Rigoros durchgegriffen

  /  07.04.2016

Eine Kampagne des italienischen Modehauses Gucci erzürnte die Sittenwächter in Großbritannien. Ein Model sei viel zu dünn, daher verbannte man die Werbung nun kurzerhand. Die Argumente des Labels überzeugten offenbar nicht…

Alessandro Michele

Großbritannien hat eine Gucci-Kampagne verbieten lassen. Die entsprechenden Bilder stammen aus einem Werbespot für das italienische Modehaus, im Dezember 2015 war der Clip auf der Times-Seite zu sehen. Darin tanzen junge Menschen gedankenverloren durch eine Villa, die Mode ist eklektisch und farbenfroh, der Clip entstand unter der Aufsicht von Kreativdirektor Alessandro Michele. Die Aufsichtsbehörte ASA hat das Filmchen laut des britischen Guardian nun verboten, weil es ein Model zeigt, das „ungesund dünn“ aussieht. Das Label allerdings wehrt sich und argumentierte, dass die Kampagne „auf ein älteres, anspruchsvolles Publikum“ abziele, Dünnsein eine „subjektive Sache“ sei und man sie nicht zu dünn fände. Auch die Times sei dieser Meinung. Es seien schließlich keine Knochen zu sehen und auch beim Make-up und Licht sei darauf geachtet worden, dass man die jungen Menschen nicht zu abgemagert aussehen lasse. Die Organisation aber findet das Model bedenklich und verbot den Clip kurzerhand. 

In Großbritannien ging man auch in der Vergangenheit rigoroser gegen Magertrends vor, so wurde auch Saint Laurent zuletzt Opfer eines Verbots.