Bench hat in Großbritannien einen Antrag zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt, der auch die deutschen Dienstleistungsgesellschaften mit Sitz in München betrifft. Als Gründe nennt das Unternehmen den schwierigen Einzelhandelsmarkt in Großbritannien sowie ein größeres Logistikproblem im Jahr 2016. Vorstandschef Barry Knight erklärt, dass man durch die Abwertung des britischen Pfunds, den starken Wettbewerb und den rückläufigen Markt viel Gegenwind erfahren habe. So sei es nicht mehr möglich gewesen, weder auf Eigenkapital- noch auf Fremdkapitalbasis, zusätzliche Liquidität aufzubringen.

Er erklärt weiter, man habe unermüdlich daran gearbeitet, den Turnaround zu erreichen. Der Eigentümer habe Bench mehrfach mit zusätzlichem Kapital unterstützt, es sei der Marke aber dennoch nicht gelungen, das Unternehmen wirtschaftlich nachhaltig aufzustellen. Daher sei dem Label nichts anderes übrig geblieben, als ein Insolvenzverfahren einzuleiten. Nun soll gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter die „bestmögliche Lösung“ gefunden werden. Er zeigt sich zuversichtlich, dass Bench eine Zukunft habe, da sich die Marke sowohl in Großbritannien, Deutschland und auch international vermarkten lasse. Die Stores in Deutschland und in Großbritannien sollen vorerst geöffnet bleiben. 

Seit 2014 ist der Münchner Investor Emeram Capital Partners Eigentümer der Marke. Ende 2014 hatte Bruno Sälzer, ehemaliger Hugo-Boss- und Escada-Chef, als CEO die Leitung übernommen und sich mit 15% an der Tochtergesellschaft Emeram Urbanics Holding Ltd. beteiligt. Im März dieses Jahres gab er diesen Posten auf, um sich den wachsenden Aufgaben aus Board- und Aufsichtsratsmandaten bei anderen Unternehmen zu widmen.

KA