„Frau Otto, wo liegt das Potenzial von PNCH?“

  /  20.02.2020

Heidi Otto, CEO von Bree, spricht im Interview über die Pläne für das neue Sub-Label PNCH sowie die Unterschiede zur Hauptmarke und zu Wettbewerbern…

Heidi Otto

Bree präsentiert die Produktserie PNCH ab sofort als Sub-Label. Heidi Otto, Bree-CEO, verrät im Interview, was man im Hinblick auf Distributionsstrategie, Zielgruppe, Design, Markterschließungen und Messepräsenzen für Pläne hat.

Frau Otto, was ändert sich nun bei PNCH im Vergleich zur bisherigen Präsentation als Produktserie?

„Der Vertrieb von PNCH bleibt weiterhin in den eigenen Stores sowie im Bree-Onlineshop, wobei wir hier eine klare Trennung bezüglich Storedesign und Bildsprache anvisieren. Die Distribution im Wholesale wird weiter ausgebaut, hier sehen wir noch viel Potenzial im Sportfachhandel, Lifestyle-Konzepten und Online. Auf unseren Social Media-Kanälen wird es eine Trennung zwischen Bree und PNCH geben, um zielgruppenspezifisch kommunizieren zu können.“

Bree will mit PNCH ein Statement in Richtung „deutlich jüngere Zielgruppe“ setzen. Wie unterscheiden sich die PNCH- von den Bree-Modellen und womit will man die jüngere Zielgruppe überzeugen?

„Grundsätzlich unterscheiden wir PNCH und Bree im Materialeinsatz. Bree steht für hochwertige Lederprodukte, wogegen wir bei PNCH Non-Leather-Materialien einsetzen. Die Modelle sind leicht, funktional und sportlich. Der Fokus liegt auf Rucksäcken und Styles, die vielseitig einsetzbar sind und sehr viele Lebensbereiche abdecken: So kann im Backpack morgens auf dem Weg zur Arbeit der Laptop untergebracht werden, aber auch die Sportkleidung, wenn es nach dem Arbeitstag direkt weiter zum Sport geht. Die robusten Materialien ermöglichen eine Nutzung bei Wind und Wetter. Auch die Preispunkte sind deutlich unter denen von Bree. Zudem unterscheidet uns das klare Design im Wettbewerb und unterstreicht den Charakter eines Lifestyle-Produkts.“

PNCH will urbane Menschen ansprechen; „Macher, die jeder Situation gewachsen und ständig in Bewegung sind“. Was bedeutet das fürs Design?

„Um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden, spielt vor allem die Funktionalität eine große Rolle. Diese Zielgruppe hat andere Anforderungen an die Beziehung zwischen Körper und Tasche. Daher sind die Produkte auf Bewegung ausgerichtet und bieten somit zum Beispiel Brustgurte, die einen festen Sitz sicherstellen.“

Das bestehende PNCH-Logo wurde überarbeitet; das Weglassen des „U“ soll den Purismus und die Konzentration aufs Wesentliche unterstreichen. Welche Bedeutung hat ein Logo heutzutage für eine Marke und hat sich selbige im Vergleich zu früher geändert?


„Ein Logo stärkt natürlich den Wiedererkennungswert und bietet den klaren Bezug zur Marke. Bei PNCH ist das Logo ein wesentliches Designelement, was auf der Tasche transportiert wird. Es spiegelt zielgruppengerecht das puristische Design der Taschen wider. Im digitalen Zeitalter muss sichergestellt werden, dass das Logo auch in digitaler Darstellung funktioniert, dies haben wir mit dem PNCH-Logo, das in die grafische Richtung geht, geschafft.“

Bree ist in 17 EU-Ländern sowie in China, Taiwan, Südkorea und Japan vertreten. Welche Märkte stehen bei PNCH im Fokus? Und soll es langfristig auch eigene Stores geben?

„Im Fokus steht aktuell der D.A.CH.-Markt, danach fokussieren wir uns zunächst auf weitere europäische Märkte. PNCH-Stores sind im Zuge der Distributionsstrategie ebenfalls geplant.“ 

Wird Bree auf Fachmessen Präsenz zeigen?

„Aktuell zeigen wir uns auf der ILM, weitere Messen sind noch nicht fixiert.“

Wie soll PNCH generell nach vorne gebracht werden?


„In PNCH steckt sehr viel Potential, da die Distribution und Kommunikation noch nicht von den Lederprodukten separiert wurde. Zudem arbeiten wir an einer zusätzlichen nachhaltigen Linie.“

Bree konnte letztes Jahr in einem rund sechs Monate dauernden Insolvenzverfahren saniert werden. Was hat das Unternehmen daraus an Learnings mitgenommen?


„Den Fokus auf das Wesentliche – less is more. Außerdem die Kraft des Teams: Man kann auch mit wenig Ressourcen sehr viel bewegen und sehr viel Energie und Kreativität im Team frei setzen.“

Vielen Dank für das Interview!

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