„Herr Schulte-Hillen, macht ein Store-Opening noch Sinn?“

  /  21.02.2020

Wolf Jochen Schulte-Hillen, CEO des Beratungsunternehmens SHSelecton, spricht im Interview darüber, wie ein Store unter seiner Führung aussehen könnte…

Wolf Jochen Schulte-Hillen

Wolf Jochen Schulte-Hillen gilt als Kenner des Retail-Business, ist auf wichtigen Events und Tagungen unterwegs, hat große Erfahrung im Aufbau von Marken und erfolgreichen Storekonzepten und sitzt sehr häufig in Jurys, die besondere Retail-Aktivitäten auszeichnen. Im Interview konfrontieren wir Schulte-Hillen mit der Frage, nach welchen Kriterien er ein Bekleidungsgeschäft in der heutigen Zeit eröffnen würde und worauf es ankommt, um erfolgreich zu sein.

Herr Schulte-Hillen, würden Sie in der heutigen Zeit noch ein stationäres Modegeschäft eröffnen?

„Wenn die Rahmenbedingungen wie Sortiment, Miete etc. stimmen und die digitalen Voraussetzungen erfüllbar sind, jederzeit!“

Dann lassen Sie uns beginnen. Wie wichtig wäre Ihnen die Lage?

„Leichte Erreichbarkeit ist unabdingbar, aber je spitzer und attraktiver das Sortiment zusammengestellt ist, umso UN-wichtiger wird die Lage. ‚Create your own destination‘ nenne ich das.“

Hätte der Standort denn Auswirkungen auf Ambiente und Sortiment?

„Luxus-Brands neben Aldi als Nachbarn zu haben wäre wohl schräg. Für die Standortauswahl – vor allem für Mode – ist Fingerspitzengefühl und eine gute Customer Analytics Voraussetzung.“

Nach welchen Kriterien würden Sie das Sortiment zusammenstellen? Gäbe es bei Ihnen ausschließlich Bekleidung?

„Den Besucher des Stores als Gast zu sehen und ihm Überraschungen und Unterhaltung (Experience) und perfekten Service zu bieten, ist das Erfolgsgeheimnis. Den Store als Bühne, ‚instagrammable‘ zu gestalten, erfordert mehr als nur ein Fashion-Angebot zu kreieren. Das kann auf das Sortiment gut passende Kunst, sortimentserweiternde Produktlinien oder ein überraschendes Gastroangebot sein. Dann wird der Besucher als Gast auch zum Kunden.“

Würde es in Ihrem Store etwas geben, was ein Alleinstellungsmerkmal wäre oder braucht es so etwas gar nicht?

„Das Alleinstellungsmerkmal ist das Personal. Ware bekommt man im Netz auf allen Kanälen.“

Personal ist ein gutes Stichwort. Worin würden Sie Mitarbeiter besonders schulen?

„Warenkunde und Marktkenntnis ist die Voraussetzung, die Kür bedeutet, das Gefühl zu haben, mit dem Kunden auf gleicher Höhe kommunizieren zu können.“

Gäbe es ein grundsätzliches Erfolgsrezept, das auch für andere Händler als Inspiration dienen könnte?

„Es gibt kein einheitliches Modell. Standort- und Sortimentsspezifisch das Sortiment für ‚seinen‘ Kunden zu kuratieren, ist die Basis für Erfolg. Dazu ist passgenaue Digitalisierung Voraussetzung.“

Vielen Dank für das Interview!

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