesondere sei neben der Inzidenz die Auslastung der Intensivstationen mit Covid-19-Patientinnen und -Patienten mit zu betrachten. Die Kundinnen- bzw. Kundenanzahl pro qm soll zudem je nach Inzidenz angepasst werden.

Die Kosten für verpflichtende Schnelltests seien vom Staat zu tragen. Der Handel verpflichte sich im Gegenzug dazu, alles zu tun, um eine verantwortungsvolle Öffnung sicherzustellen. Hierzu wird auf die umfassende Selbstverpflichtung und ein 7-Punkte-Hygienekonzept verwiesen, das unter anderem spezielle Öffnungszeiten für Seniorinnen und Senioren beinhaltet, sichere Abstände auch an den Wiedereröffnungstagen und den Verzicht auf aggressive Wiedereröffnungswerbung sowie große Rabattaktionen bis Ostern.

Der Handelsverband setzte sich kurz vor dem Corona-Gipfel ebenfalls noch einmal für eine schnelle Wiedereröffnung des Einzelhandels ein. So heißt es in dem Schreiben von HDE-Präsident Josef Sanktjohanser und HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth an das Kanzleramt: „Eine erneute Verschiebung der Wiedereröffnung des Einzelhandels hätte für viele Tausend Einzelhändlerinnen und Einzelhändler und ihre Beschäftigten verheerende Folgen. Wir möchten Sie daher eindringlich auffordern, die Wiedereröffnung des gesamten Einzelhandels auf der Basis der funktionierenden Hygienekonzepte zum 8. März zu ermöglichen. Der Handel wird seinerseits alles tun, um eine verantwortungsvolle Öffnung sicherzustellen.“ Der Brief ging auch an Bundesfinanzminister Olaf Scholz, den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder und den Regierenden Bürgermeister Berlins, Michael Müller.

FÜR DEN VOLLSTÄNDIGEN INHALT DIESER SEITE, MELDEN SIE SICH BITTE AN.

Noch kein Mitglied?

Dann registrieren Sie sich jetzt für den kostenfreien 1st-blue-Business Club.
Als Teil unserer Community erhalten Sie Zugriff auf Branchen-News, Orderinfos, Netzwerktools und den wöchentlichen B2B-Newsletter.