Cotonea ist Textile Trust-Partner

  /  03.02.2021

Cotonea ist Teil der Entwicklung der Plattform Textile Trust, die Textillieferketten fälschungssicher nachvollziehbar machen soll. Interessierte Unternehmen können sich noch beteiligen…

Die Cotton GIN, die Entkörnungsmaschine; die Faser wird von den Samenkapseln getrennt & gepresst.

Die erste Phase des Gemeinschaftsprojekts von IBM, Kaya&Kato und Cotonea mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ist abgeschlossen: Für die Entwicklung der Blockchain-basierten Plattform Textile Trust liefert der Textilhersteller Cotonea inhaltliche Expertise. Ziel ist es, Sicherheit und Transparenz in Textillieferketten zu gewährleisten. Die Blockchain-Technologie ermöglicht es, die einzelnen Transaktionen innerhalb eines Prozesses als Datenblöcke chronologisch in Form einer Kette aneinander zu hängen und mit entsprechenden Inhalten zu füllen. Im Fall der Textillieferkette speichert die Plattform Textile Trust Informationen über die jeweiligen Produktionsprozessschritte, die sich weder fälschen noch verändern lassen sollen. Berechtigte können dann die Original-Inhalte abrufen.

Der Hintergrund: Häufig sind für die jeweiligen Produktionsabschnitte im Textilbereich – vom Anbau der Baumwolle bis zur Konfektionierung des Produkts – wechselnde Parteien zuständig. Das macht es unter anderem kompliziert, wenn nicht unmöglich, die Produktionskette im Nachhinein nachzuvollziehen. Aus diesem Grund berät Cotonea, seit 2003 auf eine faire, umweltfreundliche Produktion von Baumwolltextilien fokussiert, als Partner bei der Entwicklung von Textile Trust: „Wir sind für alle Produktionsschritte verantwortlich und kennen sowohl die Sorgen des Farmers von unserem Anbauprojekt in Uganda, als auch die Fallstricke beim Mischen der Baumwollfasern. Wir wissen sowohl um die Wünsche unserer Näherinnen in Tschechien, als auch um Zusatzstoffe beim Färben“, erklärt Cotonea-Geschäftsführer Roland Stelzer. „Ein Projekt wie Textile Trust muss alle Stufen der textilen Kette einbeziehen. Das Know-how kommt entweder von mehreren Mitwirkenden, die ihre jeweiligen, bereits komplexen Produktionsschritte vertreten und ein gemeinsames Verständnis aufbauen müssen. Eine ambitionierte Aufgabe. Oder die Inhalte liefert einer der wenigen übergreifend arbeitenden Hersteller von Biobaumwolltextilien wie Cotonea, der auch die Schnittstellen kennt.“

In der ersten Entwicklungsphase, die einen zweitägigen Workshop und darauffolgend zwei bis drei Stunden Abstimmung pro Woche umfasste, steuerten Stelzer und sein Team dieses Wissen bei und konnten Ideen als mehr oder minder realistisch einschätzen und optimieren. Die finale Version von Textile Trust wird eine Browseroberfläche und eine App beinhalten, anhand derer die Beteiligten einer Produktion ihre Daten fälschungssicher übermitteln können. Das System soll alle wichtigen Parameter wie Produktionsstandards und Zertifikate mit einbeziehen und so zu einer Transparenz im Materialfluss verhelfen und Verwaltungsprozesse sowie Zertifizierungen vereinfachen. Die Blockchain-Anwendung soll ohne Zusatzaufwand Informationen auch für Endkunden sichtbar machen können. Stelzer: „Die Nachfrage nach umweltfreundlichen Produkten, deren Herstellung auf faire Weise und zum Vorteil aller Beteiligten geschieht, steigt. Das macht eine Fälschung von Zertifikaten, Greenwashing oder einfach nur das Weglassen von Fakten immer attraktiver. Es ist unabdingbar, mit wasserdichten Trackingsystemen wie Textile Trust dem Trend entgegenzuwirken.“

Acht Wochen hat die Entwicklung einer Demoversion gedauert. Jetzt beginnt die Phase der Verfeinerung, zu der neben den bisherigen Beteiligten weitere Partner aus der Textilwirtschaft beitragen. Ziel ist die Marktreife von Textile Trust Mitte 2022. Interessierte Unternehmen können sich bei Kaya&Kato, IBM sowie Cotonea melden.

Seit Gründung der Baumwollweberei Gebr. Elmer & Zweifel im Jahr 1855 widmet sich das Unternehmen der Naturfaser Baumwolle; 1995 begann der Einsatz von Biobaumwolle. Die 2003 gegründete Marke Cotonea bietet seitdem ausschließlich Biotextilien an. Das Traditionsunternehmen hat eigene Anbauprojekte für Biobaumwolle in Uganda und Kirgistan mit aufgebaut und kennt alle Stationen entlang seiner Produktionskette. Kaya&Kato und Cotonea arbeiten seit Gründung von Kaya&Kato 2015 zusammen. Seit 2015 stellt das Unternehmen Arbeitskleidung her und verbindet dabei Design mit Qualität und Nachhaltigkeit. Die Produkte werden aus Biobaumwolle hergestellt oder bestehen aus einem Polyester-Baumwollgemisch, für das recycelter Plastikmüll aus dem Meer verwendet wird. IBM ist laut eigenen Angaben Marktführer für Open-Source- und Cloud-basierte Blockchain-Konzepte für Business-Anwendungen.

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