Wöhrl vs. Verdi: Auseinandersetzung spitzt sich zu

  /  01.12.2016

Wöhrl verteidigt sich jetzt gegen Vorwürfe seitens Verdi, bei denen es unter anderem um das Restrukturierungskonzept und die Aufklärung über selbiges geht…

Der Vorstand der Rudolf Wöhrl AG hat zu den Protestaktionen und den in den vergangenen Wochen wiederholt erhobenen Vorwürfen der Gewerkschaft Verdi Stellung genommen. Laut der Gewerkschaft würden Mitarbeiter und Betriebsrat nicht über die Sanierung des Unternehmens informiert; Wöhrl erklärte nun, dass alle Arbeitnehmergremien – örtliche Betriebsräte einzelner Häuser, der Gesamtbetriebsrat, der Konzernbetriebsrat sowie der Wirtschaftsausschuss der Betriebsräte – regelmäßig, rechtzeitig und umfassend vom Vorstand über die Fortschritte der Sanierung und anstehende Restrukturierungsmaßnahmen informiert wurden und werden. Betriebsratsmitglieder seien zudem Mitglieder in den Gläubigerausschüssen bei der Rudolf Wöhrl AG sowie deren Tochtergesellschaft und dadurch in alle wesentlichen Entscheidungen in den Insolvenzverfahren vollumfänglich eingebunden. Zudem habe der Vorstand seit Beginn der Sanierung Anfang September 2016 mehrere Mitarbeiterversammlungen veranstaltet und Informationsschreiben versendet, zuletzt am 28. November, und darüber hinaus ein Helpdesk eingerichtet, um jederzeit individuelle Mitarbeiteranliegen klären zu können.  

Laut Verdi beschränke sich das bisherige Restrukturierungskonzept auf einen Personalabbau in den Wöhrl-Häusern sowie in der Zentralverwaltung und sei insgesamt inhaltsarm. Wöhrl erklärt zu diesem Vorwurf, dass der Vorstand den Arbeitnehmervertretungen und auch der Gewerkschaft in persönlichen Gesprächen ausführlich erläutert habe, dass das Restrukturierungskonzept einen umfangreichen Maßnahmenkatalog mit insgesamt 15 Punkten umfasse, darunter sowohl Maßnahmen zur Kosteneinsparung und Effizienzsteigerung als auch solche zur Verbesserung des operativen Geschäfts. Der Katalog sieht unter anderem die Reduzierung der Mietkosten der Filialen und der  Zentrale, Einsparungen bei der Logistik und bei der IT, den Ausbau des Multichannel-Vertriebs, Investitionen in die Attraktivität der Modehäuser und die Veränderung der Fashion-Sortimente vor. Ausdrücklich nicht geplant sei ein Sanierungsbeitrag der Mitarbeiter in Form des Verzichts auf Lohn- und Gehaltsbestandsteile.  

Dr. Christian Gerloff, Restrukturierungsvorstand der Rudolf Wöhrl AG: „Die haltlosen Behauptungen von Verdi werden nicht richtiger, je öfter sie vorgetragen werden. Alle Beteiligten sollten wissen, wie sie am besten ihrer Verantwortung gerecht werden, um Wöhrl wieder eine Perspektive zu eröffnen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tun dies, indem sie weiterhin mit Herzblut und Engagement bei der Sache sind, gerade in dem für den Modehandel so wichtigen Weihnachtsgeschäft. Die fortgesetzten Proteste und sehr pauschalen Vorwürfe von Verdi, ohne auch nur selbst einen einzigen konstruktiven  Vorschlag einzubringen, sind allerdings nicht dazu geeignet, Wöhrl auf seinem Weg zu unterstützen. Sie dienen vielmehr der Profilierung einer Gewerkschaft auf Kosten des Unternehmens.“ 

FÜR DEN VOLLSTÄNDIGEN INHALT DIESER SEITE, MELDEN SIE SICH BITTE AN.

Noch kein Mitglied?

Dann registrieren Sie sich jetzt für den kostenfreien 1st-blue-Business Club.
Als Teil unserer Community erhalten Sie Zugriff auf Branchen-News, Orderinfos, Netzwerktools und den wöchentlichen B2B-Newsletter.