Die Tom Tailor Group hat neue, kurzfristig wirksame Maßnahmen zur Verbesserung der Profitabilität beschlossen, die deutlich über das Ende 2015 eingeleitete Programm Core hinausgehen: Die Gruppe wird sich aus nicht profitablen Auslandsmärkten zurückziehen – dies betrifft Frankreich und Südafrika – sowie in China und Indien eine neue Marktbearbeitungsstrategie prüfen und beispielsweise auf ein Lizenznehmermodell umstellen. Für das Geschäftsjahr 2017 geht das Unternehmen davon aus, das Ladennetz außerdem um insgesamt bis zu 300 Stores zu reduzieren. So wird Bonita Men komplett eingestellt, es werden bis zu 150 unprofitable Stores der Marke Bonita Women geschlossen und einzelne Flagship-Stores von Tom Tailor ebenfalls einer Überprüfung unterzogen. Mit diesen Maßnahmen wird auch ein Stellenabbau verbunden sein. In den kommenden Wochen sollen mit den Betriebsräten sozialverträgliche Lösungen erarbeitet werden.

Die Umsetzung führt im dritten Quartal 2016 zu einer einmaligen Sonderbelastung in Höhe von rund 70 Mio. Euro, die überwiegend aus nicht cash-wirksamen Aufwendungen besteht. Im Gegenzug sollen erste positive Effekte auf das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen bereits im vierten Quartal des laufenden Jahres sichtbar, die Ertragskraft in 2017 substanziell verbessert und der Verschuldungsgrad schneller reduziert werden. Das neue Programm verursacht keinen zusätzlichen Finanzierungsbedarf und wird von den kreditgebenden Banken vollumfänglich unterstützt, so das Unternehmen. 

KA