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Nights in White Denim!

  /  09.04.2015

Weiß – ein Ton, der, je nach Interpretationslust, für ganz unterschiedliche Dinge stehen kann. Die Leier mit der Farbe der Unschuld, die keine ist, oder mit der Reinheit, die allzu schnell ins Unreine umschwenkt, ist ein alter Hut, denn im Frühjahr/Sommer erobert Weiß auf eigene Weise die Modewelt…

Bild: Diesel

Zerschlissen, zerrissen, zerfetzt; als Slim-, Jeggings-, Boyfriend-Fit; als Shorts, Jumpsuit oder Latzhose; in strahlendem Reinweiß, verblasstem Moonwashed-Look oder angedeutetem Oatmeal: Einer weißen Denim kann man in der Frühjahr/Sommer-Saison 2015 Mangel an Bereitschaft zur Vielseitigkeit jedenfalls nicht vorwerfen. Zugegeben, auf eine Jeans in diesem doch sehr anfälligen Ton muss man besonders Acht geben – bedacht werden sollte neben dem Anlass die zu besuchende Location, der eigene Hang zur Unachtsamkeit sowie die Sitzsituation. Wem eine weiße Denim um der Farbe Willen lieb ist, der handhabt es also besser nicht wie leidenschaftliche Chucks-Träger mit ihren (zunächst) weißen Sneakers, denn used ist ganz und gar nicht gleich used. Zudem spricht der Ton bei weitem nicht einmal annähernd eine ähnlich breite Masse an wie die zuvor genannte Fußbekleidung. Eine solche Jeans ist ein Statement, so kann und will sie möglicherweise auch nicht jeder tragen, für all diejenigen mit einer weißen Weste unter einem reinen Denim-Gewissen, das möglichst auch rein bleiben soll, hier jedoch ein paar Styling-Tipps nach Charaktereinschätzung:

Lara Schotten

DIE ELEGANTE

Zu einer White Denim lassen sich vorrangig zarte Farben kombinieren, hier eignen sich insbesondere Sorbet- und Pastell-Nuancen von Babyblau über ein strahlendes Apricot bis hin zu einem weichen Zitronengelb. Luftige Materialien aus Viskose, Slub-Jersey, Satin oder Chiffon verleihen dem leicht strengen Antlitz einer weißen Jeans einen weichen und femininen Touch. Dazu: Kork-Wedges oder zum Oberteil farblich passende, geflochtene Sandalen sowie Riemchenschuhe in Metallic-Optik. Eine kleine Clutch in einem Kontrastton oder mit Transparenzeinsätzen eignet sich für einen glänzenden, jedoch nicht aufdringlichen Auftritt.

MRS. RAFAELLO

„Ganz in weiß mit einem Blumenstrauß; So siehst du in meinen schönsten Träumen aus“ – besang Roy Black in seinem Millionenhit aus dem Jahr 1966 etwa euch? Ton in Ton heißt es nämlich auch noch 49 Jahre danach. Mit weißer Denim, einem unifarbenen, fließenden Top, weißen Sandalen und – à la Rafaello-Manier – mit einem passenden Strohhut auf dem Kopf zeigt sich die Trägerin in diesem Frühjahr/Sommer von ihrer strahlendsten Seite. 

LADY SEVENTIES

Verfechter des Boho/Hippie-Looks und der Wilden Siebziger werden im Frühjahr/Sommer 2015 verstärkt nach Alternativen Ausschau halten müssen, denn obwohl er nicht unumgänglich ist, so ist er zumindest unumstößlich Trend. Und diesem folgend kleidet sich die Lady entweder in eine weiße High-Waist-Denim mit XXL-Flare und doppelreihiger Knopfleiste oder in eine knappe, mit Rissen versehene Shorts, kombiniert zu einer beprinteten Bluse und Wildlederweste im Fransen-Look. Dazu eine Paar Clogs oder zum Oberteil passende Chucks und das modische Hippie-Dasein kann nach gutem Wissen und Gewissen gefristet werden. Unabdingbar: Basttaschen!

DIE TRENDSETTERIN

Ihr steht eigentlich alles, auch der langweiligste oder gar der zunächst unansprechendste Look. Nun, aber wie genau wird man zu einer solchen Dame des guten, oder zumindest eigenen, Geschmacks? Manch einer meint, in dem man Dinge trägt, BEVOR sie von jeglicher Quelle als modische Strömung entsprechend der Öffentlichkeit präsentiert wird. Andere sagen: Sie trägt eben, was ihr gefällt – ob es „eigentlich erst kommende Saison in“ oder aber „im Grunde schon längst wieder out“ ist. So trotzt Madame Trendsetterin den aktuell noch unbeständigen Temperaturen und kombiniert die White Denim mit spitzen Pumps, einer Bluse oder einem Shirt in auffälliger Färbung, Dip-Dye oder Bleached Denim-Optik, einem kragenlosen, weiten Mantel aus Strukturstoff oder einem klassischem Trenchcoat. Taschenwahl? Statisch geschnittene Bag oder Clutch. Je nachdem, welche Größe die Manteltaschen und welchen Umfang der zu befördernde Besitz vorzuweisen hat…

DIE WHITE TRASH-IGE

Zugegeben, in der Liga der Grunge-Follower dominiert neben Schwarz, dem Hauptfarbton schlechthin, kaum eine andere Couleur dieses Fashion-Feld. Rot wäre noch nennenswert, sämtliche Grau-Nuancen scheinen auch adäquate Kolorierungen zu sein, doch wie verloren käme sich hier eine weiße Jeans vor? Um ehrlich zu sein, nicht so verloren, wie es zunächst den Anschein hat. Eine angebracht zerschlissene Offwhite Denim im Boyfriend-Fit, die Beine hoch gekrempelt, dazu Sneakers jeder Facon, eine Oversized-Bluse plus Lederjacke, wenn der laue Abend zur kühleren Nacht wird – für Wagemutige kann der Look durch ein Paar Hosenträger ergänzt werden –, schon avanciert die ach so wenig Grunge-like Denim zum alternativen Jeans-Must-have der Szene. Weiß doch jeder.

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