„Herr Immega, was steckt hinter Smartview360?“

  /  16.10.2019

Lars Immega, Smartview360-Gründer und CEO, erklärt im Interview, wie das Unternehmen Brands bei der digitalen Transformation hilft und welche Vorteile das mit sich bringt…

Lars Immega

Bei der Gründung von Smartview360 hatte Lars Immega eine aus seiner langjährigen Vertriebserfahrung entstandene Vision: den Verkaufs/Sell-In-Prozess durch die Möglichkeiten, die sich im Rahmen der Digitalisierung bieten, mit Tools wie dem OrderBook auf ein neues Level zu bringen; digital, effizient und komfortabel zu bedienen. Im Interview verrät er, was genau hinter Smartview360 steckt, welche Vorteile die digitale Order mit sich bringt und wie eine Marke dabei sein kann.

Smartview360 hilft Brands bei der digitalen Transformation. Was hat man sich darunter vorzustellen?

„Jeder kennt die Fashion-Shows bekannter Marken wie Chanel oder Victoria‘s Secret. Sie sind pompös inszeniert und kosten unglaublich viel Geld. Doch für die Mehrheit der Modemarken sieht der normale Verkaufsalltag ganz anders aus. Auf Messen und Verkaufsveranstaltungen für größere Handelsketten wird die gesamte Kollektion in allen Farbvarianten angeliefert und eine Präsentationsfläche aufgebaut. Jedoch werden immer weniger Verkaufsgespräche geführt und nicht selten sind Einkäufer überfordert, aus der Unmenge von Angeboten geeignete Kombinationen für ihre Geschäfte zu finden. Sie füllen Bestellzettel oft noch händisch aus, da alternative Erfassungssysteme zu umständlich sind. Diese Zettel müssen später ebenso manuell ins Warensystem übertragen werden. Das ist ineffizient, dauert lange, birgt die Gefahr von Übertragungsfehlern und ist längst überholt. Dank Smartview360 kann auch mit einer reduzierten Musterkollektion die gesamte Kollektion digital präsentiert werden – sogar über lange Distanzen zwischen Vertreter und Händler hinweg. Mit nur wenigen Klicks werden geeignete Kombinationen arrangiert und bestellt. So kann praktisch jederzeit und überall verkauft werden und weit weniger Muster müssen vorab aufwendig und teuer produziert werden.“

Für wen ist Smartview360 gedacht?

„Jede Marke, egal ob gerade frisch auf dem Markt oder bereits lange etabliert, profitiert von der digitalen Transformation mit Smartview360: tagesaktuelle Produktkataloge, aktuellste Lager-Informationen, intuitive und schnelle Digitalorder, weniger Personal- und Reisekosten, mehr freies Kapital für Wachstum und neue Kollektionen. Ich kenne wirklich kein Modelabel, das darin keine Vorteile für sich sieht. Darüber hinaus fragen immer mehr Einkäufer und Händler nach schlankeren und zeitsparenderen Prozessen. Wer weiterhin auf die althergebrachten Verkaufs- und Bestellabläufe setzt, wird über kurz oder lang vom Wettbewerb eingeholt.“

Wie unterscheidet sich Smartview360 von anderen Anbietern?

„Wir entwickeln unsere Vertriebslösungen direkt an den Bedürfnissen der Kunden. Jeder Prozess wird zunächst optimiert und erst dann digitalisiert. Das vereinfacht die Abläufe für Brand und Kunde, sie werden schneller und effizienter – was nicht gebraucht wird, fällt weg. Zusätzlich können besondere, individuelle Anforderungen integriert werden. Mit dieser Vorgehensweise sind wir bisher einzigartig auf dem Markt.“

Kann Smartview360 die klassische Order ersetzen?

„Nein, das wollen wir auch gar nicht. Wir wollen die klassische Order aber einfacher, schneller und kostengünstiger machen. Verkaufen ist ein Prozess, der zwischen Menschen stattfindet, das sagte bereits Amazon-Chef Jeff Bezos. Wer sich heute nicht fragt, wie er es dem Händler zeitsparender und einfacher machen kann, der wird mittel- und langfristig auf der Strecke bleiben. Mittlerweile fressen die Schnellen die Langsamen, nicht mehr die Großen die Kleinen.“

Anschauen, anfassen, fühlen, anprobieren – muss der Einkäufer zukünftig darauf verzichten?

