„Herr Hupach, was können wir von virtuellen Messen erwarten?“

  /  18.05.2020

Sport 2000-Geschäftsführer Markus Hupach spricht im Interview über die wegen der Corona-Pandemie erstmals virtuell stattfindenden Juni-Messen 2020…

Markus Hupach

Aufgrund der Gefährdungslage durch das Corona-Virus ersetzt Sport 2000 die in Mainhausen geplante Sneaker-Messe (4./5. Juni) sowie die Ordermesse 4/Running Spezial (14./16. Juni) durch virtuelle Messen. Sport 2000-Geschäftsführer Markus Hupach erklärt im Interview, wie das aussehen soll, welche Vor- und Nachteile es gibt und warum er zuversichtlich ist, dass die virtuellen Exhibitions erfolgreich werden.

Herr Hupach, wie sollen die virtuellen Messen aussehen? Welche Inhalte sollen zur Verfügung gestellt und welche Aktionen umgesetzt werden können? 

„Zur Umsetzung der Messe nutzen wir eine externe Cloud-Lösung. Dieses ermöglicht es uns, das Messegelände virtuell abzubilden und die Händler intuitiv über das Messegelände zu den digitalen Ständen zu führen. Die Stände der Lieferanten werden nach ihren Corporate Design-Vorgaben gestaltet, sie erhalten ihre eigene Dokumentenablage zum Beispiel für ihre Stammdaten, Produktvorstellungen, Bestellformulare, Empfehlungsprogramme, Produkt-Videos etc. Darüber hinaus können Kommunikationstools für den zielgerichteten Austausch mit den Händlern wie Chats oder Webinare genutzt werden. Zudem werden wir im gesamten Juni zusätzlich mit Live-Sessions und -Vorträgen immer wieder für zusätzlichen Traffic auf der Messe-Plattform sorgen.“

Werden die Onlinemessepräsenzen von den Ausstellern selbst bespielt? 


„Mittelfristig können wir uns das gut vorstellen. Um in der aktuellen Situation aber möglichst viele Lieferanten auf das Tool zu bringen und es ihnen möglichst unkompliziert zu machen, übernehmen wir im ersten Step diesen Service für die Lieferanten.“ 

Welche Kosten kommen auf die TeilnehmerInnen zu? 

„Für unsere Handelspartner ist die Messe mit keinerlei Kosten verbunden. Seitens der Industrie erhalten wir – je nach Umfang des genutzten Pakets – eine kleine Service-Pauschale.“

Den digitalen Vorstoß möchte Sport 2000 zum Anlass nehmen, den Saisonauftakt vorzuziehen. Was bedeutet das im Detail? 

„Das bedeutet, dass wir bereits am 2. Juni die ersten Orderunterunterlagen zur Verfügung stellen. Der große Vorteil an der digitalen Plattform ist, dass wir zwar einen klaren Starttermin haben und es unser Ziel ist, dass wir die maximale Bandbreite an Informationen aller Marken bei der ‚Eröffnung‘ der Messe zur Verfügung haben. Und gleichzeitig können wir etwaigen ‚Nachzüglern‘ die Möglichkeit geben, die Inhalte nach und nach zu veröffentlichen. Unsere Händler werden dann über neue Inhalte mit Push-Nachrichten informiert. Damit verlängert sich das zeitliche Orderfenster für die Händler deutlich und sie haben mehr Zeit bis zu den Orderdeadlines, denn ursprünglich hätten sie den Großteil der Orderinformationen erst Mitte Juni zur Messe erhalten.“ 

Sie zeigen sich zuversichtlich, dass die erste rein digitale Messe mit Erfolg durchgeführt werden wird. Wann verbuchen Sie die Messe denn als Erfolg? 

„Es ist ein extrem spannendes Projekt und wir sind sehr zuversichtlich, dass wir etwas Starkes auf die Beine stellen werden. Allein schon die Tatsache, dass wir so etwas mit dem Glauben und der Unterstützung der Industrie auf die Beine stellen und gleichzeitig sehr viel Zuspruch unserer Händler für die weitsichtige und zugleich progressive Entscheidung bekommen, ist schon ein Erfolg. Darüber hinaus haben wir den Anspruch, dass die virtuelle Messe den wesentlichen Ansprüchen einer realen Messe gerecht wird. Unser Ziel ist es, diesen maximal über digitale Lösungen gerecht zu werden. Am Ende gelten hier die gleichen Erfolgsfaktoren wie bei einer realen Messe, wie die Präsenz der relevanten Aussteller, Anzahl und Volumen der getätigten Orderauftrage, Messebesucher etc.“

Welche Nachteile sehen sie in Onlinemesseformaten im Vergleich zur Ausgaben vor Ort? 

„Mit der Qualität der digitalen Möglichkeiten und Daten verringern sich die Nachteile deutlich. Mal abgesehen von den harten Fakten, die ich gut virtuell abbilden kann, fehlt natürlich das typische Messe-Feeling, der spontane Austausch, das Zwischenmenschliche und die haptische Wahrnehmung der Produkte.“ 

Gibt es schon Infos dazu, ob die Outdoor-Profis Messe Anfang Juli, die Ordermesse 5 Mitte Juli sowie die Ordermesse 6/Teamsport Spezial Mitte September stattfinden werden? Falls nicht, sollen diese auch digital an den Start gehen?

„Nein, hierzu gibt es noch keine finalen Entscheidungen.“

Vielen Dank für das Interview!

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