Patrick Stupp, Inhaber des Labels Rich & Royal, erklärt, wie die Expansionsstrategie der Marke aussieht, wie es seit der Wiedereröffnung nach dem Corona-bedingten Lockdown für das Label läuft und wieso Messen nicht im Fokus stehen.

Von Januar bis März eröffnete Rich & Royal im Breuninger Department-Store in Düsseldorf einen Pop-up-Shop. Vorgesehen waren weitere Eröffnungen mit ausgewählten Handelspartnern. Gibt es hier Neuigkeiten?

„Unser Pop-up-Shop-Konzept ist ein sehr erfolgreiches Format, das wir mit den wichtigsten Handelspartnern das ganze Jahr über weiterhin durchführen werden. Natürlich gab es durch die besonderen Umstände in den letzten Monaten einige Verschiebungen. Den nächsten Pop-up-Store eröffnen wir von Ende August bis Mitte September auf der Ladenfläche im Modehaus Petzold in Münster, weitere werden folgen.“

Im Design abgestimmt auf die Frühjahr/Sommer-Kollektion 2020, produziert Rich & Royal seit Mai Mund/Nasenschutz-Masken. Wie werden diese angenommen und wird es weitere Designs geben?

„Die im Design auf unsere Kollektion abgestimmten Community-Masken werden sehr gut angenommen und waren zwischenzeitlich ausverkauft. Wir haben die Masken regelmäßig auf unseren Bestseller-Listen und sobald wir den Bedarf weiterhin sehen, werden wir das Angebot mit neuen Designs ergänzen.“

Welchen Einfluss hat(te) die Corona-Pandemie auf Rich & Royal?

„Wir hatten mit Umsatzausfällen aufgrund fehlender Re-Orders während der Lockdown-Phase zu kämpfen. Wir haben uns aber sehr schnell damit auseinandergesetzt, wie wir unterstützend und solidarisch unseren Partnern zur Seite stehen können und ein umfangreiches Soforthilfepaket geschnürt. Das beinhaltete den Auslieferungsstopp für die Liefermonate März bis Mai und der NOS-Artikel, Anpassung von Lieferterminen, Stornierungsmöglichkeiten, Valutaverlängerung und weiteres. Unmittelbar nach Öffnung der Läden haben wir mit der Auslieferung unserer monatlichen Kapseln gestartet, die frische Themen an den POS liefern. Die Taktung unserer Kollektionen bedarfsorientiert anzupassen, ist ein sehr dynamisches Prinzip und hat zu sehr guten Umsätzen und Abverkäufen geführt. Wir können heute sagen, dass wir seit der Wiedereröffnung außergewöhnlich gut performen und für 2021 mit einem Umsatz-Plus planen.“ 

Zum Thema Frankfurt Fashion Week haben Sie kürzlich gesagt, dass Sie grundsätzlich zurzeit sehr erfolgreich sind und dies einer der Gründe sei, warum Sie sich auf Ihre eigene Strategie konzentrieren, bei der Messen derzeit nicht im Fokus stehen. Wie sieht diese Strategie aus?

„Wir konzentrieren uns auf uns selbst. Wir haben nichts gegen Messen, aber derzeit sehen wir keinen Nutzen für uns, zwei Mal im Jahr alles auf einen dreitägigen Messeauftritt hin auszurichten. Wir konzentrieren uns auf einen umfassenden Ausbau von Maßnahmen, die uns über das ganze Jahr mit unseren Partnern in Kommunikation bringen. Das beinhaltet eine Digitalisierungsstrategie, B2B- und B2C-Kommunikation über die Social Media-Kanäle und Newsletter-Marketing. Hierfür haben wir die Position des Lead Marketing Managements geschaffen und mit Christiane Reis, die von Douglas kommend eine hervorragende Expertise mitbringt, neu besetzt. Wir arbeiten an der Schärfung der Kollektionen und mit unserem Ready-to-wear-Konzept an der Weiterentwicklung unseres Frischeprinzips, dass sich auf den jeweiligen Saisonmoment abstimmt. Wir kennen unsere Partner, mit denen wir die Zusammenarbeit ausbauen wollen, darauf konzentrieren wir uns in unserer Expansionsstrategie.“

Sind digitale Messeplattformen interessant für Rich & Royal?

„Nein.“

Was steht 2020 noch auf Ihrem Plan für Rich & Royal?

„Die Fortführung unserer erfolgreichen Strategie: Expansion über Shop-in-Stores, die Schärfung des POS-Auftritts, B2C- und B2B-Kommunikation, POS-Events, die Stärkung erfolgreicher Partnerschaften, das ist im Moment besonders erfolgreich.“

Vielen Dank für das Interview!

KA