Bread & Butter: Dem Sternzeichen Steinbock sagt man nach, diejenigen Personen seien verantwortungsbewusst, produktiv, ehrgeizig, geduldig und fleißig, alles gute Argumente, um das Tier in schimmernder Print-Form auf Jeansjacke und -hose des Labels Bogner Jeans zu bringen. Die negativen Konnotationen wie Sturheit lassen wir hier einfach mal außen vor – es sei denn… beim Verleihen der außergewöhnlichen Teile darf Frau ruhig mal ein wenig stur sein und die guten Stücke lieber ganz für sich behalten.

Panorama: Rockige Biker-Attitüde, dafür ist das Leather-Brand Freaky Nation bekannt und macht auch in der Frühjahr/Sommer-Saison 2015 seinem Namen alle Ehre. Die Lederjacken des Labels halten in der aktuellen Kollektion viele neue Features bereit: So zeigen sich diese ganz edgy in Schwarz/Weiß-Variante als Loose-Fits mit aufgenähten Lederstreifen oder mit Cut-Outs als Biker-Modell, während es mit den perforierten Bomberjacken im Blumen-Print etwas mehr Bohemian wird. Neu im Sortiment ist das Lederkleid mit kleinen Cut-outs an den Ärmeln, das sowohl als Short-Dress als auch als Longtop-Variante getragen werden kann – je nach Edgyness, versteht sich.

Bread & Butter: Beim Besuchen der unzähligen Messen, Schauen und Veranstaltungen während der Fashion Week kommen Frühstück, Mittag- und Abendessen hin und wieder mal zu kurz. Und das merkt man besonders, wenn hier und da an den verschiedenen Ständen Teile ins Auge fallen, die einem das Wasser im Munde zusammen laufen lassen. So geschehen beim Anblick der Donut- und Hamburger-Sitzgelegenheiten des Labels Woouf. Ein Besuch im Webshop des Brands lohnt sich übrigens vor allem dann, wenn man auf der Suche nach witzigen Geschenken ist – ob für jemand anderes oder sich selbst.

Show & Order: Mehrere Trends in einem Teil zu vereinen, kann entweder komplett überzeugen oder ziemlich daneben gehen. Die Marke Lafré hat den Dreh offenbar raus, denn der blaue Mantel mit Ledereinsatz und Reptiliendruck sowie der senfgelbe Leder-Cardigan mit Fransen und Perforation sind beides ziemliche Hingucker. Too much? Nein.

Show & Order: Zu den wohl populärsten ihrer Art gehören The Undertaker, Hulk Hogan oder The Rock – Wrestling-Ikonen, die das Publikum jeder Kampfarena mit ihrer Show für sich begeistern konnten. Dies schaffte auf der Show & Order sogar die Miniaturausgabe. Na gut, nicht wortwörtlich die eines Wrestlers himself, sondern vielmehr die chinesischen Winkekatzen mit Wrestling-Masken – in der weniger erschreckenden Blumenvariante.

Bread & Butter: Es ist nicht so, dass Gesundheitsschuhe nicht das eine ums andere Mal verpönt sind, weil sie dem Fashion-Volk vielleicht nicht direkt als Fashion-Schuh begegnen. Bei Birkenstock am Stand zeigt sich der – die Meinungen gehen hier möglicherweise auseinander – typische Gesundheitslatschen allerdings von einer ganz neuen Seite. Mit Nieten-Details, überkreuzten Riemchen, als Zehentrenner-Modell, drei-, zwei- oder nur einschnallig, in Colour-Blocking-Variante oder mit Metallic-Finishing präsentiert der zuvor vor allem als Hausschuh bekannte Birkenstock-Typus, dass er in der Frühjahr/Sommer-Saison 2015 das gesunde (Fashion-)Plus bieten kann…

Zartrosa wird Orange und aus Grün wird Blau – farbtechnisch macht den Mädels von Blond und Bieber kaum jemand etwas vor. Aus Algen, die in Europa eher als Unkraut gelten, entwickelten sie ein Druckverfahren für Textil und Leder. Die Schuhe, die in Zusammenarbeit mit dem Label Trippen entstanden sind, erregen nicht nur wegen ihres außergewöhnlichen Designs Aufmerksamkeit, sondern ändern im Licht auch noch die Farbe – der Sommer wird also bunt.

Show & Order: Uzurii scheint Glitzer regelrecht erfunden zu erhaben – die Bags der Marke zeigen sich über und über mit dem schimmernden Material bedeckt und stellen so sicher, dass niemand, wirklich niemand, sie übersehen kann. Wer selbst gerne mal im Mittelpunkt steht, könnte mit einer der Taschen dafür sorgen, läuft gleichzeitig allerdings auch Gefahr, dass eben diese ihm komplett die Show stiehlt. Aber es gibt sch(l)immeres, oder?