„Nein, denn wie sich Stoffe anfühlen, fallen und als Kleidungsstück verarbeitet wurden, ist wichtiger Teil der Kaufentscheidung. Man muss aber nicht jede Farbe ‚anfassen‘, hier reicht die digitale Darstellung der angebotenen Farbvarianten aus. Mode ist und bleibt hoch emotional und muss erlebt werden. Aber anstelle von großen, aufwendigen und kostspieligen Masterkollektionen für den Vertrieb benötigen Brands nur noch ausgewählte und kleinere Musterkollektionen, weil sie alles darüber hinaus digital ergänzend darstellen können. Das ist nachhaltig und spart hohe Kosten.“

Welche Vorteile bietet die digitale Order für die Brands?

„Freies Kapital, weniger Kosten, effizienterer Personaleinsatz, weniger Übertragungsfehler, keine Medienbrüche, jederzeit verfügbare Kauf- und Bestelloptionen – 24/7, reduzierter Wareneinsatz, minutengenaue Bestandserfassung, schlankere Prozesse und vieles mehr.“

Und welche Vorteile ergeben sich für den Handel?

„Auch für den Handel sind die Zeiten rauer geworden. Viele Einkäufer schaffen es kaum noch zu allen Marken auf den Messestand oder zum Showroom-Termin. Auch für sie bedeuten die überholten Strukturen einen zeitaufwendigen Knochenjob, viele Meilen und enorme Anstrengung, den Überblick über bereits getätigte Order zu behalten. Mit Smartview360 können sich die Händler eine Vielzahl an Terminen sparen und alle anderen durch Vorselektion deutlich verkürzen. Die Modemarke kann dem Händler eine vorausgewählte Kollektion direkt in dessen B2B-Account anzeigen. Dieser passt dann nur noch die Auswahl an und ordert mit nur einem Mausklick. Effizienter geht es nicht!“

Wenn eine Marke nun dabei sein möchte – wie läuft das Prozedere ab?

„Wir besuchen das Label und stellen dort die Vorteile der digitalen Transformation vor. Wir zeigen die Mehrwerte für die Händler dem eigenen Vertriebsteam und dem Unternehmen auf. Möchte das Label diesen Weg gehen, gibt es ein Angebot, dann ein Kickoff-Meeting und einen Projektplan. Die Mehrheit unserer Kunden konnte bereits drei Monate nach ihrer Anfrage die meisten ihrer Prozesse dank Smartview360 komplett digitalisieren.“

Was halten Sie von anderen Cloud-Diensten, die Fashion-Content zur Verfügung stellen?

„Auch das ist längst überholt und viel zu umständlich für den Händler: Jeden einzelnen Artikel der Bestellung zu suchen, Bild- und Produktdaten einzeln herunterzuladen – das dauert viel zu lange und die Zeit hat kaum ein Händler. Unsere Kunden (Brands) liefern dem Händler schon direkt am Ende der Order das ‚Wunschlos-Glücklich-Paket‘:

- Order.PDF (übersichtliche Order mit allen Bildern);
- Order.CSV (für den eigenen Import in die Warenwirtschaft);
- Bilder.ZIP (alle Produktbilder der bestellten Artikel für den eigenen E-Commerce);
- iWorkbook (ein Produktkatalog mit allen bestellten Artikeln für den Store);
- Showroom (eine Visualisierung von Artikelgruppen, -farben, -POS-Anordnungen).

Die Grundidee, möglichst viele Marken auf einer Smartphone-App für Händler zu haben, ist nicht schlecht. In der Praxis wird dies aber kaum genutzt, denn es fehlt die 100%ige Automatisierung und die Kosten pro bestellten Artikel sind unverhältnismäßig hoch.

Über einen Artikelscan direkt – wie bei unserer Lösung – im B2B-Shop des Modeherstellers die Bestellung auszulösen, ist nicht nur deutlich schneller, sondern vermeidet unnötige Kosten für weitere Plattformen und ist dadurch auch wirtschaftlich sinnvoller.“

Gibt es Segmente oder Brands, für die Smartview360 nicht geeignet ist?

[lacht] Bis jetzt sind mir keine bekannt.“

Vielen Dank für das Interview!

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