Ver.di ruft die Beschäftigten am Zalando-Standort Brieselang zu einem ganztägigen Streik am 1. September 2017 auf. Eine Streikdelegation wird mit Bussen nach Berlin fahren und dort vor der Bread & Butter by Zalando für eine längerfristige Standortgarantie, die Anerkennung der Tarifverträge für den Einzel- und Versandhandel Brandenburgs, einen Verzicht auf sachgrundlose Befristungen sowie Regelungen für gute, gesunde Arbeit demonstrieren. „Die Modeveranstaltung wird in diesem Jahr von Zalando organisiert, das ist der richtige Ort, um für faire Löhne in diesem Unternehmen zu demonstrieren“, sagt Erika Ritter, Ver.di-Verhandlungsführerin, die mit Lena Widmann, Ver.di-Bundessekretärin für den Versand- und Onlinehandel, vor der Treptow Arena zu den Streikenden sprechen wird. Rund 200 Teilnehmende werden erwartet.

Anlass für den Streik sind laut Ver.di festgefahrene Tarifverhandlungen bei Zalando in Brieselang. Die Arbeitgeberseite biete bisher lediglich eine Standortgarantie bis Ende 2019 bei Beibehaltung des aktuellen Niveaus von Löhnen, Arbeitszeiten, Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie Zuschlägen an, wobei zusätzlich eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten mithilfe eines flexiblen Arbeitszeitkontos mit +/-120 Stunden und jährlich bis zu 96 Stunden verpflichtende Mehrarbeit gefordert werde. „Damit liegen die Positionen der Verhandlungsparteien sehr weit auseinander. Der Streik soll dazu beitragen, Zalando zu einem Eingehen auf die Ver.di-Forderungen zu bewegen“, so Ritter. Der aktuelle Stundenlohn eines Lagerarbeiters in Brieselang betrage zurzeit 10,12 Euro, nach dem Tarifvertrag des Einzel- und Versandhandels Brandenburg wären mindestens 11,71 Euro fällig. Der Anteil der befristet Beschäftigten belaufe sich auf etwa ein Drittel.

KA