„Herr Riemenschneider, wie entwickelt sich Gaastra?“

  /  13.05.2022

Lars Riemenschneider, zuständig für den Gaastra-Vertrieb, verrät, wie man die „alte Fanbase“ reaktiviert hat, wie Neukunden überzeugt werden und warum die Marke keine „Eintagsfliege“ ist…

Lars Riemenschneider

Lars Riemenschneider, Geschäftsführer der PR Fashion GmbH & Co. KG und verantwortlich für den Vertrieb der Marke Gaastra, spricht im Interview über die Weiterentwicklung des Labels, Kompetenzen und Zukunftspläne.

Gaastra feierte 2021 mit einer Damen- und Herren-Range für Herbst/Winter ein Comeback, die komplette Kollektionsbandbreite folgte für Frühjahr/Sommer 2022. Wie ist die Resonanz
bisher?  

„Als technikaffine Marke, die sowohl in der DOB als auch in der HAKA gleich stark performt, hat Gaastra schon eine Lücke in den Sortimenten hinterlassen, die nicht so leicht geschlossen werden konnte. Dementsprechend wurde der Relaunch mit Spannung erwartet und wir haben keinen Kunden enttäuscht. Gerade in diesem Segment wird ständig nach innovativen Brands als Alternative zu den bekannten großen Namen gesucht.“

Welche Händlerinnen und Händler begeistern sich heute für Gaastra? Die, die Gaastra schon vor der Insolvenz im Sortiment hatten oder mehrheitlich solche, die die Marke für sich neu entdecken? 

„Die alte Fanbase konnte größtenteils reaktiviert werden und neue Partner haben die Marke aufgrund der Neuausrichtung in Bezug auf Nachhaltigkeit, Funktionalität gepaart mit einem funsportiven Look für sich entdeckt. Die Weiterentwicklung des Brands hat vielen imponiert.“

Können Sie Zahlen dazu nennen, wie viele Einzelhändlerinnen und -händler Sie bereits von der Marke überzeugen konnten? 

„In Deutschland konnten in den ersten beiden Saisons über 100 Kunden aktiviert werden. Die Gespräche mit führenden Partnern zur nächsten Saison laufen bereits.“

Seit dem Comeback nach der Insolvenz bekommen von Anfang an alle Kundinnen und Kunden Zugang zum B2B-Portal der Marke. Wie wurde und wird diese Möglichkeit genutzt?

„Aufgrund einer Systemumstellung wird unser B2B erst zum Herbst/Winter 2022 an den Start gehen. Über unseren sehr gut organisierten Kundenservice konnten aber dennoch fast alle Nachbestellungen ab Lager in Holland geliefert werden.“  

Ziel war es, die „nautische“ Nische wieder zu füllen und funktionale Sportswear in das Segment Fashion auf den Flächen zu integrieren. Gibt es noch Ecken und Kanten, an denen gefeilt werden kann/muss? 

„Wir arbeiten permanent und unermüdlich an der Weiterentwicklung des Produkts. Nach der Saison ist vor der Saison und alle Erfahrungen der abgelaufenen Verkaufszeit fließen in die Optimierung mit ein. Auch im Frühjahr/Sommer 2023 werden wir mit neuen Innovationen aufwarten und unsere Kunden mit dem ‚nächsten Schritt‘ überzeugen.“

Gaastra wartet mit einer Hybrid-Kollektion, die zwischen den drei Linien „Sport“, „Sailmaker“ und „Resort“ unterscheidet, auf. Gibt es beim Handel und bei den Konsumentinnen und Konsumentinnen einen Favoriten? Soll es auch künftig bei dieser Unterteilung bleiben? 

„Diesen Aufbau der Kollektion werden wir beibehalten, jedoch werden die Übergänge fließender, d.h. die Farbthemen greifen mehr ineinander. Dem Einkäufer gibt das die Möglichkeit, sich aus allen Themen zu bedienen und trotzdem eine einheitliche Aussage auf seiner Fläche zu präsentieren.“
 
Das Label legt in der gesamten Produktionskette den Fokus auf Nachhaltigkeit und arbeitet mit Zertifizierungen, Produktionsmethoden und Materialien, die den Sustainability-Ansatz garantieren sollen. Können Sie das ausführen?  

„Das Thema Nachhaltigkeit liegt uns sehr am Herzen. Durch die Branche ist endlich ein Ruck gegangen und auch wir wollen unseren Beitrag leisten. Mit Gots, Fairtrade, Repreve oder recycelten Materialien haben wir uns wichtigen Programmen zu mehr Nachhaltigkeit angeschlossen. Auch hier findet ein permanenter Prozess der Weiterentwicklung statt, wir wollen so nachhaltig wie möglich sein.“

Gaastra hat auch eigene patentierte Stoffe entwickelt, darunter PR-G Air, PR-G Light und PR-G Cotton. Was sind die Besonderheiten? 

„Hier geht es immer um Funktionalität, basierend auf unserer DNA aus dem Segelsport. Diese übersetzen wir in perfekte, alltagstaugliche Outdoor-Bekleidung, die bequem und gleichzeitig wasserdicht, wasserabweisend und atmungsaktiv ist. Bei Gaastra gibt es eine große Range an innovativen Produkten, die auch noch mit einem modernen Look daherkommen. Wir arbeiten z.B. mit 3-lagigen Materialien, die eine Membrane zum Feuchtigkeitstransport haben oder auch verschweißte Nähte oder wasserdichte Reißverschlüsse.“

Welche Details können Sie bereits zu den neuen Kollektionen für Herbst/Winter 2022/23 und Frühjahr/Sommer 2023 verraten?  

„Herbst/Winter 2022/23 war für uns sehr wichtig, da wir beweisen wollten, dass wir keine ‚Eintagsfliege‘ und vor allem, dass wir auch im Winter ein ernstzunehmender Partner sind. Unsere Jackenkompetenz ist herausragend und über moderne Sweats, frischen Strick und lässige Shirts war die Winter-Vororder sehr erfolgreich. Zum Sommer 2023 kann mit einem Feuerwerk an frischen Farben gerechnet werden, zudem wird der Polo-Anteil deutlich ausgebaut und bei den Jacken arbeiten wir mit ultraleichten Funktionsmaterialien. Abgerundet wird die Kollektion mit peppiger Bademode.“   

Was steht 2022 und 2023 noch auf Ihrer Agenda, um das volle Potenzial der Marke auszuschöpfen?

„Damit der Service ausgebaut werden kann, hoffen wir auf den Start unseres B2B-Portals. Zudem arbeiten wir mit Hochdruck an unserem EDI-Setup und unserem ersten Flächenkonzept.“

Vielen Dank für das Interview! 

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