„Herr Wirth, was steht auf Ihrer To-do-Liste?“

  /  09.08.2022

Thomas Wirth, Vice President Sales & Marketing bei der CAK Group mit dem Label LTB, spricht im Interview über Mitarbeiterkultur, Neuausrichtung und die Vorreiterrolle…

Thomas Wirth

Thomas Wirth, Vice President Sales & Marketing Europe bei der CAK Group und verantwortlich für die Marke LTB, verrät, warum das Unternehmen ein zuverlässiger Partner für den Handel ist, woran man gerade arbeitet und welche Chancen Krisen mit sich bringen.

Herr Wirth, neben Stationen bei anderen prominenten Brands waren Sie auch schon von 2009 bis 2011 bei der CAK Group. Wie hat sich das Unternehmen verändert?

„Es fühlt sich ein wenig an wie wieder nach Hause gekommen zu sein. Natürlich entwickeln Unternehmen sich weiter. Die letzten elf Jahre hat sich ja auch eine Menge verändert. Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren ein rasantes Tempo aufgenommen. Entsprechend hat sich auch unser Unternehmen aufgestellt und weiterentwickelt. Nachhaltigkeit wird immer wichtiger, obwohl die CAK Group hier schon immer sehr starken Fokus darauf gelegt hat, wurden natürlich weitere wichtige Schritte implementiert, um den Sustainability-Gedanken weiter zu entwickeln und klarer und transparenter zu werden. Wir sind ja ein Familienunternehmen, viele der Kollegen kenne ich noch aus meiner ersten Zeit. Das fühlt sich gut an und zeigt mir, wie mitarbeiterverbunden das Unternehmen ist.“

Sie sind jetzt seit rund zehn Monaten wieder im Unternehmen. Welche Ihrer gesetzten Ziele haben Sie bereits umsetzen können?

„Nun, ich bin niemand der kommt und sagt ‚Wir müssen alles verändern‘. Wir machen schon sehr viel richtig. Wir sind ein zuverlässiger Partner für den Handel, legen viel Wert auf Partnerschaft und Mitarbeiterkultur. Natürlich stecken wir uns auch Ziele. Für viele Unternehmen sind dies in der Regel als erstes Umsatzziele. Die haben wir natürlich auch und konnten diese auch entsprechend der Erwartungen des Unternehmens umsetzen. Ich habe einige Bereiche mit sehr guten und kompetenten Mitarbeitern ergänzen können, gerade was den E-Com-Bereich angeht. Darüber hinaus arbeiten wir gerade an einem neuen Onlineauftritt für unseren eigenen Webshop, welcher in den nächsten Wochen gelauncht wird. Außerdem arbeiten wir eine neue Marketingkommunikation zum Endkonsumenten aus. Wir haben neue strategische Ausrichtungen der Kollektionsinhalte in Zusammenarbeit mit dem Designdepartment in Istanbul angestoßen und werden eine neue Marke in einem anderen Preissegment herausbringen. Wie Sie sehen, es ist mir nicht langweilig... [lacht].“

Steht noch etwas ganz oben auf Ihrer To-do-Liste?

„Das Gute an einer To-do-Liste ist, sie ist nie fertig oder erledigt! Haben wir ein Projekt abgeschlossen, so steht schon ein zweites, meistens sogar parallel, in den Startlöchern. Stillstand ist eine echte Gefahr. Man muss immer offen sein, um seine eigenen Fehler zu erkennen und auch daran arbeiten. Wenn man glaubt, man ist perfekt, dann wird man schnell vom Wettbewerb überholt. Deshalb halte ich sehr viel davon, Probleme anzunehmen und zu besprechen. Nur gemeinsam können wir das erreichen, was wir uns vornehmen. Jeder einzelne Mitarbeiter im Unternehmen ist wichtig und ist am Erfolg beteiligt. Entsprechend offen ist unsere Firmenkultur in der Kommunikation und im Umgang mit dem Team. Wir haben natürlich als türkisches Unternehmen, welches ja auch als Produzent agiert, in der jetzigen Zeit der Beschaffungsprobleme und Lieferschwierigkeiten einige Vorteile zu bieten. Wir produzieren 90% der Waren selber und sind nah an Europa dran, was den Transport schneller und leichter gestaltet. Trotzdem glaube ich fest daran, dass wir das NOCH besser können – das ist eines meiner priorisierten Themen, die gerade ganz oben auf meiner To-do-Liste stehen.“

Was braucht eine Jeans, um von Ihnen als „gut“ bewertet zu werden?

