Epochen-Special, Teil II

  /  20.08.2014

Bubikragen, Herz-Dekolleté und Militärmäntel – diese Strömungen kommen aus den 40ern, denn trotz des Krieges entwickelte sich die Mode in auch heute noch bekannte Richtungen. In den 50ies ging es modisch gesehen zwar vielfältiger zu, doch wie heißt es so schön: Andere Zeiten, andere Sitten!

Fantasie und Ideenreichtum gefragt: Aufgrund des Krieges sind die Stoffvorräte in den 40er Jahren begrenzt, dennoch entwickelten sich zu jener Zeit einige Trends, die uns auch heute noch wärmstens bekannt sind. Mit den 50ies kommt unter anderem mit James Dean, John Travolta und Filmen wie „Grease“ die Zeit der Halbstarken, doch hat auch diese Ära weit mehr zu bieten, als die allseits beliebten Petticoats und Blue Jeans…

40er Jahre: Modischer Minimalismus

Merkmale

-    Die Mode der 40er Jahre ist geprägt durch Ideenreichtum: Während der Kriegsjahre sorgten Stoff- und Kleidungsrationierungen für Mode nach dem Nützlichkeitsprinzip. Verzierungen jeglicher Art waren untersagt, weshalb das Fashion-Bild dieser Epoche meist aus simplen Schnitten und möglichst wenig Stoff bestand. Spitze BHs, wie sie später von Madonna und Lady Gaga getragen wurden, gehören zu den Innovationen dieser Ära.

-    Kleider waren meist kurz und schmal, vor allem Bleistiftröcke bestimmten das Bild, diese mussten jedoch aufgrund von Obszönitätsangst stets die Knie bedecken. Hier etablierte sich der Begriff: Sanduhr-Silhouette.

-    Die Soldatenbekleidung übte einen ganz eigenen Einfluss auf die Mode aus: Sowohl Röcke als auch Hosen wurden – wie es auch heute wieder der Fall ist – High-waist getragen, die Schultern wurden aufgrund kantiger Schnitte gekonnt in Szene gesetzt. Die Regime-Zeit brachte das Thema Trachtenmode zurück in die Fashion-Welt.

Modeikonen


-    Zarah Leander
-    Rita Hayworth

50ies: Die Zeit der Gegensätze

Merkmale

-    Rebellion prägte sowohl das Gesellschafts- als auch das Modebild: Jugendliche, denen durch ihre Elterngeneration Sitte und Gehorsam eingeflößt werden sollte, lehnten sich gegen den Snobismus dieser auf und rebellierten gegen alle geltenden Grundsätze.

-    Die Mode der so genannten Halbstarken orientierte sich an Filmen wie „…denn sie wissen nicht, was sie tun“ mit James Dean, der den Look dieser Subkultur mit Haartolle, weißem T-Shirt, Blue Jeans, Hemd und Lederjacke prägte. Bei den Damen zeigte sich das Repertoire in Gegensätzen à la „Grease“: Enge Bleistiftröcke vs. Petticoats, eng anliegende Blusen und Schößchen betonten die Taille jeder Frau, einerseits zu ausladenden Röcken, andererseits zu engen Lederhosen kombiniert.

-    Obwohl Hosen fast gänzlich aus dem Sortiment verschwanden, erlebte die Caprihose dank berühmter Trägerinnen wie Audrey Hepburn eine ihrer Hochphasen.

-    Elegant wurde es mit Cocktail- und Prinzeß-Kleidern mit passenden Accessoires, denn während das Twinset am Tag als Berufsbekleidung diente, zogen die Frauen am Abend in auffallenden, wenn auch nicht Roben-artigen, sondern kurzen Kleidchen die Blicke auf sich. Die Wespentaille erlebte ein Comeback, Miederware gehörte zum guten Ton – unterstützt wurde der weibliche Modeanspruch durch Stöckelschuhe mit Pfennigabsatz.

-    Dior führt die Blütenkelch-Linie, Kuppel-Linie, danach die Maiglöckchen-Linie, dann wiederum die Bleistift-Linie, später die H-Linie, nach der A-Linie schließlich die Y-Linie ein.

Modeikonen

-    Audrey Hepburn
-    Marilyn Monroe
-    Grace Kelly
-    Romy Schneider