Bei Shein sind Produkte bekannter deutscher Marken aufgetaucht: Während sich auf der deutschen Page ein Sneaker von Adidas für 62,29 statt 120 Euro sowie Adiletten ab 16,10 Euro finden – abzüglich möglicher weiterer, immer wieder als Pop-up auftauchender Rabattoptionen –, ist die Auswahl auf der europäischen Seite mit rund 120 Puma- und circa 700 Adidas-Produkten noch deutlich größer. Beide Marken haben den Verkauf über die Billigmodeplattform weder initiiert noch gestattet. 

Puma leitet derzeit bereits rechtliche Schritte ein. Man werde sich außerdem auch in Zukunft nicht mit Shein zusammentun, sollte das Unternehmen ein Wholesale-Modell verfolgen. Immer wieder passiert es, dass Markenware unerlaubt „verramscht“ wird, neben chinesischen Plattformen wie Shein oder Temu auch bei Unternehmen wie beispielsweise Woolworth. Händlerinnen und Händler geben ihre beispielsweise zu viel georderte Ware weiter, weil die Saison vorbei ist, die Lager voll sind oder sie ein überzeugendes Angebot bekommen. Auch bei Amazon war der unerlaubte Weiterverkauf vor einigen Jahren ein großes Thema, mittlerweile kommen viele Brands nicht mehr drumherum, den Onlineriesen als mehr oder weniger zu akzeptierenden Vertriebskanal betrachten zu müssen. 

Shein jedenfalls betont, dass es sich bei den Markenprodukten um Originale handele. Auch Brillen von Ray Ban ab 149,75 Euro kann man derzeit über die deutsche Webshop-Version kaufen.

KA