Corona: Liquiditätshilfen für Sportbranche gefordert

  /  14.04.2020

Von den Auswirkungen der Corona-Pandemie ist auch die Sportbranche betroffen. Schnelle und unbürokratische staatliche Wirtschaftshilfen werden gefordert…

Die Coronakrise hat auch die Sportartikel-Industrie erfasst. Hersteller sehen sich mit einbrechenden Umsätzen aufgrund von Auftragsstornierungen und nicht durchführbaren Warenlieferungen, bereits vorfinanzierten Warenbeständen sowie Produktions- und Liefereinschränkungen im Ausland konfrontiert. Hinzu kommen die Verschiebungen von Sportgroßveranstaltungen wie der Olympischen Spiele, Wimbledon und der UEFA Fußball-Europameisterschaft 2020. „Unsere Befürchtung ist, dass Kredite alleine nicht ausreichen und den Zeitpunkt möglicher Insolvenzen von wirtschaftlich eigentlich gesunden Unternehmen lediglich verschieben und so die wirtschaftlichen Probleme der Sportartikelbranche nur in die Zukunft verlagern. Wir halten stattdessen ein zusätzliches Hilfspaket für erforderlich“, sagt BSI-Präsidiumsmitglied Monique van Dooren-Westerdaal.

Die in ähnlicher Weise betroffene Modebranche hat in einem Appell an die Bundesregierung gefordert, einen Liquiditätsfonds als Rettungsschirm für die mittelständische Modebranche einzurichten, um die benötigten Warenflüsse und die Liquidität zu sichern. Eine derartige Unterstützung sei auch für die Sportartikelbranche notwendig. Schnelle und unbürokratische staatliche Hilfen, etwa in Form von 100%igen Bonitätsübernahmen für die Sonderprogramme der KfW oder Bankkredite, seien für die von der Existenz bedrohten größtenteils klein- und mittelständischen Sportfachhändler und -Hersteller erforderlich.

Zudem gilt es aus Sicht des Bundesverbandes der Deutschen Sportartikel-Industrie e.V. (BSI), die aktuellen Herausforderungen innerhalb der Branche partnerschaftlich zu schultern und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Nicht nur der Sportfachhandel, auch die kleinen und mittleren Sportartikelhersteller seien massiv von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen. Die finanziellen Verluste des Handels würden unmittelbar von der Industrie wahrgenommen. Deshalb seien Maßnahmen, die Kosten und Risiken einseitig auf Hersteller übertragen, nicht zielführend und würden am Ende auf die gesamte Sportartikelbranche zurückfallen. Dazu gehören aus Sicht des BSI etwa einseitig kommunizierte Forderungen ohne Handlungsspielraum. Es bedürfe eines offenen Dialoges auf Augenhöhe über individuelle Lösungen und gegenseitige Zugeständnisse, damit eine wirtschaftliche Erleichterung für Händler und Hersteller gleichermaßen erfolgen kann. Es müsse das Ziel der gesamten Branche sein, die akuten Herausforderungen für Industrie und Handel bestmöglich in gemeinschaftlicher Anstrengung zu meistern, auch im Hinblick auf den gemeinsamen Neustart und die künftige Entwicklung nach der Ausnahmesituation.

Eine wachsende Zahl an Herstellern produziert bereits Schutzmasken und -Bekleidung sowie andere Medizinprodukte wie Desinfektionsmittel, die Möglichkeiten des Direktversands vom Hersteller an die Kunden der Händler werden ausgelotet oder Services wie Fitness-Apps werden kostenlos zur Verfügung gestellt.

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