„Was erwartet Sneaker-Fans in Deutschland?“

  /  20.12.2019

Die 2015 gelaunchte Plattform Sneakerjagers ist in den Niederlanden bereits präsent, nun folgt Deutschland. Die drei Gründer über Sicherheit, Chancen und die breite Masse…

v.li.: Tim Wanders, Erik Kuijsten, Stefan Doppenberg

Die Plattform Sneakerjagers informiert über News rund um das Thema Sneakers und wartet unter anderem mit einem Kalender mit Releases und Raffles auf. Rund vier Jahre nach der Gründung hat das Unternehmen rund um Tim Wanders, Erik Kuijsten und Stefan Doppenberg das zweite, international ausgerichtete Office in Amsterdam eröffnet, mit Fokus auf Deutschland. Im Interview mit den drei Gründern geht es um Zugänglichkeit, den benötigten extra Anschub, Nostalgie und Internationalität.

Vor vier Jahren haben Sie Sneakerjagers in Utrecht gegründet, heute gilt die Page als meistgenutzte Sneaker-Suchmaschine der Niederlande. Was zeichnet Sneakerjagers aus?

„Zuallererst hatten wir das Glück, unseren Service zur richtigen Zeit auf den Markt gebracht zu haben. Wir konnten perfekt auf das Bedürfnis eingehen, einen Sneaker in der richtigen Größe und zum bestmöglichen Preis zu finden. Wir haben das Glück, mit einem großen Portfolio von Partnern zusammenarbeiten zu können, dazu gehören sowohl die bekanntesten Marken, als auch viele Premium Sneaker-Stores, die in der Branche einen hohen Bekanntheitsgrad und Status genießen. Inzwischen können wir mit Hilfe eines Teams von verschiedenen Experten nicht nur die Sneaker-Suche erleichtern, sondern den Sneaker-Interessierten auch alle wichtigen Informationen, Fotos und Daten auf unserer Website präsentieren. Von Release-Kalender für einen deutlichen Überblick über Newsblogs mit allen wichtigen Aspekten der Releases und allen aktuellen Nachrichten bis hin zu einer App mit allen Infos und einem Release-Alarm.“

Womit glauben Sie, konnten und können Sie User außerdem überzeugen?

„Außerdem denken wir, dass wir immer auf einer Augenhöhe mit unserer Community geblieben sind und nie unseren ‚Tone of Voice‘ verändert haben. Der Holländer an sich ist sehr zugänglich und bodenständig und das ist es, was wir bei Sneakerjagers auch repräsentieren und leben. Aus diesem Grund sprechen wir nicht speziell mit dem erfahrensten Sneaker-Jäger, sondern auch ein Neuling in der Sneaker-Industrie kann bei uns seinen Weg finden. Darüber hinaus arbeiten wir mit Leidenschaft und hoffen, dass sich dies in allen Medien und Services, die wir anbieten, widerspiegelt.“

Wann und wie wurde klar, dass Sneakerjagers zum Vollzeitjob werden wird?


„Alles begann damit, dass wir in 2013 als drei Kollegen bei einer anderen Firma angefangen haben. Zu dieser Zeit haben wir bereits viel über unsere Träume und unsere Ziele der nächsten Jahre gebrainstormed. Dabei spielte die Sneaker-Suchmaschine eine große Rolle, aber seinen Job ohne festes Einkommen und Sicherheit auf Erfolg zu verlassen, das ist dann doch nochmal eine andere Story. Vielleicht musste es dann so sein, dass wir einen extra Anschub benötigten, denn in 2015 musste das Unternehmen, in dem wir arbeiteten, leider Konkurs anmelden und wir standen ohne Job, aber mit einer Idee auf der Straße. Wie geht’s jetzt weiter? Da wir die Idee nicht loslassen konnten, haben wir uns einfach getraut. Nach viel Arbeit, Schweiß und Tränen, ging am 9. Juli 2015 die erste Version der Website und der Suchmaschine online und schon ein halbes Jahr später konnten wir von unseren Einnahmen leben und damit den Grundstein für einen Vollzeitjob legen.“

Warum sind Sie Sneaker-Fans?

„Es ist wirklich ein fantastisches Produkt! Jedes Modell oder auch die Marken besitzen eine wichtige Historie: Manche brachten mit ihren äußerst interessanten und innovativen Technologien die bekanntesten Topsportler zum Ziel und auf die ersten Plätze. Andere formten Subkulturen wie die Hiphop-Szene mit dem Air Force 1. Eine Vielzahl an Designs und die Designer der Sportmarken haben Trends gesetzt. Wir könnten immer so weitermachen. Man kann sich mit seinem Style ausdrücken und seinen Charakter zeigen. Stefan zum Beispiel bekam seine ersten Nikes mit 13. An Sneaker-Modellen hängen Nostalgie und Erinnerungen. Der erste Diskobesuch, die Musik, die man hörte. Meistens wurde der Sneaker getragen bis die Sohle abfiel – das kreiert ein Band!“

Das niederländische Sneakerjagers-Team arbeitet in einem Office im ältesten Gefängnis der Niederlande, mit vielen Start-ups als Nachbarn innerhalb des Gebäudes. Das neue international ausgerichtete Team sitzt in Amsterdam. Arbeiten beide Teams gänzlich getrennt oder gibt es Berührungspunkte?

