Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) ruft am heutigen Black Friday, den 29. November 2024, dem umsatzstärksten Tag, die Beschäftigten des Onlinehändlers Amazon zum Streik und zu einer zentralen Protestaktion in Bad Hersfeld auf. Dort werden 1.200 Streikende aus ganz Deutschland sowie Unterstützerinnen und Unterstützer aus den Fulfillment Centern in den USA, Großbritannien, Schweden und Italien erwartet – für eine Streikveranstaltung mit Zuschaltung von Streikenden aus der ganzen Welt.
„Wir fordern für die Amazon-Beschäftigten rechtsverbindliche Tarifverträge, die Schluss machen mit einer Bezahlung nach Gutsherrenart. Durch den unermüdlichen Druck der Beschäftigten hat der Online-Händler in den letzten Jahren dennoch die Gehälter und Löhne immer wieder erhöhen müssen. Die Arbeitsbedingungen konnten so in vielen Bereichen verbessert werden. Aber bislang verweigert Amazon einen rechtssicheren Tarifvertrag. Neben der Forderung, die Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels anzuerkennen, fordern wir auch einen Tarifvertrag für Gute und Gesunde Arbeit. Denn die Beschäftigten berichten uns von einem enormen Leistungsdruck, von einer erschöpfenden Arbeitsverdichtung und von einer Überwachung am Arbeitsplatz, die ein Klima der Angst erzeugt, insbesondere in den Logistikzentren. Deshalb kämpfen wir zusammen mit den Beschäftigten für gute Arbeitsbedingungen, für Respekt und für Anerkennung“, so Silke Zimmer, für den Handel zuständiges Verdi-Bundesvorstandsmitglied.
Die Streikaktion in Bad Hersfeld ist zugleich die zentrale Aktion der internationalen Kampagne #MakeAmazonPayDay des internationalen Gewerkschaftsdachverbandes im Dienstleistungssektor UNI Global, mit dem Verdi die Protestaktion gemeinsam ausrichtet. Christy Hoffmann, Generalssekretärin von UNI Global: „[…] In Deutschland kämpft Verdi mit den Amazon-Beschäftigten seit über einem Jahrzehnt für Tarifverträge – ein Kampf, der auf der ganzen Welt seinen Widerhall findet. […]“
Am 14. Mai 2013 legten die Beschäftigte in den Amazon Fulfillment Centern Bad Hersfeld und Leipzig zum ersten Mal ihre Arbeit nieder. Seitdem habe Amazon die Arbeitsbedingungen auf gewerkschaftlichen Druck hin sukzessive zwar verbessern müssen, dennoch weigere sich das Unternehmen, Tarifverhandlungen aufzunehmen und nutze digitale Überwachungsmechanismen zur Leistungskontrolle. Gleichzeitig habe Amazon 2023 in Deutschland laut der US-Börsenaufsichtsbehörde einen Umsatz in Höhe von umgerechnet rund 34,9 Mrd. Euro gemacht – 11,9% mehr als im Vorjahr.
Amazon-Streiks am Black Friday
/ 29.11.2024Streik bei Amazon: 1.200 Beschäftigte protestieren am Black Friday in Bad Hersfeld. Laut Verdi fordere man rechtsverbindliche Tarifverträge - seit über einem Jahrzehnt…
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