„Herr Schmitz, was steckt hinter der Intersport-Plattform?“

  /  15.07.2020

Carsten Schmitz, Chief Digital Officer, Intersport Deutschland, spricht im Interview über die neue Plattform für lokale Händler, die Corona-Pandemie und Pläne für 2020…

Carsten Schmitz

Carsten Schmitz, Chief Digital Officer bei Intersport Deutschland, verrät im Interview, was hinter der neuen Plattform des Unternehmens steckt, welchen Einfluss die Corona-Pandemie auf Intersport hat(te) und was 2020 noch geplant ist.

Online kaufen und trotzdem das lokale Sportgeschäft unterstützen: Auf Intersport.de werden Onlinebestellungen künftig an lokale Geschäfte verteilt, von wo aus die Artikel auf dem kürzesten Weg zum Kunden gelangen sollen. Wie kam es zu dieser Idee?

„Unser Ziel war es, unseren Händlern eine Teilnahme am wachsenden E-Commerce-Markt zu ermöglichen. Das Modell bietet zahlreiche Vorzüge für die Plattform, wie z.B. die regionale Nähe, die hohe Verfügbarkeit, sowie das breite und tiefe Sortiment, das sich durch die Summe der Händlerbestände ergibt.“  

Wie viele lokale Geschäfte nehmen bereits teil?


„Aktuell sind rund 400 Geschäfte auf der Plattform als Verkäufer aktiv.“

Für den einzelnen Händler soll kein zusätzlicher Kostenaufwand entstehen. Intersport übernimmt zudem begleitende Maßnahmen wie Online-Marketing, Kundenzuführung oder die Bereitstellung von Versandmaterial. Welche Vorteile hat Intersport durch die neue Plattform und wie werden die Kosten gedeckt?

„Intersport bleibt eine geringe Beteiligung am generierten Warenkorb für den Betrieb der Plattform, sowie Marketing und Operations.“

Das Online-Angebot unter der Marke Intersport soll den vornehmlich stationär tätigen Händlern eine attraktive Vertriebsalternative bieten. Gibt es immer noch Händler, die sich gegen den Bereich E-Commerce wehren? Falls ja, wie wollen sie sie überzeugen?

„Unsere Händler verfolgen den Wettbewerb im Internet natürlich sehr genau und auch nicht jeder Händler ist heute in der Lage, Onlinebestellungen zu verarbeiten und zu versenden. Von einer Ablehnung würde ich jedoch nicht sprechen. Unsere Aufgabe ist es, hier Lösungen anzubieten, Onlinehandel und Sportgeschäfte auch für diese Händler sinnvoll zu verbinden. Durch die Anzeige der lokalen Verfügbarkeit führen wir beispielsweise Kunden, die sich online informieren, zielgerichtet einem unserer Händler zu. Derzeit nehmen an diesem Omnichannel-Feature rund 700 unserer Intersport-Geschäfte teil.“

Seit 2013 bilden die deutsche und österreichische Intersport gemeinsam mit den Märkten in Ungarn, Tschechien und der Slowakei den Fünf-Länder-Verbund. Soll das neue Konzept nach Deutschland auch auf den anderen Märkten umgesetzt werden?


„Dies ist bereits geschehen, wir arbeiten heute in Österreich mit einem vergleichbaren Modell mit hoher Händlerbeteiligung.“

Wie stark hat die Corona-Pandemie Intersport getroffen? Welche Veränderungen brachte und bringt sie für Intersport mit sich?

„Leider waren alle Intersport-Geschäfte in Deutschland und Österreich in dieser Phase geschlossen. Ein Teil der Umsätze konnte durch den in dieser Zeit deutlich gestiegenen E-Commerce-Umsatz aufgefangen werden. Aufgrund des Modells kamen diese Umsätze direkt beim Händler an. In der Phase nach der Wiedereröffnung haben wir ein heterogenes Bild, weil viele Sportarten erst langsam wieder ausgeübt wurden, das Vereinsgeschäft oft komplett einbrach. Basic-Sportarten haben wiederrum schnell wieder angezogen und Teile der ausgebliebenen Umsätze kompensieren können. Einige Sortimentsbereiche, insbesondere der Bereich Badetextil, tun sich in diesem Jahr aufgrund der Freibad- und Urlaubssituation schwer.“

Was hat Intersport für 2020 noch geplant?

„Wir werden in diesem Jahr den Intersport Club, unser Kundenbindungsprogramm, offensiv ausrollen. Im vergangenen Jahr sind wir gestartet, unser altes Bonusprogramm abzulösen und machen große Fortschritte, unsere Kunden im neuen, digitalen Programm zu begrüßen. Weiterhin haben wir unsere Running Community, den Intersport Runclub, den diesjährigen Gegebenheiten angepasst und verzichten auf Laufveranstaltungen, stattdessen haben wir für unsere Community ein besonderes App Feature vorbereitet, um auch in kleinen Gruppen oder alleine an einem ‚virtuellen Lauf‘ teilnehmen zu können.“ 

Vielen Dank für das Interview!

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