Show & Order:…die Prilblumen? Von 1972 bis 1984 und zuletzt 2003 befanden sich auf den Flaschen des Spülmittels Aufkleber bunter, kreisförmig stilisierter Blüten, die als Retro-Klassiker in die Geschichte eingingen. Bei Eddie B. am Stand auf der Show & Order fühlte man sich direkt in das Prilblumen-Zeitalter zurückversetzt, denn die Marke präsentierte dort einen fliederfarbenen Mantel übersäht mit Blütenaufnähern, der – wenn auch nicht in den quietschigen Retro-Farben – das Thema Flower-Power-Ära zudem in seinem 60ies-Fit aufgreift. Hippies wanted!

Premium: Das junge Düsseldorfer Label Wunderwerk, gegründet von Heiko Wunder und Tim Brückmann, zeigt sich im entspannt-eleganten Casual-Look und setzt vor allem auf nachhaltige Materialien. Passend dazu: das schwarze Top mit dem Aufdruck „Don’t panic It’s organic“ (Danke für den „Keine Panik auf der Titanic“-Ohrwurm). Die neue Kollektion hält außerdem Blousons aus Spitze, Seidenkleider, Jogging Pants, Oversized Shirts mit Lochstickereien, locker sitzende Hosen und Biker-Jacken bereit. Beim Präsentieren der Range wird deutlich: Herr Wunder hat Ahnung von Nachhaltigkeit. Pluspunkt.

Bread & Butter: Der Keds-Fan, der beim Markennamen die klassischen Sneakers in der leichten Sommerschuh-Variante vor Augen hat, der darf sich für Frühjahr/Sommer 2015 auf einen umfangreichen Sortimentszuwachs freuen: Slipper zeigen sich mit Spitzen-Finishings, auf Schnürern finden Kork, an Sohlen geflochtene Bast-Fabrics Verwendung, im Bereich Muster zeigen sich Schlangen- oder Streifen-Prints, ganz ausgefallen kommt darauf auch mal ein Flamingo zum Einsatz. Für die spacige Fraktion gibt es Schnür-Modelle in Bronze, Silber und Gold mit dazu passenden Laces und wer bei Keds nur auf flache Schuhe setzt, der setzt aufs falsche Pferd: Für Frühjahr/Sommer 2015 geht es für den Keds-Liebhaber hoch hinaus, denn ein Modell zeigt sich nicht nur mit Plateau, sondern sogar mit Absatz…

Bread & Butter: Aktuell und auch im nächsten Sommer gern gesehen: Die Allrounder des Labels Espadrij. In der nächsten Saison sind vor allem die Neonmodelle ein Highlight – kombiniert zur schlichten Jeans oder Shorts oder aber gewagter im Colour-Blocking-Style mit anderen Neonfarben muss jeder für sich selbst entscheiden.

Bread & Butter: Für Silvian Heach geht es im Sommer 2015 durch ganz verschiedene Inspirationsquellen, eine davon ist ganz klar das Chanel-Universum. Der allseits bekannte Klassiker, das „kleine Schwarze“, wird in eigener Silvian Heach-Manier mit etwas spitzerem Kragen neu aufgelegt und auch das Mesh-Kleid mit Neopren-Rock mutet ein Stück weit im 70ies Style an. Darüber hinaus wird es wieder ein wenig ausgefallener, so zeigen sich Sweater mit Schulterbesatz aus Perlen, Strass sowie Neonakzenten und auch im Schuhsegment will die weiße Wedge-Sandalette mit tonalen Nieten-Details die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Check!

Premium: Eigene Farb-/Form- und Absatzzusammenstellungen sind mittlerweile bei vielen Schuhmarken keine Seltenheit mehr. Nat-2 geht nun noch einen Schritt weiter: Sowohl Händler als auch Endverbraucher können sich bei dem Label jetzt ihr eigenes Design auf das entsprechende Modell drucken lassen. Ob das – wie bei den Mustern – nun das Foto eines Mülleimerinhalts, ein Pic von Kacheln einer Hauswand oder das eines Springbrunnens ist, wer die Wahl hat…

Bright: Lust auf eine Reise ins Unbekannte kommt bei Burton auf. Auch wenn es nur der eigene Garten ist, stellt sich bei den bunten Safari-Prints das Travelling-Feeling von ganz allein ein. Hauptsache in Bewegung und nicht stehen bleiben, so das sportliche Motto der Marke. Surfer-Shorts, die bei Berührung mit Wasser ihre Muster ändern, Rucksäcke, die im Dunkeln leuchten und lässige Hemden mit Quallen-Prints lassen die Herzen der Beach-Boys höher schlagen.

Premium: Camouflage in neuen Farben ist selten verkehrt, der Sweatblazer hat sich bei Blonde No. 8 aber mehr oder weniger nur aufs Foto gedrängelt. Der Mantel nebenan ist das Teil, das uns direkt angesprochen hat: farblich zurückhaltend, durch die blumige Spitze aber dennoch ein Hingucker.

Bread & Butter: Ansonsten eher zurückhaltend, was Design-Experimente betrifft, erregt ein ganz bestimmtes Teil der Mustang-Lizenzmarke Sansibar Denim besondere Aufmerksamkeit: die goldene coated Hose mit All-over-Print. Polarisierend? Ja. Aber das kann schließlich durchaus etwas Positives sein. Und im Gedächtnis bleibt das glänzende Teil allemal.