Fashion Week Berlin, Juni 2016: Shows & Events

  /  04.07.2016

Zur Fashion Week finden neben den Fachmessen auch zahlreiche Shows statt, diesmal nicht im Fashion-Zelt am Brandenburger Tor als Haupt-Location, sondern wegen der Fanmeile zur EM im Erika-Heß-Eisstadion. Was dort gezeigt wurde und welche Side-Events erlebenswert waren? Wir haben die Bilder…

Secret Hideaway

Einsame karibische Strände und die luxuriösen Verstecke auf Mustique, Aruba oder St. Barts inspirierten Designerin Malaika Raiss zu ihrer Kollektion „Beaches“. Rebellisch und filigran, mit abstrahierten Muschel-Formen, die die sonst graphisch fließenden Silhouetten akzentuieren, zeigt sich die Range. Weich fallende Volants bei Kleidern und Röcken sowie oversized Jacken und Parkas sorgen für Kontraste. Die dazugehörige Schmucklinie findet ihre Inspiration in der Galaxie Andromeda, im Voodoo-Zauber und in karibischen Mythen...

Kunstvoll inszeniert

Inspiration holte sich Rebekka Ruetz für ihre neueste Kollektion in der umfangreichen Kunstsammlung auf Schloss Ambras in Innsbruck und transportierte diese zu einer Funkart-Fashion-Komposition. Ein Touch Vintage darf nicht fehlen, zeitweise surreal, ironisch und mit Humor interpretiert. Die Silhouette ist mal weich und fließend, dann wieder radikal. An Materialien werden Seide, Baumwolle, Spitze, Lederimitationen und feine Kunstfasern sowie Strick verwendet. Rokoko-Motive reihen sich an opulente Blumenmuster und geometrische Figuren. Mit der Range präsentiert die Designerin nicht nur ihre Entwürfe auf dem Laufsteg, sondern auch ein Stück Tiroler Kunst- und Kulturgeschichte.

„Laissez faire“

Guido Maria Kretschmer entführt mit seiner Kollektion „Rayon de soleil“ im Frühjahr/Sommer 2017 in die fabelhafte Welt der französischen Lebensart. Feminine Designs mit floralen Elementen bestimmen die Entwürfe, die sich dem „Laissez faire“ Frankreichs verschrieben haben. Fließende Stoffe, die der Designer in die für ihn typischen Seidenkleider, Kaftane, zarte Blusen und luftige Röcke verarbeitet, prägen die Kollektion. Mit maritimen Elementen sowie zarten Rosé und Ecru-Tönen entsteht sommerliche Leichtigkeit. Für Glamour sorgen Abendkleider aus bestickter Spitze, Pailletten oder Seide.

Zeitgemäß

Levi’s feierte im Ramones Museum den Pre-Launch der Levi’s 505 C, mit den Live Acts Sun and the Wolf und Snøffeltøffs sowie einem DJ Set von DJ Teutilla (Arnim von den Beatsteaks). Kaum eine Jeans wird so sehr mit Musik verbunden wie die 505, die in den 70er Jahren durch Rock’n’Roll-Legenden wie die Rolling Stones, Ramones, Patti Smith oder Debbie Harry bekannt geworden ist. Von Pop-Art- und Graffitikünstlern getragen, ebenso wie Rockstars, die sie liebten, zerfetzten und wieder flickten. Ab August 2016 wartet das Label nun mit einer modernisierten Version der Rock’n’Roll Jeans auf. Das „C“ steht dabei übrigens für „Customized“ und verweist auf die dezente Veränderung der Passform. Dazu überarbeitete das Designteam der Marke das gerade Bein und kreierte den Slim Fit für den heutigen Zeitgeist.

Ein rauschender Sommertag

Marina Hoermanseders neueste Kollektion führt an die französische Riviera und versprüht Ausgelassenheit, Leichtigkeit und Noblesse. Maritime Streifen erinnern an eine sportliche Segelregatta und ein warmes Orange an einen Abend am Strand bei Sonnenuntergang. Dreidimensionale Schmetterlinge zieren Kollektionshighlights aus lackiertem, handgeformtem Leder. Boyfriend-Blusen, Tenniskleider, Polokrägen, Palazzo-Hosen, Shorts mit Schleifendetails und Blazer mit Faltenschoß stehen als Basics für den lässigen Lebensstil an der Mittelmeerküste. Eine urbane Note wird der Kollektion durch die experimentelle Verwendung von Neopren verliehen. Die Kreative kombiniert in ihrer Mode künstlerische Elemente der Orthopädietechnik und akzentuiert diese durch Haute Couture und Prêt-à-Porter. In Kooperation mit Swarovski besetzen glitzernde Kristalle ein Lederkleid, einen Bustier und Accessoires; die für das Label typische Schnalle auf Lederstriemen ist das verbindende Element in jeder Range.

(Get) Together

Thomas Sabo zelebrierte den Launch der Herbst/Winter-Kollektion 2016 während der Berlin Fashion Week bei einem Cocktail zusammen mit Testimonial Georgia May Jagger und Brand Ambassadress Shermine Shahrivar im China Club. Inspiriert von der universellen Botschaft „Together“, zeigt die Range eine Liaison aus berührenden Momenten und Symbolen der ewigen Liebe. Ikonische Schmuckstücke der Marke erhalten erstmals unter dem Namen Glam & Soul Diamonds ein Diamant-Upgrade. Urbane Coolness, ägyptische Schutzsymboliken und fernöstliche Kunst mit Steinbesatz prägen die neuen Linien Triangle Diamond, Nile Treasures und Prana. Uhrenmodelle aus der Spirit-Serie überraschen durch das Farbkonzept der Milanaise-Edelstahlarmbänder.

Sorry, not sorry!

In der Spring/Summer-Collection 2017 von Julian Zigerli dreht sich alles um das kleine Wörtchen „Sorry“. „Serien schauen in Slogan Tees und dabei Stracciatellaeis essen, in wasserdichten gewaxten Capes und Mänteln durch den Regen spazieren, Quality time mit Freunden verbringen und dabei schillernde Accessoires tragen, in plissierten Shirts, Shorts und Kleidern skaten gehen – sorry, not sorry, never sorry“, so die Erläuterung des unkonventionellen Designers, der erstmals auch mit einer Womenswear-Linie aufwartet. Ein gut gewähltes Motto – und für diese Meinung werden wir uns nicht entschuldigen.

Barock rockt

„Perspektive“ – unter diesem Motto präsentierte Michael Michalsky zum 10-jährigen Bestehen die neuen Entwürfe seines Couture-Labels Atelier Michalsky in der beeindruckenden Location der französischen Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt. In seine Designs ließ er neu interpretierte Elemente der Barock-Mode einfließen. Dominiert wird die Range von metallischen Bronze-, Kupfer- und Antik-Silber-Akzenten über ein leuchtendes Grün bis hin zu Nude- und Schwarztönen. Atelier Michalsky zeigt sich laut Designer als radikaler Gegenentwurf zur gängigen Alltagsmode und dem Trend zur Fast Fashion.