„Plagiate“-E-Store für Einstellungswandel

  /  23.10.2014

Taschen von „Channel“, Schreibutensilien von „Farmer Castle“ – mit einem Webshop sollen Konsumenten auf ihre Werteschizophrenie aufmerksam gemacht werden…

Das Unternehmen Meisterkreis und die Agentur Thjnk haben einen neuartigen Ansatz entwickelt, um auf Fälschungen aufmerksam zu machen und einen Einstellungswandel bei den Verbrauchern herbeizuführen: Gemeinsam wurde die Marke Plagiate erdacht, die ausschließlich Fälschungen offeriert und im Netz mit einem Webshop vertreten ist, der über Banner gezielt beworben wird. Interessierte, die sich tatsächlich zum Kauf entschließen, erhalten allerdings nicht die gewählte Kopie, sondern bekommen Informationen rund um den Themenkomplex Kreativität und geistiges Eigentum. Klickt man auf die Kategorien „Qualität“ und „Garantie“, sehen User einen Mann, der anfängt, zu lachen. In Anzeigen und Plakaten werden zudem Nachteile von gefälschten Produkten dargestellt: „Sichert Kindern Arbeitsplätze“, „Zertifiziertes Qualitätsverbrechen“ oder auch „Zeit zu Blenden“.
 
„Gefälschte Waren gefährden die Innovationsfähigkeit der Unternehmen, Arbeitsplätze und im Einzelfall, wenn zum Beispiel Medikamente gefälscht werden, auch die Gesundheit und das Leben der Verbraucher“, so Brigitte Zypries, parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie. „Der Schutz von kreativem Schaffen ist gerade für die deutsche Wirtschaft und ihre Exportstärke, die auf hohen Qualitätsstandards beruht, von herausragender Bedeutung.“
 
„Wir werden mit unserer Kampagne eine breite Debatte über den Schutz des geistigen Eigentums und die Wertschätzung der kreativen Leistung anstoßen“, so der Meisterkreis-Vorsitzende Clemens Pflanz. „Wir werden insbesondere die Werteschizophrenie deutlich machen: Einerseits bewundern die Verbraucher edle Marken und erkennen die schöpferische Leistung an, auf der anderen Seite dulden sie aber Plagiate oder fragen sie sogar gezielt an.“ 65% der deutschen Verbraucher haben schon einmal Plagiate gekauft, über 45% bewusst, so eine Studie von Ernst & Young.
 
Der weltweite Handel mit gefälschten Waren soll sich auf mehr als 500 Mrd. Euro pro Jahr belaufen; 2013 wurden an EU-Grenzen fast 36 Mio. Artikel beschlagnahmt. Rund 54% habe der Wert der beschlagnahmten Produktfälschungen an deutschen Grenzen zwischen 2011 und 2013 zugenommen.

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