„Man kann das Bewerten unter verschiedenen Gesichtspunkten sehen... Qualität im richtigen Preis-Leistungsverhältnis ist etwas, für das die Marke LTB seit vielen Jahrzehnten steht. Eine Jeans sollte unter vernünftigen Verhältnissen – gerade auch für die Mitarbeiter und im Einklang mit der Umwelt – hergestellt werden und vom Produkt her eine sehr gute Passformsicherheit und qualitativ hochwertigen Stoff haben. Natürlich ist das Design immer Geschmackssache – aber unser Ziel ist es natürlich, frühzeitig Trends zu erkennen und auch umzusetzen.“

Wie wichtig sind Innovationen bei einer Jeans im Allgemeinen und für eine Marke wie LTB im Besonderen?

„Sehr wichtig! Wir produzieren ja nicht nur unsere eigenen Marken, sondern stellen auch viele Produkte für namhafte Unternehmen her. So ist es natürlich sehr wichtig, Vorreiter von Innovationen und Trends zu sein, gerade wenn es um den ‚blauen Stoff‘ geht, sind wir in der Entwicklung neuer Möglichkeiten mit eigenen Entwicklungs- und Innovationsteams gut aufgestellt.“

Warum lohnt es für Händler, Ihre Produkte anzuschauen?

„Da kann ich viele Gründe nennen, deshalb bin ich auch bei der CAK Group, denn das Potential und das, was wir bieten, ist schon eine ganze Menge und beeindruckt mich immer wieder aufs Neue. Wir sind ein traditionsreiches, flexibles Familienunternehmen mit einer engen Bindung zum Handel und zum Endkonsumenten.

1. Wir bieten starke Kollektionen an, mit denen wir eine große Zielgruppe ansprechen.
2. Ein starkes, kompetentes und breitgefächertes NOOS Programm bietet unseren Partnern beste Sicherheit und Servicemöglichkeiten.
3. Starke Kalkulation für den Handel – auch auf NOOS Produkte.
4. Zuverlässige Lieferstärke – gerade in der schwierigen Beschaffungszeit aus Fernost bieten wir viele Vorteile und Schnelligkeit.
5. Sehr guter und kompetenter Service durch unser Team rund um alle Fragen zum Produkt und zur Marke mit zielorientiertem Handeln – nur wenn sich für beide Seiten eine Win-Win-Situation einstellt, kann eine langfristig erfolgreiche Partnerschaft mit dem Handel stattfinden. Dementsprechend partnerschaftlich handeln wir!
6. Wir sind eins der wenigen Unternehmen, welche keine Preiserhöhungen für den Endverbraucher angesetzt haben – wir bleiben preisstabil und unserer Preisstrategie treu.“

Wie haben die Pandemie und vielleicht auch der Krieg in der Ukraine Ihr Business erschwert?

„Wie bei vielen Unternehmen spüren auch wir die Verunsicherung, welche durch die Pandemie und die vielen schlimmen Nachrichten rund um die Welt stattfinden. Der Onlinehandel ist etwas zurückhaltender. Die erwarteten Ziele, die durch die Pandemie bei den Onlinern in die Höhe getrieben wurden, werden gerade etwas korrigiert. Das spüren auch wir. Wir arbeiten aber, durch neue Marktplatzanbindungen in ganz Europa, daran, wieder etwas mehr Zugriff darauf zu bekommen und entsprechend die Umsätze etwas mehr aus eigener Hand steuern zu können. Dadurch, dass wir zum großen Teil unsere Produkte selber herstellen, haben wir deutlich weniger Probleme als viele andere Marken, welche durch Fernostproduktionen gerade viele Probleme zu lösen haben.“

Sehen Sie auch Chancen, die durch die Krisen entstanden sind?

„Selbstverständlich! Grundsätzlich ist mein Kredo, dass jede Krise auch viele Möglichkeiten beinhaltet, einmal um sich selber, aber auch als Unternehmen zu hinterfragen. Dadurch gewinnt man viele wichtige Erkenntnisse und neue Ideen, die ein Unternehmen nach vorne bringen. Wir haben als Europa-naher Produzent gerade jetzt viel Zuspruch von anderen Marken und Unternehmen. Wir verstärken unser ‚Private-Label-Business‘ aufgrund der flexiblen und schnellen Produktionsmöglichkeiten und der schnellen Lieferung aus der Türkei.“

Vielen Dank für das Interview!

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