Uhren-Special, Teil II: Die guten alten Zeiten…

  /  16.03.2015

…beginnen jetzt – noch nie war es so schicklich, auf die Uhr zu schauen. Dank jeder Menge kreativer Köpfe ist der Zeitmesser am Handgelenk ein echter Eyecatcher geworden, erleben Retro-Modelle ein Comeback und verrät der Blick auf das Ziffernblatt den einen oder anderen in die Zukunft.

Bild: Pro Trek

Eine stehen gebliebene Uhr zeigt zweimal täglich die richtige Zeit an und blickt somit (im wahrsten Sinne des Wortes) am Ende aller Tage auf eine recht erfolgreiche Trefferquote zurück. Dank geschultem Personal und/oder technischem Beiwerk muss, soll und kann es dazu mit den Modellen aus dem zweiten Teil unseres Specials aber nicht kommen. Nach Klassikern, schmucken Stücken und neuen Farb-Inventionen ist die Zeit reif für die etwas andere Art von Chronograph… 

Lara Schotten

MI CASIO ES SU CASIO

Auf der Suche nach ausgefallenen Modellen, begegneten uns die – die born in the 80ies/90ies-Generation mag sich erinnern – altbekannten G-Shock-Uhren. Egal, ob das Handgelenk unter der Uhrenlast verschwand, ungeachtet dessen, dass man nur halb so viele Funktionen nutzte, wie sie besaß: Jeder Trendsetter brauchte eine G-Shock! Meist in mehreren Kolorierungen gehalten, gab es Sondermodelle auch unifarben, dann gern in Neon oder einer anderen kreischenden Farbe, unverkennbar war stets die wuchtige Fassung und das vergleichsweise winzige „Ziffernblatt“, welches sich Display schimpft(e). Für die Generation X war sie das Kult-Pendant zum Muttermarken-Zeitmesser Casio, dem charakteristischen Stil treu geblieben und für Liebhaber nie aus der Mode gekommen. In der Neuauflage geht es sogar noch einen Schritt schriller, etwa dem Mantra „Colour-Blocking at it’s best“ folgend, während die Casio-Urmutter an goldene Zeiten und Silver Linings anknüpft. Ähnlicher Stil, aber eine eigene Handschrift tragen auch die Marken Timex und Nixon, die den Retro-Klassiker-Look ein wenig uminterpretieren und so zu einer farblichen sowie musterreichen Rebellion verhelfen.

SPACE INVASION

Womit wir wieder beim Thema „technische Spielerei“ wären… Einen Schritt futuristischer (wenn auch nicht zwangsweise bunter) treiben es heute Brands, die – apropos Apple Watch – den Fokus nicht mehr auf allseits bekannte Designs legen. Die bereits entworfenen modularen Smart Watches von Marken wie Samsung oder Pebbles mit Datumanzeige, Erinnerungsfunktion und High Tech-Allerlei geben Einblicke in ein Uhrenuniversum, welches das bisher bekannte revolutionieren, wenn auch hoffentlich nicht ersetzen, könnte. Auf halbem Weg dorthin präsentieren sich aber schon jetzt Modelle mit Digitaldisplays ohne Zahlen, Ziffern und Zeiger, mit blinkenden Punkten und LED-Beleuchtung. Sie erinnern dabei eher an einen Pulsmesser oder ein Spionage-Code-Morsegerät als an eine Uhr und nennen sich („Interstellar“ lässt grüßen): Binäruhr! WATCH yourself, sie sind bereits unter uns…

MATERIAL GIRL

Wie in kaum einem anderen Accessoire-Bereich, steht dem Uhrensegment eine breite Palette an Materialien zur Verführung. Wer sich Stahl auf der Haut in anderer Facon wünscht, der hat hier also die (etwas andere) Qual der Wahl. Kokettiert wird dabei teils mit einer gehörigen Portion Farbe, dezenten oder auffälligen Ziernähten sowie zusätzlichen Leder- oder Chrom-Details. Mal kommen die guten Stücke mit glattem, genarbten oder geprägtem Band in Kroko- oder Eidechsenoptik, aus Kautschuk, Silikon oder Textil mit oder ohne Klett- respektive Faltschließe daher; beliebt sind hierbei sportive Bänder im Military-, Flieger- oder Rallye-Look, aber auch neue Fabrics finden immer häufiger Verwendung. Modelle aus (Recycling)Holz in natürlicher oder umweltschonend eingefärbter Optik sowie aus wasserabweisendem Papier zählen zu den upcoming-Trends und avancieren insbesondere durch die Designs von nachhaltigkeitsorientierten Marken zunehmend zu einer modischen Zeitmesseralternative. Selbiges gilt für Modelle aus Acetat à la Hornoptik, in dunklen oder Perlmutttönen, sowie echtem Quarz mit einem Gehäuseboden aus Edelstahl und gehärtetem Mineralglas. Die Form der Ziffernblätter sind ähnlich variantenreich: mal klein und zierlich, mal groß und voluminös; mal zeigen sie sich rund, mal quadratisch. Praktisch. Gut. 

SCHAU MIR AUF DIE ZIFFERN, KLEINES!

Was haben eine Bahnhofs-, eine Kirchturm- und eine Rathausuhr gemeinsam? Sie besitzen den essenziellen Part eines Chronographen, nämlich den, der die Zeit anzeigt: das Ziffernblatt. Essentiell, weil ein Armband ohne Uhr eben noch immer als Armband, eine Uhr ohne Ziffernblatt aber leider als keine solche mehr bezeichnet werden kann. Grund genug für die Kreativverantwortlichen, diesen Part des Zeitobjekts der Begierde etwas aufzupeppen, in dem sie den Modellen durch farbliche Spielereien, Kontrastkolorierungen, Strassbesatz, Logos und Prints einen modernen und frischen Look verleihen. Gern verwendete Töne sind knalliges Pink, verführerisches Rot oder ein alarmierendes Gelb, aber auch Muster wie Camouflage oder Leo setzten dabei Akzente. Der Mensch als Sklave der Zeit? Mit dieser Art von Fesseln, gern.