Amazon: Protest gegen Bezos-Ehrung

  /  23.04.2018

Amazon-Chef Jeff Bezos soll den Axel-Springer-Award erhalten – Beschäftigte des Internethändlers wollen gegen die Auszeichnung protestieren…

Mehrere hundert Amazon-Beschäftigte aus sechs deutschen Standorten wollen am 24. April 2018 vor dem Springer-Haus in Berlin gegen die Verleihung des Axel Springer Awards 2018 an Amazon-Chef Jeff Bezos protestieren. Zu der Aktion aufgerufen hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Ver.di). Unterstützt wird sie von der globalen Gewerkschaftsföderation UNI. Der Axel-Springer-Award ist eine jährlich vergebene Auszeichnung, mit der „herausragende Persönlichkeiten, die außergewöhnlich innovativ sind, neue Märkte schaffen und Märkte verändern, Kultur formen und sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stellen“, ausgezeichnet werden sollen.

Bei Amazon erhalten die Beschäftigten regelmäßig und bei kleinsten Abweichungen von der Norm sogenannte Feedbacks, nun wolle man „den Spieß mal umdrehen und Jeff Bezos ein Feedback der Beschäftigten geben“, sagte Ver.di-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. „Die Amazon-Beschäftigten wollen deutlich machen, dass zu einem guten Job mit guten Leuten bessere Arbeitsbedingungen und die Absicherung durch einen Tarifvertrag gehören“, so die Gewerkschafterin. Bezos verweigere bisher in allen Ländern die sozialpartnerschaftliche Zusammenarbeit mit Gewerkschaften. In den Unternehmensleitungen herrsche nach Ver.di-Angaben eine gewerkschaftsfeindliche Haltung, die dazu führe, dass Tarifverträge für die Beschäftigten regelmäßig verweigert würden. „Was das mit gesellschaftlicher Verantwortung zu tun hat, ist mir schleierhaft. Eine Persönlichkeit, die keine Rücksicht auf Beschäftigte nimmt, verdient keine Auszeichnung“, sagte Nutzenberger. Innovation müsse auch ein menschliches Gesicht haben. „Der Ausbau eines weltweiten Monopols verdient die Bezeichnung Innovation nicht. Menschen wie Bezos muss die Politik Grenzen setzen, so lange sie es noch kann.“

An den deutschen Standorten des Internethändlers finden immer wieder Streiks zur Durchsetzung eines Tarifvertrags statt. Auch heute, am 23. April, gab es Streiks an den Standorten Leipzig, Werne und Rheinberg.

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