Mit oder gegen den Strom?

  /  22.02.2016

Gucci möchte seinen Fans das halbjährliche Warten auf die Laufsteg-Teile nach den Fashion Shows nicht ersparen. Genau das sei eben ein Kennzeichen von Luxus und erwecke eine gewisse Art von Sehnsucht, so die Gründe des Unternehmens...

Alessandro Michele

Gucci möchte sich dem „See Now, Buy Now“-Modell, das in der Fashion-Branche gerade um sich greift, nicht anschließen. Fans der Luxusmarke werden sich also weiterhin sechs Monate gedulden müssen, bevor sie die Teile vom Laufsteg in den Geschäften kaufen können. Francois-Henri Pinault, CEO des Konzerns Kering, findet, das neue Konzept „mache den Traum von Luxus“ zunichte. Das warten auf die Teile „schaffe eine Sehnsucht“ für sein Label.

„Es gibt einige Marken, für die die Laufsteg-Shows ein Kommunikations-Event sind“, so Pinault gegenüber Bloomberg. „Burberry hat zweifelsohne entschieden, was zu ihnen am besten passt. Was wir entscheiden, wird ebenfalls das sein, was zu unserer Marke und unserem Verständnis von Luxus am besten passt.“ Seine Firma umfasst unter anderem auch Yves Saint Laurent, Balenciaga and Alexander McQueen.

Gucci erlebt zurzeit unter Kreativdirektor Alessandro Michele einen zweiten Frühling. Kürzlich wurde bekannt gegeben, dass die Fashion Show zu der Kollektion 2017 in der Westminster Abbey in London stattfinden wird. Das Label ist damit das erste Modehaus, dass eine solche in dem historischen Gebäude abhalten darf.