„Alles startete in Utrecht, auch Team Germany hat in Utrecht angefangen. Vom Kern her unterscheiden wir uns nicht voneinander, denn Sneakerjagers spricht immer die gleichen Menschen an: Sneaker-Liebhaber. Wir merken aber, dass Trends und User Experiences in den zwei Ländern sehr unterschiedlich sein können. Das ist aber aus internationaler Sicht nur von Vorteil. Wir supporten uns dadurch und auch das andere ‚Land‘ wird noch einmal zum Nachdenken angeregt. Die Entscheidung mit dem internationalen Team nach Amsterdam zu gehen, hat damit zu tun, dass Amsterdam doch die größte internationale Stadt der Niederlande ist, eine Metropole, die von Diversität lebt und die Kreativität auf eine andere Art und Weise anregt. Utrecht ist eine wichtige Studentenstadt der Niederlande, hat einen anderen tollen und innovativen Charme, bleibt aber doch niederländisch. Daher denken wir, dass wir so dem Plattform-Charakter am besten Form geben können. Lokal für die Niederlande und metropolitisch für erst einmal Deutschland. Wenn wir uns so weiterentwickeln dürfen, könnte es auch sein, dass ganz Sneakerjagers nach Amsterdam umziehen wird. Also ja, es gibt sicherlich  Berührungspunkte, denn wir lernen täglich voneinander und supporten uns mit allen Projekten und Ideen.“

Nach den Niederlanden folgt nun Deutschland – warum? Und was können deutsche Sneaker-Fans erwarten?

„Für uns war es der erste logische Schritt innerhalb der Entwicklungen der letzten Jahre. Wir durften bereits viele deutsche Partner in unser Portfolio hinzufügen und eigentlich haben wir alle Drei eine Liebe für Deutschland, besonders Tim, der sogar schon ein halbes Jahr in Köln gewohnt hat. Wir hatten den Wunsch, auch außerhalb der Niederlande unsere Fühler auszustrecken und kamen über eine Bekannte in der Branche mit Rebecca [Cangi] in Kontakt. Wir hatten alle die gleiche Vision vor Augen und so kam es, dass wir wieder mal zur richtigen Zeit unsere Idee weiter ausbauen konnten. Da Rebecca die Erfahrung für den Eintritt in den deutschen Markt mitbrachte, die wir für den letzten Schritt noch brauchten, konnten wir perfekt die Brücke bauen und starten. Deutsche Sneaker-Fans können eine Sneaker-Plattform erwarten, die den Sneaker-Liebhaber ansprechen. Nicht jeder weiß, was Cop, Drop oder Raffle heißt, kann aber trotzdem ein Fan sein oder zig Sneakers im Schrank haben. Darauf spielt Sneakerjagers ein. Wir bieten Content und Informationen, die relevant sind für die breite Masse.“

Welche Sneaker (-Styles) sind aktuell in Deutschland und den Niederlanden besonders begehrt?


„Sehr beliebt in beiden Ländern ist aktuell der Air Force 1. Wir sehen im Allgemeinen auch viele technische Attribute zurückkommen, viel Futuristisches und gleichzeitig auch retroperspektiv. Die Trendsetter, die nun 20 bis 30 Jahre alt sein, sind die, die für die Nostalgie sorgen. Was war vor 20 Jahren im Trend? Wir sahen in den letzten Jahren viel 90s Einflüsse und jetzt, wo wir auf das Jahr 2020 zugehen, auch wieder das Millennium-Thema.“

Ist bereits die Ausweitung in weitere Länder geplant und falls ja, in welche und warum?

„Wenn wir ehrlich sind, ist der Wunsch und die Euphorie, die Plattform für Sneakers in ganz Europa zu werden, natürlich da. Jedes Land hat seine eigenen Trends, aber alle kommen wieder zusammen. Zum Beispiel auf der letzten Sneakerness in Köln: Man hört Französisch, Englisch oder selbst Russisch, heißt, die Sneaker-Gemeinde funktioniert länderübergreifend. Hierfür wäre eine englischsprachige Plattform zwar grundsätzlich einfach, doch ist Sprache trotz Globalisierung und Digitalisierung so ein wichtiges Medium, wenn es um Informationen geht. So haben wir uns für die deutsche Plattform für local Marketing entschieden. Und welche weiteren Länder? Rebecca ist als Halb-Italienerin und aus diesem Grund wahrscheinlich für Italien, wenn es um eine weitere Plattform geht. Sneaker sind dort ein wichtiger Bestandteil und gleichzeitig immer sehr stylisch in den Outfits der Italiener umgesetzt. Italien ist ein definitiv anderer und dadurch auch herausfordernder Markt im Vergleich zu Deutschland und den Niederlanden. Stefan ist für Skandinavien als innovatives Land oder aber auch für Polen, denn dort sieht er eine tolle Chance und Wachstumspotenzial. Welches Land es wird – lasst euch überraschen!“

„Da Stillstand keine Option ist, sind für die Zukunft bereits weitere spannende Projekte und Neuerungen geplant“ – können Sie bereits ein paar Details verraten werden?


„Technisch sind unsere Experten gerade dabei, uns und unser System noch einen Schritt weiter zu bringen. Community-wise dürfen wir noch nicht zu viel sagen, aber wir werden mit einem sehr interessanten Partner der Sneaker-Branche zusammenarbeiten, wodurch wir den nächsten Step machen, um die europäische Community erreichen zu können.“

Vielen Dank für das Interview!

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