Ausstellerumfrage: „Was halten Sie vom Panorama Berlin-Umzug?“

  /  16.09.2019

Die Panorama Berlin zieht im Januar nächsten Jahres nach Tempelhof. 1st-blue hat Aussteller-Meinungen zum Location-Wechsel eingeholt…

Im Januar 2020 findet die Panorama Berlin erstmals im ehemaligen Flughafen Tempelhof statt – ebenso wie die Neonyt und die Selvedge Run. Wie reagieren die Panorama-Aussteller auf die Ankündigung des Locationwechsels? 1st-blue hat nachgefragt.

Erwin O. Licher, Herrlicher: „Für Herrlicher waren die letzten vier Ausstellungen am Funkturm sehr erfolgreich. Noch haben wir zu wenige Informationen, um sicher zu sagen, ob wir mit der Panorama Berlin umziehen. Wir haben auch mit dem Gedanken gespielt, zur Premium zu wechseln oder einmal ganz auszusetzen. Zum Thema Tempelhof werden wir sehen, ob das ein Fluch oder Segen sein wird. Wir sind gespannt, was die Panorama Berlin auf die Beine stellen wird. Wir sind uns aber auch sicher, dass es kein ‚Müllerisches‘ Spektakel werden wird. Im Januar werden die Besucherzahlen gut sein, weil alle aus Neugierde die Messe besuchen werden. Ob die Rückkehr nach Tempelhof richtig war, wird sich erst im Juli 2020 zeigen. Von Vorteil für Einkäufer und Besucher wäre, dass in Berlin eine Konzentration vorhanden ist. Der Einkäufer verschwendet zu viel kostbare Zeit, um von einem Standort zum anderen zu fahren. Es wäre schön, wenn die gesamte Branche mehr Verantwortung für eine Messe zeigen würde – inklusive der Fachpresse. Zu viele negative Meinungen zerstören jedes Konzept. Die Modebranche sollte einfach mehr zusammenhalten, damit alle gute Geschäfte machen können.“ 

Bernd Hillen, Blundstone: „Mit der Marke Blundstone haben wir in den letzten Jahren auf zwei Messen in Berlin ausgestellt. Ab Januar 2020 werden wir uns auf eine Messe konzentrieren. Aus diesem Grund verfolge ich die geplante Veränderung schon seit einiger Zeit. Generell stehe ich Veränderungen immer positiv gegenüber. Ganz besonders, wenn es dem gemeinsamen Ziel, den Messestandort Berlin zu stärken, dient. Die Entscheidung über den Standort kann nur der Veranstalter aus organisatorischer und wirtschaftlicher Sicht treffen. Mit Tempelhof verbinde ich die international und national sehr stark frequentierte Bread & Butter. Zu dieser Zeit gab es eine klare Trennung der Kategorien in den Hallen und zwischen den Messen. Die Verlagerung allein wird nicht ausreichen, mir fehlt zurzeit die klare Abgrenzung zwischen den Messen. Für die Messebesucher muss es einfacher werden, diese dürfen nicht vor der Entscheidung stehen, schaffe ich zwei oder drei Standorte. Sie müssen die für ihre  Zielgruppe richtige Messe(n) besuchen, dann hat jeder ausreichend Zeit, um sich zu informieren. Ich bin sicher, dass alle verantwortlichen Personen sehr intensiv an diesem Thema arbeiten. Wir sind mit beiden Veranstaltern im Gespräch, prüfen das für uns beste Konzept und freuen uns auf Berlin im Januar 2020.“

Rafael Birk, Blend: „Ich persönlich finde es klasse, dass die Panorama-Verantwortlichen und hoffentlich auch die Begleiter der Premium endlich eingesehen haben, dass langfristig der Zusammenschluss allen weiter helfen wird. Wir hatten selbst ein großes Fragezeichen vor Augen, was unsere Messe-Präsenz im Januar betrifft – ob wir überhaupt ausstellen werden. Tempelhof war meiner Ansicht nach schon immer einer der coolsten Messe-Standorte, die Berlin in der Vergangenheit zu bieten hatte.“

Stefan Zillgens, Chilango: „Es gibt keine logische Alternative als die Bündelung aller Kräfte seitens der Veranstalter als auch der gewerblichen Anbieter auf möglichst einen zentralen Standort, wenn eine europäische Messe das Ziel sein soll.  Alle Versuche der Modemessen, im Alleingang individuelle Standorte durchzusetzen, haben in der Konsequenz nur die Attraktivität für viele internationalen Aussteller und Besucher geschwächt. Diese Erosionsprozesse haben die Unschärfe dieser Formate zunehmend begünstigt. Für etablierte und aufstrebende Modemarken macht es nur Sinn, sich visionsstark im Wettbewerb dem Markt zu präsentieren. Dabei besteht die Aufgabe der Veranstalter darin, dem Teilnehmer ein zeitgemäßes, effektives Umfeld zu liefern. Das könnte übergangsweise Tempelhof, trotz seiner fast nostalgischen Geschichte, sein. In der Konsequenz kann das aber nur heißen: Wenn die verschiedenen Messebetreiber keinen Konsens für ein Gesamtkonzept finden, bleibt am Ende nur einer oder die Berliner Modewoche verarmt zur Regionalveranstaltung.“

Aki Tuncer, Knowledge Cotton Apparel: „Für die Selvedge Run ist Tempelhof 100% die geilste Location!“

Marco Lanowy, Alberto: „Die deutsche Modewirtschaft braucht eine maßgebliche Modemesse von internationaler Bedeutung. Berlin-Tempelhof ist wie geschaffen dafür, die Kräfte zu bündeln, denn als attraktive Location mit hohem Kreativpotenzial wird die Modemesse Aussteller wie Besucher in ihren Bann ziehen. Mit seiner emotional aufgeladenen Geschichte ist der Standort für die Modebranche ein idealer Messeplatz und verfügt über eine enorme Strahlkraft, auch weit über die Grenzen hinaus. Die Entscheidung, der Panorama Berlin an den neuen Standort zu folgen, ist daher schnell und aus voller Überzeugung gefallen. Ich bin überzeugt davon, dass das moderne Messekonzept am Standort Tempelhof dem Fashion-Standort Berlin und damit auch dem Rest der Republik neue Impulse verleihen wird. Ein starker Modestandort Berlin mit seiner mitreißenden Dynamik und spannenden Außenwirkung ist im Sinne der gesamten Branche.“

Hans-Thomas Bender, HTB Consulting für Miracle of Denim: „Die Messen an einem Ort zu bündeln, halte ich für eine gute Idee, denn daraus können für Aussteller und Besucher Synergien entstehen. Tempelhof wäre hierfür sicher eine spannende Location.“

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